1. Selbstvermarktung und Personen-Auffindbarkeit im Internet
Das primäre Ziel einer agilen Selbstvermarktung sollte lauten, sowohl online als auch offline eine einwandfreie Reputation aufzubauen, die wiederum erfolgreiche Kunden-, Geschäfte- und Arbeitsplatzsuche in hohem Maße begünstigt.
Bedenken Sie bitte, dass grundsätzlich alles, was Sie im Internet schreiben und veröffentlichen, auf Dauer auffindbar und auf Sie zurückzuführen sein wird, selbst wenn es irgendwann gelöscht wird. „Das Internet vergisst nie!“ Sie möchten sicherlich, dass sich Ihr guter Ruf, den Sie bei den Menschen in Ihrem direkten Umfeld genießen, auch online wiederfindet. Sie sollten folglich genau steuern, was bei Eingabe Ihres Namens, ggf. mit regionalem Bezug, oben auftaucht und damit von Google als relevant angesehen wird.
Als Fach- oder Führungskraft in betriebswirtschaftlichen oder technischen Bereichen ist ein Auftritt in einem Business-Netzwerk als fast schon obligatorisch anzusehen, möchte man aktiv „netzwerken“ und auch primär unter beruflichen Aspekten unter seinem Namen im Internet gefunden werden. Im deutschsprachigen Raum ist hier Xing (www.xing.com) die wichtigste Plattform, international gesehen Linkedin (www.linkedin.com). Dort können Sie Ihre Expertise, Ihre Berufserfahrung und Ihre Referenzen exzellent nach außen darstellen und darüber hinaus für eine gute Auffindbarkeit unter Ihrem Namen in Google sorgen.
Eine weitere Möglichkeit, seine Kompetenzen im Internet prominent zu platzieren, ist die Veröffentlichung von Büchern oder eBooks. Haben Sie z.B. im Rahmen Ihres erfolgreichen Studiums eine Bachelor- oder Masterthesis verfasst, die keinem Sperrvermerk unterliegt, dann können Sie diese über Verlage wie z.B. Diplomica Hamburg (www.diplomica-verlag.de) als Buch veröffentlichen und somit einem breiten Publikum auf Amazon, Thalia, Hugendubel & Co. verfügbar machen. Dabei sollte nicht der kommerzielle Gedanke im Vordergrund stehen, sondern wiederum Ihre Reputation.
Des Weiteren können Sie eBooks mit fachlichen Themen aus Ihrem Segment sehr gut im Selbstverlag veröffentlichen. Self-Publishing ist hier das Stichwort. Auch dies kann Ihren Online-Ruf in Bezug auf berufliche Kompetenz essentiell verbessern.
Viele smarte Menschen engagieren sich in sozialer und ehrenamtlicher Weise. Dies tun Sie primär aus dem Grund, dass sie der Gesellschaft, die ihnen vieles ermöglicht hat, etwas zurückgeben möchten, oder da sie Schwächeren helfen möchten. Ganz gleich, ob es sich um Menschen oder Tiere handelt. Dies tun Sie i.d.R. völlig selbstlos. Allerdings ist es auf der anderen Seite „keine Schande“, dieses lobenswerte Engagement etwa auf seinem Xing-Profil oder im Lebenslauf kundzutun, frei nach dem Motto „Tue Gutes und sprich drüber“.
Wer denkt, das Interagieren in sozialen Netzwerken wie Facebook wäre unter allen Umständen ein Förderer einer guten Selbstvermarktung, der irrt. Ist man über seinen Klarnamen in Facebook auffindbar und hat man etwa seine Privatsphäre-Optionen nicht sehr restriktiv eingestellt, so ist es für potentielle Geschäftspartner und Arbeitgeber ein Leichtes, private Meinungen, Denkmuster, Fotos und Bekanntschaften „auszuspionieren“. Der letzte „Party-Absturz“, ordentlich dokumentiert auf einem Foto eines Freundes, kann hier leicht einen ersten und letzten schlechten Eindruck hinterlassen.
Daher empfiehlt es sich aus Perspektive eines smarten Menschen, der seine privaten Aktivitäten aus dem Business heraushalten möchte, einen Phantasienamen oder zumindest eine nicht allzu leicht nachvollziehbare Abwandlung seines Namens in Facebook zu verwenden.
Eine ausdrückliche Ausnahme stellen hier Beschäftigte in Branchen wie Werbung, PR und Journalismus dar. Für diese Gruppierungen gilt die namentliche Veröffentlichung von Artikeln und Kommentaren auf Plattformen wie Facebook und Twitter als ein nicht unwesentlicher Teil der beruflichen Referenzen. Dies kann sogar i.d.F. für eine Karriere sehr förderlich sein, sollten die geistigen „Ergüsse“ gut ankommen und eine breite Followerbase anziehen.
Sofern man sich als Branchenkenner bzw. Vorreiter in seinem Segment sieht und auch von Kollegen und Kunden so wahrgenommen wird, macht es ggf. Sinn, zu "twittern". Dies sollte dann allerdings sehr regelmäßig und konsequent sein. Ein prominentes Beispiel stellt Kai Diekmann dar, Chefredakteur und Herausgeber der Bild-Zeitung. Unter seinem Account twitter.com/kaidiekmann stellt er mehrmals täglich Kommentare zum aktuellen Weltgeschehen online, die über seine Kernleserschaft in Deutschland hinaus zu großer weltweiter Reichweite und kontroversen Diskussionen führen.
