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E-Book

Bewusste Ernährung - was hilft gegen Krebs?

Mit der richtigen Ernährung Krebs vorbeugen und die Therapie unterstützen

AutorMarianne Botta
VerlagBeobachter-Edition
Erscheinungsjahr2013
Seitenanzahl298 Seiten
ISBN9783855697281
FormatPDF/ePUB
Kopierschutzkein Kopierschutz/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis33,99 EUR
Jeden kann es treffen, aus heiterem Himmel: die Diagnose Krebs. Daran können auch dieses Buch und die Ernährungstipps der profilierten Ernährungswissenschaftlerin Marianne Botta grundsätzlich nichts ändern. Aber es ist wissenschaftlich erwiesen, dass sich eine bewusste Ernährung auf die Gesundheit positiv auswirkt und sie zur Krebsvorsorge beitragen kann. Wer von einer Krebs-Diagnose betroffen ist und sich einer Operation, einer Chemo-, Bestrahlungs- oder Anti-Hormon-Therapie unterziehen muss, wird von den gezielten Ernährungstipps und Rezepten in diesem Buch profitieren können. Dabei geht es einerseits darum, die Belastungen der schweren Krankheit und ihrer Behandlung durch eine gezielte Ernährung besser zu verdauen und wieder zu Kräften zu kommen. Andererseits kann die Heilung mit der richtigen Ernährung unterstützt und die Verträglichkeit der belastenden Therapien positiv beeinflusst werden. Und nicht zuletzt spielt das Essen für die psychische Verfassung in belastenden Situationen eine zentrale Rolle - auch dazu bietet dieser Ratgeber wertvolle Hinweise und mehr als 60 Kochrezepte zur konkreten Umsetzung der in Zusammenarbeit mit Onkologen zusammengestellten Ernährungs-Tipps.

Marianne Botta ist dipl. Lebensmittelwissenschaftlerin ETH und dipl. Fachlehrerin ETH. Sie ist spezialisiert auf Ernährungswissenschaften und berät im Auftrag eines Onkologen am Lindenhofspital in Bern Menschen mit Krebs rund ums Thema bewusste Ernährung während und nach der Krankheit. Daneben arbeitet sie als freie Fachjournalistin und hält Kurse und Vorträge zum Thema Ernährung. Sie lebt mit ihrer Grossfamilie im Raum Bern.

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Leseprobe

Krebsprävention durch gesunde Ernährung

Fette und Öle, Fisch und Fleisch, Gemüse, Früchte und Gewürze – in all diesen Dingen steckt Gutes. Lesen Sie in diesem Kapitel, welche Erkenntnisse bei den diversen Nahrungsmittelgruppen für die Vorbeugung gegen Krebs aktuell sind.

Fette und Öle

Kaum ein Gebiet in der Ernährungswissenschaft hat so viele Änderungen erfahren wie dasjenige der Fette und Öle. Sie sind Geschmacksträger, liefern fettlösliche Vitamine wie A, D oder E und lebensnotwendige Fettsäuren, die der Körper nicht selber herstellen kann. Lesen Sie in diesem Kapitel, worauf es zu achten gilt.

Öl ist nicht gleich Öl. Es gibt gewichtige Unterschiede, was die Qualität, die Zusammensetzung und gar die Auswirkung auf die Gesundheit anbelangt. Aus ernährungsphysiologischer Sicht unterscheiden sich kalt gepresste Öle übrigens nur unwesentlich von solchen, die beim Pressen erhitzt werden. Sie sind aber teurer, anders gefärbt und intensiver im Geschmack.

TIPP Es lohnt sich, einmal einen sensorischen Test durchzuführen, um herauszufinden, welches Öl Ihnen persönlich am meisten zusagt. Kaufen Sie zwei, drei verschiedene Produkte, giessen Sie wenige Tropfen auf einen Kaffeelöffel, beurteilen Sie den Geruch und die Farbe der Öle, und testen Sie, welches Ihnen am besten schmeckt. Der Sieger des Tests muss übrigens keinesfalls zwingend das teuerste Öl sein.

Wie lange ein Öl haltbar ist, ob es rasch ranzig wird, sich zum Braten und Backen eignet und welchen Einfluss es auf die Gesundheit hat, hängt von der Kombination der Fettsäuren ab. Man unterscheidet zwischen kurz-, mittel- und langkettigen Fettsäuren sowie zwischen gesättigten und ungesättigten. Jede Fettsäure hat ihre ganz speziellen Eigenschaften.

