Mond und Erde – Teil 1
Erde ausheben zum Hausbau
Wie oft in Ihrem Leben werden Sie ein Haus für sich selbst, für Ihre Familie bauen?
Es ist sehr seltsam, aber nach unserer Erfahrung gibt es viele Menschen, die sich an Planung und Bau eines Eigenheims machen mit derselben Einstellung, wie sie an die Planung einer Spazierfahrt gehen würden – Butter vergessen? Macht nichts, kaufen wir an der Tankstelle. Heizungskeller vergessen? Ist ja nicht schlimm, lässt sich nachträglich einbauen …
Wie oft in Ihrem Leben werden Sie ein Haus für sich selbst, für Ihre Familie bauen? Und wie lange werden Sie es bewohnen?
Wenn Sie sich Zeit und Muße gönnen, kann das Entwerfen, Planen und Gestalten wirklich viel Freude machen. Allzu starre Zeitpläne sind von Nachteil, weil sie zu Hektik und Fehlern einladen, die später nur noch schwer zu korrigieren sind. In diesem Buch lesen Sie, welche Schritte beim Bauen und Innenausbau heikel sind und unbedingt ein wachsames Auge erfordern. Und hier haben wir kurz zusammengefasst, worauf Sie in der Planungsphase achten sollten. Das Kapitel soll Ihnen helfen, einige Dinge im Blick zu behalten, die sonst in keinem Ratgeber zu finden sind.
Es gibt jedoch eine Grundregel, die Sie schon in die allerersten Planungsschritte und Entscheidungen einbeziehen sollten, lange bevor Sie den ersten Spatenstich machen:
| Beim Hausbau sollte man Dimensionen und Qualität aller sichernden und schützenden Elemente stets so auslegen, dass sie das Maximale aushalten – tagelange sintflutartige Regenfälle, sechs Wochen Frost von minus 20 Grad, starke Temperaturunterschiede, hohe Schneelasten, Blitzschlag etc. |
Sie werden oft zu hören bekommen: »Das braucht’s nicht, solche Winter/Regenfälle/Temperaturen etc. kommen bei uns nicht vor«, wenn Sie nach Belastbarkeit, Qualität, Langlebigkeit etc. fragen. Nur die normalen Belastungen eines Hauses zu berücksichtigen ist sicherlich sehr viel preiswerter, als für alle Fälle gewappnet zu sein. Nur: Sie werden lange in einem Haus leben. Und der Tag des großen Sturms, des großen Regens, des »Jahrhundertgewitters« wird kommen. Heute. Morgen. Oder in zehn Jahren. Wie sehr wünschen Sie sich das Gefühl, auch für solche Tage gerüstet zu sein?
Doch nun zum ersten Schritt. Alles Planen ist vorerst eingestellt: Der erste Spatenstich steht an!
Der Zeitpunkt aller Erdarbeiten – vom Ausheben für Fundament- und Kellerbau bis zum Anlegen von Gräben und Kanälen – entscheidet in hohem Maße über das gleichzeitige und vor allem spätere Verhalten des Grundwassers am Haus und in der näheren Umgebung. Wenn es um den Bau von Wohnhäusern geht, nimmt oftmals schon der Baubescheid Rücksicht auf besondere Verhältnisse, Quellen etc. und schreibt Dränagen oder andere Sicherungsmaßnahmen vor.
Zur persönlichen Erfahrung zahlreicher Architekten und Baumeister gehört es, dass in ein und demselben Siedlungsgebiet bei Erdaushebungen ganz unterschiedliche Wasserverhältnisse herrschen. Einmal bleibt die Baugrube trocken, nur wenig Erde rutscht nach und spätere Probleme bleiben aus, ein anderes Mal füllt sich die Baugrube rasch mit Wasser und das Kellermauerwerk ist später nur mit viel Mühe, perfekter Isolierung und Dränage trocken zu bekommen – obwohl die Grundstücke nahe beieinander liegen. Fast immer ist der Zeitpunkt der Erdaushebung für diese widersprüchliche Erfahrung verantwortlich.
Der grundlegende Unterschied: Bei abnehmendem Mond ausgehoben bleibt die Baugrube eher trocken, bei zunehmendem Mond ausgehoben kommt das Wasser – wenn vorhanden – viel schneller.
Ob bei zunehmendem oder bei abnehmendem Mond: Letztlich muss jeder für sich selbst entscheiden, wann er Erdarbeiten vornehmen lässt. Oftmals richtet sich auch der Baubeginn nach dem Zeitplan der Baufirma oder nach dem Wetter. Sollte die Arbeit, aus welchen Gründen auch immer, bei zunehmendem Mond geschehen, dann bestehen Sie darauf, dass Dränage und eventueller Anschluss eines Regenwasserkanals sofort gelegt werden.
Lässt sich absehen, dass eine gute Dränage keinesfalls gleich nach dem Erdaushub gelegt werden kann (was der Normalfall sein dürfte), dann sollte man unbedingt bei abnehmendem Mond mit der Arbeit beginnen und später das Kapitel Dränagieren konsultieren – der richtige Zeitpunkt des Dränagierens.
