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E-Book

Body, Spirit, Soul

Ganzheitlich leichter leben

AutorBeate Nordstrand, Heike Malisic
VerlagSCM Hänssler im SCM-Verlag
Erscheinungsjahr2017
Seitenanzahl256 Seiten
ISBN9783775173605
Altersgruppe25 – 60
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis12,99 EUR
Nachdem die Erfolgsautorinnen mit ihrem Bestseller 'Lebe leichter' das Augenmerk vor allem auf das Wohlbefinden unseres Körpers gelegt haben, zeigen sie nun das größere Bild und ermutigen Sie dazu, ganzheitlich leichter zu leben. Denn Körper, Seele und Geist gehören zusammen. Das Herzstück dabei ist der Geist - denn wer den Sinn des Lebens gefunden hat, kennt Anfang und zugleich Ziel. Er lernt, mit sich selbst und anderen im Reinen zu leben, und weiß um das Geheimnis der Vergebung. Sehr persönlich geben die Autorinnen an ihrem Erlebten Anteil -- fast wie ein Plausch mit Freundinnen. Ein Buch für Glaubende und Suchende, voller Inspiration.

Heike Malisic ist mit einem Pastor verheiratet und leitet zusammen mit ihrem Mann die Agape Kirche in Appenweier. Die fünffache Mutter wohnt mit ihrer Familie in Oberkirch. Zusammen mit Beate Nordstrand hat sie das 12-Wochen-Programm 'Lebe leichter' und den 10-Wochenkurs 'Body Spirit Soul' entwickelt. Als Referentinnen sind die beiden in ganz Deutschland unterwegs und sind Autorinnen mehrerer Bücher. Sie bloggen auf www.lebeleichter.com | www.lebe-leichter.org | www.bodyspiritsoul.de

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Leseprobe

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DER ROTE FADEN


Irgendwann macht alles Sinn


Kannst du dir vorstellen, dass es in deinem Leben einen durchgehenden roten Faden gibt? Dass irgendwann mal alles, was du erlebt hast, Sinn macht? Ich habe das so erlebt und möchte euch gerne davon erzählen.

Im Gegensatz zu der dramatischen Kindheit von Diana bin ich gut behütet aufgewachsen: Ich hatte liebevolle Eltern, drei Geschwister und ich war als Sandwichkind mittendrin. Zum Sonntag gehörte der Kirchenbesuch und mein Vater spielte die Orgel und leitete den Kirchenchor. Ich durfte zum Kinderturnen, zum Flötenunterricht und kleine Defizite, wie meine Rechenschwäche, wurden großzügig übersehen. Wenn ich zurückschaue, hat mein Elternhaus mir eine Steilvorlage für ein leichtes Leben gegeben.

Und trotzdem: Mit 14 Jahren bekam ich Magersucht. Niemand konnte sich erklären, warum sie kam und warum sie wieder ging. Sie kam angeflogen und veränderte mein Leben für ziemlich genau ein Jahr. Oder, wenn ich darüber nachdenke, eigentlich für immer, denn dieses Jahr hat Spuren bei mir hinterlassen.

Magersucht ist eine Erkrankung, bei der die Gedanken dauernd um die Ernährung und ein möglichst niedriges Gewicht kreisen und die Körperwahrnehmung verzerrt ist. Ich fand mich auf jeden Fall viel zu dick.

Es war Winter, ich besuchte die Realschule und wurde immer dünner. Dauernd suchte ich neue Ausreden, um nicht an den gemeinsamen Mahlzeiten teilnehmen zu müssen. Niemand sollte mitkriegen, wie wenig ich aß. Ich war ständig durchgefroren und trank viel Kaffee. Für einen Teenager viel zu viel! Nach ein paar Monaten blieb sogar meine Regelblutung aus. Der gerade erst in Gang gekommene Zyklus war schon durcheinandergeraten.

Meine schulischen Leistungen waren in Ordnung, aber ich konnte diese Fixierung, so dünn wie möglich zu werden, einfach nicht brechen. Es kam nicht so weit, dass ich ärztliche Hilfe gebraucht hätte, denn plötzlich kam die Wende: Ich erinnere mich noch gut daran. Wir hatten Besuch. Es gab leckeres Essen und meine Cousine kam mit frisch belegten Laugenstangen auf mich zu und bot mir eine an: »Warum eigentlich nicht?«, dachte ich plötzlich. Und ab diesem Tag fing ich wieder an, normal zu essen. Gott sei Dank.