Rehabilitiert: gesättigte Fettsäuren

Gesättigte Fettsäuren machen ein Fett fester und unempfindlicher gegenüber Licht, Hitze und Sauerstoff. Fette mit einem hohen Anteil an gesättigten Fettsäuren sind von fester Konsistenz und länger haltbar. Dazu zählen Butter, Margarine, Kokosfett, Palmkernfett und Schweineschmalz. Im Körper dienen diese Fette der Energiegewinnung, aber auch als Baustoff für Zellmembranen und zur Abwehr von Krankheitserregern.

FETTSÄUREN: ÜBERSICHT*

gesättigte Fettäuren

ungesättigte Fettäuren

 

einfach ungesättigte Fettsäuren

mehrfach ungesättigte Fettsäuren

 

Omega-3-Fettsäuren

Omega-6-Fettsäuren

Laurinsäure
Palmitinsäure
Stearinsäure u.a.

Ölsäure
Palmitoleinsäure u.a.

Alpha-Linolensäure
EPA
DHA

Linolsäure
Arachidonsäure

MCTs (mittelkettige gesättigte Fettsäuren) sind ebenfalls hier einzuordnen

CLA (konjugierte Linolsäuren) sind ebenfalls hier einzuordnen

 

 

*erwähnt sind nur die Fettsäuren, die in diesem Buch vorkommen

Lange galten gesättigte Fettsäuren als sehr ungesund und als wichtiger Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Dies ist mittlerweile widerlegt. Viele Studien ergeben übereinstimmend: Der vermehrte Konsum von gesättigten Fettsäuren ist kein Risiko für Herzinfarkt oder Hirnschlag, sofern sie anstelle von Kohlenhydraten gegessen werden.

INFO Studien zeigen, dass verschiedene gesättigte Fettsäuren das Zellwachstum hemmen und dadurch vor Krebs schützen können. So hemmen etwa die langkettigen gesättigten Fettsäuren Palmitin- und Stearinsäure in Zellkulturen das Wachstum von Krebszellen und bremsen deren Treibstoffversorgung mit vergärtem Zucker.

Bekömmliche MCT-Produkte

Eine besondere Rolle unter den gesättigten Fettsäuren spielen die sogenannten MCTs (Middle Chain Triglycerides). Diese mittelkettigen Fettsäuren sind besonders leicht verdaulich und eignen sich daher vor allem für Menschen mit Fettverdauungsstörungen und Magen-Darm-Problemen. MCTs kommen in grossen Mengen in Kokos- und Palmkernfett vor, in geringen Mengen auch in Milchfett (Butter zum Beispiel enthält 16 % MCT). In Tierversuchen können sie das Tumorwachstum unterdrücken; sie entwickeln ihre tumorhemmende Eigenschaft vorwiegend dann, wenn sie zusammen mit Omega-3-Fettsäuren (siehe Seite 32) gegessen werden.

HINWEIS MCT-Produkte sind im Reformhaus erhältlich. Geben Sie Ihrem Körper Gelegenheit, sich daran zu gewöhnen, sonst könnten Sie mit Übelkeit und Erbrechen reagieren. Beginnen Sie mit kleinen Mengen und steigern Sie diese langsam.

Gesund: ungesättigte Fettsäuren

Ungesättigte Fettsäuren machen ein Fett flüssiger, sie sind mengenmässig ein wichtiger Bestandteil von Ölen. Sie sind im Vergleich zu gesättigten Fettsäuren empfindlicher gegenüber Licht, Wärme und Sauerstoff, verderben daher rascher und werden dabei ranzig.

Ungesättigte Fettsäuren dienen als Energielieferanten und werden bis zu ihrer Verwendung in den Fettdepots zwischengelagert. Sie sind nötig für den Aufbau von Zellmembranen und von vielen verschiedenen hormonähnlichen Botenstoffen. Die ungesättigten Fettsäuren werden in einfach und mehrfach ungesättigte eingeteilt, Letztere nochmals in Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren.

Einfach ungesättigte Fettsäuren

Die einfach ungesättigten Fettsäuren sind die stabilsten unter den ungesättigten Fettsäuren. Sie kommen vor allem in Raps- und Olivenöl vor, wirken sich positiv auf den Cholesterinspiegel aus und schützen vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Die mengenmässig wichtigste ungesättigte Fettsäure, die Ölsäure, dominiert übrigens auch im menschlichen Fettgewebe.

Die einfach ungesättigte Ölsäure scheint bei der Prävention von Krebs eine Rolle zu spielen, was aber noch nicht restlos bewiesen ist. Jedenfalls gilt die Mittelmeerküche, welche reichlich Olivenöl verwendet, das besonders reich an Ölsäure ist, als krebsvorbeugend. Allerdings enthält diese Küche auch sehr viele bioaktive Substanzen (siehe Seite 48), welche ebenfalls krebshemmend wirken.

