Inhaltsangabe:Einleitung: Die private Wirtschaft gab im Jahr 2004 circa 27 Milliarden Euro für betriebliche Weiterbildung aus und investierte damit durchschnittlich 1072 Euro in die Weiterbildung jedes Mitarbeiters. Damit stellen die Weiterbildungsausgaben einen erheblichen Anteil an den Personalkosten dar. Voraussichtlich wird die Bedeutung der betrieblichen Weiterbildung in den nächsten Jahren weiter steigen. Ein Grund dafür ist, dass sich die Mitarbeiter und ihr Wissen zusehends zu einem wichtigen Produktionsfaktor für die Unternehmen entwickeln. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, reicht es nicht, wenn Unternehmen nur in materielle Gegenstände investieren. Was bringt die Anschaffung der neuesten Maschine, wenn der Mitarbeiter nicht in der Lage ist, sie zu bedienen? Aus der Globalisierung, dem schnellen technologischen Wandel und der demographischen Entwicklung, um nur einige weitere Faktoren zu nennen, ergeben sich zudem zusätzlich neue Anforderungen an die Qualifikationen der Mitarbeiter, die die dargestellte Entwicklung noch verstärken. Demnach wird der Weiterbildungsbedarf in den kommenden Jahren voraussichtlich steigen. Aktuell ist allerdings festzustellen, dass die Weiterbildungsbudgets gekürzt werden und das Weiterbildungsangebot abnimmt. Aus dem gerade veröffentlichten Continuing Vocational Training Survey 3 (CVTS3) geht hervor, dass die direkten Weiterbildungskosten zwischen 1999 und 2005 um 23% gesunken sind. Dadurch konnten 2005 nur noch 69% statt 75% der Mitarbeiter eine betriebliche Weiterbildungsmaßnahme angeboten werden. Diese Entwicklung ist auf den erhöhten Kostendruck zurückzuführen, dem die betriebliche Weiterbildungsarbeit unterliegt. Der Unternehmensführung ist die Bedeutung der Weiterbildung für die Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen zwar bekannt, aber den Weiterbildungskosten steht kein direkt erkennbarer Nutzen gegenüber. Daher fehlt der betrieblichen Weiterbildung aus ökonomischer Sicht die Grundlage, die höhere bzw. gleichbleibende Budgets rechtfertigt. Als Lösung dieses Problems wird das Bildungscontrolling angesehen. Es soll die Weiterbildungsmaßnahmen an den Kriterien Effektivität und Effizienz ausrichten sowie den Nutzen bewertbar machen. Dadurch kann die Weiterbildung optimiert und deren Legitimation gegenüber der Unternehmensführung erleichtern werden. Das Thema „Bildungscontrolling“ ist grundsätzlich nicht neu, steckt jedoch aus pädagogischer Betrachtungsweise noch in den Anfängen. Dies ist darauf [...]
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