Meistens gehen solche Krankheiten nämlich nicht einfach von alleine weg, sondern erfordern psychologische und medizinische Behandlung. Nach dieser Erfahrung hatte ich einige Jahre mit meinem Essverhalten zu kämpfen. Zu dünn wurde ich nie wieder. Aber die Zeit hat meinem Stoffwechsel geschadet und ich nahm immer sehr leicht, und leider auch sehr oft, zu. Ab und zu. Das richtige Maß beim Essen zu finden, war ein längerer Heilungsprozess.

Was geblieben ist, ist eine Sensibilität im Umgang mit Menschen, die eine Essstörung haben. Und ich bekam mehr Verständnis dafür, wie sich ein scheinbares Luxusproblem zu einem Berg aufbauen kann. Je öfter ich heute von meiner Erfahrung mit der Magersucht erzähle, desto mehr Menschen trauen sich, mir von ihren Problemen mit dem Essverhalten zu erzählen, und glaub mir, das betrifft viele.

Durch das, was ich damals erlebt habe, kann ich mich gut in Menschen hineinversetzen, die entweder eine Essstörung haben oder immer wieder mit ihrem Gewicht kämpfen. Diese eher negative Erfahrung gehört zu meiner Geschichte. Heute weiß ich, wozu sie gut war.

Man kann das Leben nur rückwärts verstehen,
aber leben muss man es vorwärts.
Søren Kierkegaard

Gottes Vorbereitung


Bestimmt hat das, was ich damals erlebt habe, auch meinen Berufswunsch beeinflusst. Nach der Realschule ging ich auf ein berufliches Gymnasium mit der Fachrichtung Ernährung und Gesundheit und bewarb mich nach dem Abi für die Ausbildung zur Diätassistentin. Das war seit Jahren mein Traumberuf gewesen. Leider bekam ich keinen Platz.

Warum ich auf die Idee kam, stattdessen katholische Theologie zu studieren, wirst du verstehen, wenn ich auf Seite 134 darüber schreibe, wie mein traditionelles Kirchenchristentum auf den Kopf gestellt worden ist. Auf jeden Fall erhielt ich die Zulassung zum Studium und zog nach Mainz. Aber die historisch-kritische Bibelauslegung und die »Entmythologisierung« meines Glaubens an die Wahrheit der Bibel machten mir ganz schön zu schaffen.

Eines Tages, ich war inzwischen im zweiten Semester, kam eine Vorladung vom Ordinariat. Man hatte dort von meinen Beziehungen zu einer evangelischen Freikirche gehört und legte mir nahe, diese Kontakte einzustellen, falls ich nach meinem Studium eine Anstellung in der Kirche haben wolle. Ich bekam erst mal einen richtigen Schreck, aber nach kurzer Bedenkzeit musste ich zugeben, dass mir dadurch die Entscheidung um vieles leichter gemacht wurde. Und so bedankte ich mich für den klaren Bescheid und beendete von heute auf morgen mein Studium.

Mein Vater, der zu dieser Zeit zur Kur in Bad Mergentheim war, machte einen Ausflug in das nahe gelegene Würzburg und schaute in der Fachschule für Diätassistentinnen vorbei, die mich zuvor abgelehnt hatte. Er fragte nach, ob vielleicht doch ein Ausbildungsplatz frei wäre. Genau an diesem Tag gab eine Schülerin ihren Platz aufgrund einer Schwangerschaft frei. Ich rückte nach und wenige Monate später zog ich nach Würzburg, um doch Diätassistentin zu werden.

Es war eine aufregende Zeit. Ausbildung, Mitarbeit in einer Freikirche, in der ich mich bis heute sehr wohl fühle, Heirat meiner norwegischen großen Liebe – und innerhalb von 12 Jahren kamen unsere fünf Kinder zur Welt.