DIE GRUNDREGELN für Erde ausheben |
Sehr gut: | Bei abnehmendem Mond, jedoch nicht in Krebs, Skorpion und Fische |
Schlecht: | Generell bei zunehmendem Mond |
Sehr schlecht: | Bei zunehmendem Mond in Krebs, Skorpion und Fische |
Die Vorteile der Ausführung zum richtigen Zeitpunkt
Die Baugrube bleibt eher trocken, besondere Maßnahmen zum Schutz vor Wassereinbrüchen sind meist nicht nötig. Nach stärkeren Regenfällen trocknet alles schneller ab.
Die Nachteile der Ausführung zum falschen Zeitpunkt
Drückendes Grundwasser kann leichter in die Baugrube strömen und sich später leichter einen Weg durch Fundament und Kellerwände bahnen. Die Baugrube muss oft aufwändig abgestützt werden. Stärkere Regenfälle hinterlassen große Pfützen.
Und nicht vergessen
Für die spätere Gartenanlage lassen Sie den Humus zuerst abtragen und zur Seite schieben. Die darunter liegende lockere Schicht nützen Sie zum späteren Auffüllen. Die tiefste, grobe (oftmals lehmige) Schicht kann abtransportiert werden.
Lassen Sie zwischen den Erdhaufen genügend Raum für den Ablauf des Wassers bei starken Regenfällen, sonst verwandelt sich Ihre Baustelle in eine Schlammwüste.
Natürlich gilt dies nur, wenn dafür der Raum zur Verfügung steht. Vergessen Sie nicht, dass möglicherweise auch Ihr Nachbar unter der Baustelle zu leiden hat. Strapazieren Sie seine Geduld nicht über Gebühr durch Belästigungen, die bei ein wenig Nachdenken vermeidbar wären. Besonders Wochenend-Handwerker lassen manchmal die nötige Rücksicht vermissen. Bedenken Sie: Gute Nachbarschaft ist dann am allerwichtigsten, wenn man sie braucht.
In Ihrer Hand liegt unsere Zukunft
Sie planen, ein Haus, ein Eigenheim zu bauen? Sie wollen renovieren lassen oder sich selbst als Heimwerker betätigen? Sie wollen Ihr Haus, Ihre Wohnung mit Holz verschönern? Ja? Dann haben Sie vor, an einem sehr wichtigen Organ zu arbeiten, nämlich an Ihrer »dritten Haut«. So wie unsere Haut Schutz und Pflege braucht, wie auch unsere »zweite Haut«, die Kleidung, nach Pflege verlangt, so ist es nicht gleichgültig, in welcher Weise wir mit unserer »dritten« Haut umgehen, mit unseren vier Wänden, unserem Heim.
Bei der Hautpflege haben Sie die Wahl, ob Sie mit wenigen, natürlichen Kosmetika die naturgemäßen Aufgaben der Haut unterstützen oder sich mit Produkten der chemischen Industrie zupflastern und alle natürlichen Hautfunktionen betäuben oder gar zerstören.
Bei Wahl und Pflege Ihrer Kleidung treffen Sie die Entscheidung, ob Sie nur Naturfasern an Ihre Haut lassen – Wolle, Baumwolle und Seide –, natürlich gewonnen und verarbeitet, wärmend und schützend, oder ob Sie sich mit Kunstfasern elektrisch aufladen, die Hautatmung unterbinden und Ihren Organismus mit zahllosen chemischen »Ausrüst- und Veredelungsstoffen« belasten, die in der Kleidung enthalten sind.
Auch bei der Behandlung Ihrer »dritten Haut« gilt: Jede einzelne Tätigkeit im Bereich Hausbau, Heimwerken und Holzverarbeitung kann entweder dazu beitragen, Ihre Gesundheit und Ihr Wohlbefinden zu fördern oder sie kann kurz- und langfristig Ihre Gesundheit untergraben und schädigen. Ob Sie massives Holz verwenden, nach den Mondphasen geerntet, verarbeitet und mit natürlichen Mitteln behandelt und verschönert oder ob Sie jahrzehntelang die giftigen Ausgasungen von Spanplattenmöbeln und chemischen Holzschutzmitteln einatmen, ob Sie sich mit verstrahltem Holz umgeben wollen – Sie haben die Wahl.
Bei Ihnen liegt die Entscheidung.
In erster Linie sind es wir selbst, die mit der Herzensgüte oder der Freudlosigkeit unserer Gedanken, mit unserer Einstellung zum Leben, mit Liebe oder Angst unsere Wohnstätten mit Leben und Glück oder mit Zwietracht und Erschöpfung erfüllen. Aber wenn Unkenntnis, Fahrlässigkeit und Gewinnsucht unsere Häuser und Wohnungen zu Störzonen und Schadstoffquellen machen, dann ist die beste Lebenseinstellung manchmal machtlos. Die zahlreichen Giftstoffe, mit denen vielfach gebaut wird, mit denen wir einrichten, malen, lackieren, versiegeln, kleben und isolieren, verwandeln viele unserer Heim- und Ruhestätten in Orte der langsam schleichenden Schwächung und Ermüdung, bis hin zu ernsthaften körperlichen Schädigungen.
Mit der Wahl biologischer und aus Naturrohstoffen gewonnener Baumaterialien und Werkstoffe (Holz, Kalk, Leinöl, Schafwolle, Ton, Lärchenharz etc.) können wir viel dazu beitragen, dass sich unsere Kinder und Enkel nicht mehr in...