Ein paar Worte zuvor – aus Ost und West
Wie wichtig ist es, gut auszusehen? Das wollten wir einmal genauer wissen und haben uns bei Freundinnen, Bekannten und unseren Yoga- und TCM-Schülerinnen erkundigt. Fast jede antwortete auf unsere Frage erst einmal: »Aussehen? Ach was. Es kommt doch vor allem auf innere Werte an.« Klingt gut. Aber ist es wirklich so einfach? Wohl nicht ganz, denn bei unserer kleinen Umfrage kam immer, wenn auch etwas zögerlich – frau möchte ja nicht oberflächlich erscheinen –, noch eine zweite Antwort hinterher: »Na ja, andererseits …«
Klar, eigentlich wissen wir es alle: Gutes Aussehen ist nicht alles – im Leben geht es schließlich um wichtigere Dinge. Andererseits: Wer die Wahl hat, will eigentlich doch lieber jung und attraktiv aussehen. Schöne Menschen haben’s eben leichter, sie sind beliebter und haben vor allem bei der Partnersuche die besseren Karten, so scheint es jedenfalls. Frauen, die nicht gerade wie »Supermodels« aussehen – und das sind bekanntlich die meisten – können ein Lied davon singen. Zwar reden Männer in ihrer Anwesenheit gern davon, wie wichtig ihnen schöne Augen und eine interessante Persönlichkeit sind, doch wenn sie sich nach einer Frau umdrehen, dann nicht etwa wegen ihrer einnehmenden Persönlichkeit, sondern weil sie straffe Brüste, lange Beine oder blonde Haare hat. Doch Hand aufs Herz: Sind wir Frauen wirklich so viel anders als Männer? Wenn ein Mann volles Haar, eine ebenmäßige Haut und statt eines Bierbauchs einen trainierten Oberkörper hat, dann lassen wir uns davon ja auch »blenden«. Geben wir es also ruhig zu: Die Optik ist nicht unwichtig.
Für die Mode-, Diät- und Kosmetikindustrie ist unsere Sehnsucht nach Schönheit eine tolle Sache. Ob Bodylotion, Shampoo oder Anti-Falten-Gel: Schönheit ist käuflich – das zumindest versichern Werbespots und -plakate uns rund um die Uhr. Ach, wenn es nur so wäre! Dann könnten wir uns unser Aussehen ja einfach kaufen, sofern wir’s uns leisten können. Doch da gibt es ein paar Dinge, die gern verschwiegen werden: Viele Kosmetikprodukte enthalten nachweislich gesundheitsschädliche Substanzen. Auch wenn die Wirkungen kurzzeitig ganz okay sind, auf lange Sicht schaden wir uns – unserer Haut, unseren Haaren und unserer Gesundheit. Zudem ist es mit der Schönheit ein bisschen so wie mit der Liebe: Wenn sie käuflich ist, ist sie selten echt.
Bevor du jetzt auf die Idee kommst, dass wir Kampfamazonen mit dicht behaarten Beinen sind, die sich nur bei Vollmond waschen und nichts mit Männern am Hut haben, wollen wir eines gleich klarstellen: Auch uns ist gutes Aussehen wichtig. Wir meinen sogar, dass gutes Aussehen nicht nur eine feine Sache, sondern darüber hinaus sogar sehr gesund ist. Wie du noch sehen wirst, hängen Gesundheit, Jugendlichkeit und Aussehen eng zusammen.
In Bezug auf gutes Aussehen sind wir tatsächlich von zwei Dingen überzeugt:
1.Schöne Haut und Haare, eine schlanke Figur und jugendliches Aussehen brauchen keine teuren Cremes oder gar Botox. Es gibt viel einfachere, natürliche und naheliegende Schönheitsmittel.
2.Schönheit und Anmut zeigen sich in vielen Aspekten, die nicht käuflich sind: zum Beispiel in deiner Körperhaltung, deiner Stimme, dem Gesichtsausdruck, der Art und Weise, wie du dich bewegst, in deinem Lachen oder der Fähigkeit, entspannt und humorvoll auf Belastungen zu reagieren. Attraktivität, auch die auf den ersten Blick, ist vor allem eine Frage der »Ausstrahlung« – und die kriegt man nicht bei der Kosmetikerin.
Wir wollen dir in diesem Buch zeigen, wie du wirklich schön wirst. Wir verraten dir, wie du nicht nur dein Aussehen verbessern, sondern auch deine innere Schönheit entfalten kannst – und warum das eine mit dem anderen eng zusammenhängt. In wenigen Wochen kannst du mehr für dich, dein Aussehen und deine Attraktivität tun, als es dir durch einen Badezimmerschrank voller teurer Kosmetika oder gar durch riskante Botox-Spritzen möglich wäre. Selbst Wissenschaftler haben dazu ein paar interessante Dinge herausgefunden, die wir dir nicht vorenthalten möchten.
Doch was hat das Ganze mit Buddha zu tun? War Buddha nicht dieser tiefenentspannte Typ, der vor etwa 2500 Jahren in Indien lebte und entdeckt hat, wie man ein glückliches, erfülltes Leben führt und wie wichtig Mitgefühl ist? Ganz genau. Auch wenn es vielleicht erst einmal seltsam klingt, zeigen wir dir, wie Buddha oder vielmehr die Einstellung Buddhas Botox oder Anti-Aging-Cremes ersetzen kann. Der entscheidende Schlüssel zu innerer und äußerer(!) Schönheit hat weniger mit äußeren Maßnahmen als vielmehr mit geistigen Dingen zu tun. Um nur ein ganz einfaches Beispiel zu nennen: Stress und Sorgen machen alt und faltig – Entspannung und Heiterkeit machen jung und attraktiv. Das weiß im Grunde zwar jedes Kind – das Gute ist aber, dass sich das inzwischen auch wissenschaftlich beweisen lässt. Wir werden dir in diesem Buch daher ein paar einfache Buddha-Prinzipien erklären, die zwar nichts mit Religion zu tun haben, dir dafür aber zeigen, wie du Stress abbauen und wie du achtsam und gelassen mit Schönheitskillern wie Sorgen, Ärger oder Wut umgehen kannst.