Warnsignale


Mit 30 war ich Mutter von vier kleinen Kindern: eine Riesenaufgabe. Aber als extrovertierter Mensch wollte ich gleichzeitig noch so viel mehr sein als Ehefrau, Mutter und Pastorenfrau in einer wachsenden Freikirche. Ich engagierte mich in der regionalen und überregionalen Frauenarbeit, organisierte Verwöhnabende und Workshops, schrieb Vorträge und bastelte an meiner Webseite »Seine Töchter«, die auch heute noch existiert.1

Statt mich abends auszuruhen, ging es jetzt erst richtig los: Noch schnell bügeln, noch schnell ein Update meiner Webseite machen, einen Vortrag ausarbeiten, noch schnell für den nächsten Tag vorkochen … So ging das pausenlos.

Im Rückblick war das alles viel zu viel, zumal ich keine Mithilfe durch in der Nähe wohnende Großeltern oder Verwandte hatte. Und auch für einen Babysitter fehlte zu dieser Zeit einfach das Geld. Irgendwann merkte ich, dass mein Lebenstempo gefährlich hoch war. Ein Burn-out wollte ich nun wirklich nicht riskieren. Meine Vortragsthemen »Stress, lass nach« und »Wege aus dem Burn-out« hatte ich bestimmt prophylaktisch für mich selber geschrieben.

Ein Burn-out erleiden nicht hauptsächlich die, die wenig belastbar sind, sondern eher Menschen, die hohe Ideale haben und sich mit Haut und Haaren für die Verbesserung der Welt einsetzen. Menschen in Sozialberufen mit hoher Empathie, die ihre Grenzen nicht beachten. Menschen wie ich.

»Du kriegst keinen neuen Körper. Mit dem, den du jetzt hast, wirst du alt werden!« Dieser Satz traf mich und ich zog die Bremse. Ich entzerrte meine Tagesstruktur, indem ich höchstens zwei Termine für einen Tag ausmachte. Das nannte ich die 2/3-Regel. Wenn ich vormittags und abends aus dem Haus musste, blieb ich nachmittags daheim. Es passiert auch so noch jede Menge Unvorhergesehenes.

Immer noch schaukelte mein Gewicht rauf und runter. Auch diese Baustelle nahm ich in Angriff. Damals entwickelte ich für mich selber das »Lebe-leichter-Konzept«2. Ein wichtiger Grund war, dass ich drei Töchter habe, und ich wollte meine »Diätgeschichte« nicht an sie weitergeben.

Es gab damals noch mehr Veränderungen, von denen ich im Buch »Lebe leichter – Genial normal zum Wunschgewicht« auf Seite 7 schreibe.

Privatsache?


Manchmal denken wir ja, dass es eigentlich keinen was angeht, wie wir mit unseren Problemen umgehen, ob wir sie lösen oder sie vor uns herschieben. Und damit meine ich durchaus auch schlechte Gewohnheiten wie mein Essverhalten von damals und so manche Marotten.

Und dann stelle ich mir mein Leben wie einen Staffellauf vor, in dem ich für eine gewisse Zeit eine wichtige Rolle spiele. Laufe ich gut, mache ich es den Läufern nach mir leichter und die Wahrscheinlichkeit, dass meine Mannschaft gewinnt, steigt. Hey, nach mir kommen meine Kinder und eigentlich alle, die ich mit meinem Leben beeinflusse. Jedes Mal, wenn du vergibst, verbesserst du deine Zukunft. Aber auch die deiner Mannschaft, wer immer das auch bei dir ist.

Jede Sünde, die du überwindest, macht es deinen Kindern leichter, selber ein gutes Rennen zu laufen. Jede schlechte Gewohnheit, die du in den Griff bekommst, macht es denen leichter, die deinen Staffelstab übernehmen.

Deine Geschichte macht Sinn


Mit 40 kehrte ich in meinen Beruf als Diätassistentin zurück. Fünf mehr oder weniger erwachsene Kinder mit Klassenfahrten, Studentenbuden und allem, was dazugehört, strapazierten unser Finanzenbudget und ich sollte jetzt also etwas dazuverdienen.

In der Theorie wusste ich natürlich, dass Gott mir nichts zumuten würde, was mich komplett überfordert. Aber ich hatte keine Ahnung, wie das gehen sollte. »Schlechte Idee, Gott, du wirst schon sehen«, dachte ich monatelang. Wie sehr würde ich in der Gemeinde fehlen? Wie sollte ich mich weiter um meine Frauenarbeit kümmern? Dass der Haushalt und das Familienleben reibungslos weiterlaufen müssten, war ja sowieso...

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