Ist man etwa in der Medien- oder Modebranche tätig und kommuniziert somit nicht nur textlich, sondern primär über visuelle Reize, so ist man gut aufgehoben in der Foto-orientierten Plattform Instagram, eine Facebook-Tochtergesellschaft. Viele dem Produkt-Design zugewandte Unternehmen und Personen nutzen dieses Netzwerk zur Präsentation ihrer gestalterischen Errungenschaften.
Die genannten Portale dienen insbesondere für direkte Kommunikation zwischen Einzelnen und für das Absetzen von kurzen Informationen an das Kollektiv. Hat man „mehr zu sagen“, so bietet es sich an, einen Blog zu spezialisierten Themen zu führen. Hier kann es z.B. um News aus der eigenen Branche gehen, Innovationen aus dem eigenen Technologieumfeld oder Ratschläge und Tipps. Über Plattformen wie Tumblr, Blogger.com oder Wordpress.com ist ein Blog schnell und kostenfrei eingerichtet. Auf jeden Fall sollten die Themen seriös sein und fundiert ausgearbeitet bzw. belegt sein. Ansonsten kann sich so etwas leicht als kontraproduktiv herausstellen und ein nachhaltiges Defizit in der Reputation bewirken.
Positive Beispiele für Fach-Blogs sollen hier genannt sein:
www.betrieblichesvorschlagswesen.de
www.einkaufwissen.de
Ähnlich dem Blog in textlicher Manier wäre ein eigener Youtube-Channel als Videoportal zu sehen, in dem man etwa Tutorials und Produkttests visuell darstellt, z.B. www.youneo.de.
Als smarter und agiler Mensch gehört es dazu, souverän Monologe vor einem anonymen Publikum in Bild und Ton zu halten, genauso wie freies Sprechen vor einer Gruppe.
Ist man auf aktiver Stellensuche bzw. offen für attraktive Herausforderungen, so stellt ein digitaler Lebenslauf eine gute Möglichkeit der Selbstdarstellung im Web dar. Potentielle Arbeitgeber können Sie so aktiv finden, oder nach bereits erfolgtem Erstkontakt detaillierte Informationen erhalten. Das Wichtige ist: Sie steuern dabei aktiv, wie Sie dargestellt werden möchten.
Die Seite Lebenslauf.com, unter dem Dach des Xing-Netzwerks, ermöglicht die Erstellung eines solchen digitalen Lebenslaufes mit einfachen Schritten und in hochwertiger Optik. Eine tiefer gehende und noch professionellere Darstellungsmöglichkeit ist über Plattformen wie www.visuellerlebenslauf.at und www.visualcv.com zu erreichen. All diese Portale ermöglichen die Platzierung eines digitalen Lebenslaufes im Web, als auch das Herunterladen als PDF-Dokument, um es an potenzielle Arbeitgeber senden zu können.
Einen Schritt weiter geht das Konzept einer Bewerbungs-Website, die z.B. unter www.vorname-nachname.de erreichbar ist. Hier stellen Sie sich ähnlich umfangreich und detailliert im Netz vor, wie es Unternehmen gegenüber Kunden tun. Eine Möglichkeit bietet sich bspw. unter http://de.jimdo.com/bewerbungshomepage. Ergänzend kann man steuern, dass wesentliche Basisinformationen für jedermann sichtbar sind, detaillierte Referenzen und z.B. Noten jedoch nur nach Kennworteingabe eingesehen werden können. Die Zugangsdaten ließen sich i.d.F. persönlich an Arbeitgeber nach Vereinbarung übermitteln.
Neben der Selbstvermarktung in online geführter Kommunikation spielt nach wie vor auch die „Offline“-Komponente eine wichtige Rolle. Aktives „Netzwerken“ und die damit verbundenen Kontakte ersten und zweiten Grades können erheblich das berufliche und persönliche Weiterkommen positiv beeinflussen. Das zwar in Verruf stehende, doch gerne genutzte „Vitamin B“ ist somit aktiv förderbar und hängt nicht nur von Herkunft und Stand ab.
Beispielhaft könnte eine smarte agile Person aktiv in regionalen oder überregionalen Branchenverbänden mitarbeiten. So kommt man in Kontakt mit vielen Gleichgesinnten, die bidirektional und somit beiderseitig ein Vorankommen fördern können.
Nehmen wir an, Sie sind ein Software-Entwickler. Hier bestehen für viele gängige Technologien sog. „User-Groups“, die oftmals in der nächstgelegenen Metropole eingerichtet worden sind. Hier trifft man sich z.B. monatlich und tauscht sich aus rund um die berufliche Spezialisierung. Ebf. existieren regionale Branchenverbände, die regelmäßige Vortragsveranstaltungen durchführen und somit für einen Wissenstransfer zwischen Dienstleistern und Kunden sorgen. Beispielhaft soll hier die iuk Osnabrück e.V. (www.iukos.de) genannt werden, ein Zusammenschluss von IT- und Kommunikationsunternehmen.
Unabhängig von Branche und Expertise gibt es in vielen Ballungszentren einen lokalen Ableger der "Wirtschaftsjunioren"...