Wir können nicht abstreiten, dass wir dieses Buch in erster Linie für Frauen geschrieben haben. Nicht, weil es Frauen nötiger hätten, sondern weil wir uns besser in Frauen einfühlen können und weil Frauen sich schlicht mehr Gedanken um ihr Aussehen machen als die meisten Männer. Falls sich aber doch der ein oder andere Mann hierher »verirrt« haben sollte: Keine Sorge – (fast) alles, was wir in diesem Buch schreiben, gilt ganz genauso für Männer wie für Frauen. Lasst uns also beginnen mit unserer Schönheitskur!
Oh, halt! Bevor wir loslegen, wollen wir uns noch vorstellen.
FEI LONG
Ich bin, wie man vielleicht schon am Namen sieht (er bedeutet übrigens »Fliegender Drache«), Chinesin. Außerdem bin ich 39 Jahre alt und Heilpraktikerin für traditionelle chinesische Medizin (TCM). Vor zehn Jahren bin ich nach Deutschland gekommen. Nachdem ich Deutsch gelernt hatte, konnte ich meinen Traum wahr machen und habe meine eigene TCM-Praxis eröffnet. Mit der chinesischen Heilkunst bin ich schon als Kind in Berührung gekommen, da mein Onkel Chefarzt der Bezirksklinik in Huanggang war. Auch vom Buddhismus habe ich natürlich schon in China gehört. Mit dem volkstümlichen Buddhismus mit seinen Geistern und Ritualen kann ich aber nicht so viel anfangen. Umso mehr mit dem, was Buddha gelehrt hat: Mitgefühl, die Kraft der Meditation und inneren Frieden. Ich bin mir sicher, dass es wichtig ist, einen friedlichen und klaren Geist zu haben, wenn man eine gute Ausstrahlung haben will. Woher kommen Sorgenfalten? Von Sorgen natürlich!
In China spielt das Aussehen für Frauen eine sehr wichtige Rolle. Auch ich mache mich gern hübsch und designe sogar meine Kleidung selbst. Aber viele Frauen in China übertreiben es. Dort ist es oft noch viel schlimmer als in Deutschland. Viele lassen sich sogar operieren, um etwas hübscher auszusehen. Ich finde das ziemlich verrückt. Natürliche Schönheit und bleibende Jugendlichkeit sind in meinen Augen viel attraktiver. Gleichzeitig spare ich so Geld, das ich wiederum für Dinge ausgeben kann, die mich wirklich glücklich machen.
Als TCM-Expertin weiß ich, dass schöne Haut und schöne Haare immer zu einem großen Teil von innen kommen – beispielsweise durch eine gesunde und typgerechte Ernährung. Akupressur und Massagen helfen ebenfalls dabei, gut auszusehen. Und da Attraktivität viel mit Körperhaltung und Bewegung zu tun hat, werde ich in diesem Buch auch Qi-Gong-Übungen vorstellen. Ich glaube, dass jede Frau ihre Attraktivität und jugendliche Ausstrahlung durch Ernährung, Naturkosmetik und geheime Mittel der chinesischen Naturheilkunde sowie Bewegung und Meditation enorm verbessern kann – und ich freue mich darauf, dir zu zeigen, wie das geht!
GABY BRANDL
Ich denke, dass jede Frau schön sein kann. Und zwar völlig ohne dicke Schichten von Cremes und Kosmetika oder gar Botox. Mit »schön« meine ich nicht etwa nur die innere Schönheit, die jeder Mensch in sich trägt. Wenn man ein bisschen an Geist und Körper »arbeitet«, kommt auch äußere Attraktivität ganz von selbst – das sehe ich immer wieder an meinen Yogaschülerinnen.
Ich bin jetzt 47 Jahre alt. Ich höre nicht selten von Freundinnen oder Yogaschülerinnen, dass sie wegen ihres Alters ein wenig in Panik geraten. Ich habe hingegen überhaupt keine Probleme mit oder gar Angst vor dem Älterwerden. Erstens ist man bekanntlich nur so alt, wie man sich fühlt – und zweitens passt sich das Alter tatsächlich der Seele, den Gefühlen an! Schon als Jugendliche habe ich angefangen, mich für Yoga und Buddhismus zu interessieren. Aber man muss ja erst »etwas Ordentliches« lernen – so studierte ich Jura und Sprachen, bevor ich dann doch meinen Traum verwirklichte: Ich begann mit meiner Yogalehrerausbildung, wurde Schülerin von Dr. Kausthub Desikachar, dem Enkel von T. Krishnamacharya, dem »Vater des modernen Yoga«. Anschließend eröffnete ich ein Yogastudio in München und bin seither hauptberuflich Yogalehrerin. Da auch ich mich gern weiter entwickle, habe ich mich zur Hormon-Yogalehrerin bei der Begründerin des Hormon-Yoga, Dinah Rodrigues, ausbilden lassen und konnte seitdem vielen Frauen dabei helfen, ihre hormonellen Probleme auf sanfte und natürliche Weise in den Griff zu bekommen. Außerdem habe ich zusammen mit Kalashatra Govinda Prana-Yoga entwickelt und wurde letztes Jahr durch einen buddhistischen Mönch in Thailand geweiht.
Beim...