GUT ZU WISSEN

CLA werden im Pansen von Wiederkäuern gebildet und kommen in Fleisch und Milch vor, wenn die Tiere draussen weiden dürfen (siehe auch Seite 38). Kaufen Sie deshalb wenn immer möglich Fleisch, vollfette Milch und Milchprodukte von glücklichen Tieren, die nach biologisch-dynamischen Richtlinien gehalten werden – oder noch besser von solchen, die auf Alpweiden grasen dürfen.

Ebenfalls zu den einfach ungesättigten Fettsäuren gehören CLA*, sogenannte konjugierte Linolsäuren. CLA wirken hemmend auf das Zellwachstum und fördern den Zelltod von Tumorzellen.

Mehrfach ungesättigte Fettsäuren

Zu den mehrfach ungesättigten Fettsäuren gehören die Omega-6- und die Omega-3-Fettsäuren. Beide sind wichtig für den Körper. Sie wirken trotz ähnlichen chemischen Aufbaus völlig unterschiedlich.

Jedes Öl enthält sowohl Omega-6- als auch Omega-3-Fettsäuren. Empfehlungen von Ernährungswissenschaftlern gehen dahin, dass man sich eher für Omega-3-Quellen und eher gegen Omega-6-Quellen entscheiden soll. Tier- und Laborversuche legen nahe, dass Omega-6-Fettsäuren (z.B. die Linolsäure) unter bestimmten Bedingungen stimulierend auf das Krebswachstum und das Streuen von Tumoren (Metastasenbildung) wirken und das Auftreten von Entzündungen sowie das Thromboserisiko fördern. Auch schwächen sie das Immunsystem. Allerdings fehlen bis dato Resultate von Studien mit Menschen.

Omega-6-Fettsäuren kommen vorwiegend in Getreide und in den eher preisgünstigen Ölen wie Sonnenblumenöl, Distelöl, Sojaöl, Weizenkeimöl und Maiskeimöl vor. Übrigens liefert auch das teure Arganöl viel mehr Omega-6- als Omega-3-Fettsäuren. Gesünder sind Lebensmittel und Öle, welche reichlich Omega-3-Fettsäuren liefern: Fische wie Lachs, Thon, Sardellen,...

Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Cover1
Kurztitel2
Titel4
Copyright5
Inhaltsverzeichnis6
Vorwort12
1 Einleitung14
Wie hilft die Ernährung?15
Was essen – gegen den Krebs?15
Die Anliegen dieses Buches17
Erkenntnisse der Wissenschaft19
Wie sind Studienresultate zu interpretieren?19
Kleine Übersicht über Studientypen20
Empfehlungen der Krebsliga Schweiz23
2 Krebsprävention durch gesunde Ernährung28
Fette und Öle29
Rehabilitiert: gesättigte Fettsäuren29
Gesund: ungesättigte Fettsäuren31
Wertvolle Omega-3-Fettsäuren33
Abwechslung bringts33
Fleisch und Fisch38
Bio hat viele Vorteile38
Vorsicht: erhöhtes Darmkrebsrisiko42
Fisch auf den Tisch43
Milch und Milchprodukte46
Fördert Milch Krebs?46
Wertvolle Probiotika47
Vitamine, bioaktive Substanzen, Mineralstoffe49
Bioaktive Substanzen – was ist das?49
Nur in Absprache mit dem Arzt: Präparate51
Selen: nützlich oder schädlich?52
Ambivalente Folsäure54
Vitamin D, das Sonnenvitamin54
Gemüse, Algen, Pilze57
Wertvolle Lauchgewächse57
Faszinierende Kohlgewächse59
Das Rot der Tomaten61
Gutes aus dem Meer: Algen62
Starke Pilze63
Schützendes Obst66
Zitrone & Co.66
Trendige Heilfrucht: Granatapfel67
Klein, aber oho: Beeren70
Kräuter und Gewürze74
Gelbe Power: Kurkuma75
Besondere Knolle: Ingwer76
Kostbarer Stoff: Safran77
Phytoöstrogene und Lignane79
Japan macht es vor79
Genussmittel zur Prävention81
Unfermentiert und gesund: Grüntee81
C-A-F-F-E-E – könnte helfen82
Schokolade, am besten schwarz82
Alkohol eher nein, Resveratrol ja84
Das schadet86
Krebsrisiko vom Grill und aus der Pfanne86
Krebserregende Chips, Crackers, Cornflakes?87
Verschimmelte Lebensmittel: in den Müll!87
Pestizide als Bösewichte?88
Lebensmittelverpackungen im Fokus89
Krank durch Übergewicht91
Hauptdarsteller Insulin91
Mehr Körperfett – höheres Risiko93
Ich schaffe es nicht, abzunehmen – was jetzt?96
Bewegung tut gut – ohne Wenn und Aber99
Krebszellen mögen keinen Sport99
3 Diagnose Krebs. Und nun?106
Das tun, was gut für Sie ist107
Jeder Mensch reagiert anders107
Die Stolpersteine109
Teilen Sie sich mit109
Zusatzpräparate: nur mit ärztlichem Segen110
Kleine Nothelfer gegen den Schock111
Die ersten Reaktionen «verdauen»111
Das hilft Ihnen, wieder zu essen111
Das fördert den Schlaf und hebt die Stimmung113
Bei Kräften bleiben119
Verdauungsbeschwerden lindern120
Vorsicht: Scharlatane und Abzocker121
4 Die Folgen von Operationen bewältigen124
Mängel vermeiden, die Wundheilung fördern125
Wie sich der Körper regeneriert126
Auswirkungen der verschiedenen Operationenauf die Ernährung129
Mund-, Nasen- und Rachenraumoperationen129
Operationen im unteren Verdauungstrakt130
Magenoperation131
Bauchspeicheldrüsenoperation134
Leber- und Gallenwegsoperationen134
Dünndarmoperation135
Dickdarmoperation138
Operationen an Niere und Blase138
Lymphknotenentfernung140
5 Chemo und Bestrahlung:Nebenwirkungen lindern142
Wie Krebsmedikamente wirken143
Auch gesunde Zellen sind betroffen143
Lebensmittel, auf die Sie jetzt verzichten sollten145
Hände weg von Supplementen145
Grapefruit ist tabu147
Krebshemmend, aber jetzt ungeeignet147
Lebensmittel, die die Behandlung unterstützen148
Gut gerüstet zur Chemotherapie150
Vorher essen?150
Hilfe für Niere und Blase151
Schutz fürs Herz152
Ambivalentes Vitamin C153
Enzyme – einen Versuch wert154
Fasten? Ein zweischneidiges Schwert155
Nebenwirkungen bewältigen158
Übelkeit und Erbrechen158
Leckere Speisen – leicht verdaulich162
Sodbrennen und andere Magenbeschwerden165
Durchfall166
Verstopfung168
Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust170
Achtung, Heisshunger!172
Wassereinlagerungen174
Wenn Essen wehtut174
Feine kleine Gerichte, die gut rutschen177
Wenn nichts mehr schmeckt181
Ekliger Zungenbelag182
Essen fürs Blut und fürs Immunsystem183
Gefühlsstörungen (Neuropathie)184
Therapie und Sport185
Gerichte, die für die Nerven gut sind187
6 Antihormontherapie und Ernährung190
Wie die Antihormontherapie wirkt191
Vorzeitige Wechseljahre191
Mit Nebenwirkungen zurechtkommen193
Sport und Bewegung tun gut193
Nahrungsmittel, die problematisch sein könnten195
Herz-Kreislauf-Erkrankungen197
Wallungen198
Wassereinlagerungen199
Schlaflosigkeit200
Die leidige Sache mit dem Gewicht200
Diese Tipps helfen beim Abnehmen202
Menüplan: Drei Tage mit LOGI212
Osteoporose219
Schön trotz Antihormontherapie221
7 Wieder gesund – und jetzt?224
Essen nach der Therapie225
Jetzt Supplemente225
Die Fatigue besiegen228
Die Haare wachsen! Erholung für Haare, Haut und Nägel230
Sport gegen Rezidive235
Besonders wirksame Nahrungsmittel237
Was jetzt auf den Menüplan gehört237
Gerichte mit schützenden Zutaten242
Krebshemmende Kräuter248
Das besser nicht248
Vom richtigen Umgang mit Phytoöstrogenen248
Starkes Immunsystem251
Vitamine und Mineralstoffe im richtigen Mix251
Zentrale Funktion des Darms252
Die Top Ten der immunsystemstimulierenden Lebensmittel253
Gut gelaunt mit Serotonin, Vitamin D und Tageslicht255
Was sonst noch wichtig ist256
Mehr Fett und Proteine, weniger Kohlenhydrate259
Das sagt die Wissenschaft259
Ketogene Diät – was ist das?261
Ist die ketogene Ernährung für mich geeignet?264
Gesund und gut: kohlenhydratarme Rezeptezum Ausprobieren266
Anhang280
Glossar281
Links und Adressen283
Literatur285
Rezeptverzeichnis287
Stichwortverzeichnis289

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