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Bürgerkrieg und Völkermord in Ruanda - Erklärungen für das Scheitern einer humanitären Intervention

Erklärungen für das Scheitern einer humanitären Intervention

AutorSebastian Schoener
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2008
Seitenanzahl20 Seiten
ISBN9783640200573
FormatePUB/PDF
Kopierschutzkein Kopierschutz
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis10,99 EUR
Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Politik - Internationale Politik - Region: Afrika, Note: 2,3, Universität Mannheim, Veranstaltung: Humanitäre Intervention: Ein neues Phänomen in den Internationalen Beziehungen?, 16 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Bei einer humanitären Intervention handelt es sich per definitionem um 'ein auf Gewaltmittel gestütztes Eingreifen eines oder mehrerer Staaten in einem anderen Staat [...], um dort nennenswerten Bevölkerungsteilen, die durch besonders brutale Gewalt massiv bedroht werden, zu helfen' (Zangl, 2002: 106). Eine solche Intervention in einen fremden Staat bezieht sich dabei auf völkerrechtliche Grundsätze. Innerhalb des Zeitraums vom 6. April 1994 bis Mitte Juli 1994 werden in Ruanda ungefähr 800 000 Menschen umgebracht. Die Brutalität und die Geschwindigkeit in der Art und Weise der Durchführung dieses erst spät als Genozid bezeichneten Massakers sucht seinesgleichen in der Geschichte. 100 Tage lang werden innerhalb jeder Minute durchschnittlich 5 ½ Menschen getötet. Dies übertrifft die Rate der Ermordung an den Juden durch die Nationalsozialisten, wobei man beim Völkermord in Ruanda von einer industriellen Vernichtung wie im Falle des Holocausts nicht sprechen kann (Barnett, 2002: 1). Es war ein staatlich organisierter Massenmord, bei dem das Volk zu Massenmördern wurde. Und trotz der eingangs zitierten Bedingung zur Durchführung einer humanitären Intervention hat die internationale Gemeinschaft, allen voran die Vereinten Nationen, sowie die politischen Führungen der hauptsächlich in die Vorgänge in Ruanda verwickelten Staaten, Belgien, USA und Frankreich, vergeblich auf eine adäquate Reaktion ihrerseits warten lassen. Gegenstand dieser Arbeit soll es sein, Erklärungen für das Scheitern einer humanitären Intervention in Ruanda zu liefern. Dabei wird das Augenmerk zunächst auf möglicherweise dafür verantwortliche interne Faktoren gelegt, ehe dahinter stehende externe Bedingungen näher erläutert werden. Zur Bewerkstelligung dessen bilden zuvor sowohl ein allgemein definitorischer Teil, als auch ein landeskundlicher und historischer Abriss Ruandas, sowie die Beschreibung der Konfliktentwicklung bis zum Jahre 1994 inklusive der daran beteiligten Parteien, den Einstieg in die Thematik. Die Abwägung eines Für und Wider humanitärer Interventionen findet in der vorliegenden Untersuchung allerdings keine weitere Beachtung.

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