Die Canon EOS 7D Mark II
Mit der EOS 7D Mark II hat Canon das Flaggschiff der Spiegelreflexkameras mit APS-C-Sensor um eine hochwertige Nachfolgerin erweitert. Freuen Sie sich auf eine beeindruckende Bildqualität auch bei wenig Licht, einen Funktionsumfang, der die Kreativität beim Fotografieren bestens unterstützt, und einen Autofokus, der schnell und treffsicher die unterschiedlichsten Motive scharf stellt. Schnappen Sie sich Ihre 7D Mark II und legen Sie los!
1.1 Die zentralen Features im Überblick
Fünf Jahre sind seit dem Erscheinen der EOS 7D vergangen, bis Canon mit der EOS 7D Mark II endlich die lang ersehnte Nachfolgerin ins Rennen geschickt hat. Vermutlich haben Sie Ihre neue Begleiterin gerade vor sich.
Von der Größe und der Haptik her liegt sie sehr angenehm in der Hand und macht einen professionellen Eindruck. Unter dem robusten Gehäuse aus einer Magnesiumlegierung hat sie zudem einige interessante Neuerungen zu bieten, die denen manch einer Profi-DSLR in nichts nachstehen. Kommen Sie doch gleich einmal mit auf einen Streifzug durch die zentralen Features Ihrer neuen Kamera.
Die Canon EOS 7D Mark II im Einsatz.
In Sachen Bildaufnahme setzt die EOS 7D Mark II auf einen CMOS-Sensor mit 20,2 Megapixeln Auflösung und einer Größe von 22,4 × 15 mm (APS-C). Dank des darin eingebauten Dual Pixel CMOS AF stellt die Kamera beim Fotografieren im Livebild-Betrieb deutlich schneller scharf. Zudem können Sie sich auf eine leistungsstarke Schärfenachführung bei der Full-HD-Videoaufzeichnung freuen, die mit den aktuellen STM-Objektiven von Canon auch noch absolut geräuschlos abläuft.
Sensor der EOS 7D Mark II.
Dual Pixel CMOS AF
Beim Dual Pixel CMOS AF-System besitzen die Pixel auf 80 % der Sensorfläche jeweils zwei Fotodioden. Während des Scharfstellens erfassen beide Dioden die Bilddaten aus unterschiedlichen Winkeln und können daraus ultraschnell den richtigen Autofokusabstand berechnen, der dem Objektiv zwecks Scharfstellung mitgeteilt wird. Der ganze Vorgang wird von Canon auch als „Erkennung der Phasenunterschiede zum Bildsensor“ bezeichnet. Unabhängig davon sind die Fotodioden aber auch dafür zuständig, Bildpunkte zu erzeugen, wobei jedes Diodenpaar nur ein Bildpixel liefert.
Für die zügige Bearbeitung der Sensordaten und die hohe Reihenaufnahmegeschwindigkeit von zehn Bildern pro Sekunde sorgt der Prozessor Dual DIGIC 6. Es arbeiten also zwei DICIG-6-Bildprozessoren Hand in Hand, um Ihnen Actionaufnahmen über viele Bilder hinweg mit höchster Geschwindigkeit zu ermöglichen. Die Bilder können dabei gleichzeitig auch noch von objektivbedingten Schwächen wie Aberrationen oder Verzerrungen befreit werden.
Das Gehäuse Ihrer 7D Mark II ist durch die Magnesiumlegierung leicht und robust zugleich, zudem wurden die Dichtungen gegen Staub und Spritzwasser weiter verbessert (Bild: Canon).
Beim Blick durch den Sucher springen einem die vielen Autofokusmessfelder des 65-Punkte-Weitbereich AF ins Auge. Damit ist eine sehr präzise Schärfenachführung auch bei sich schnell bewegenden Objekten oder bei wenig Licht gewährleistet. Zudem können Sie bewegte Motive noch besser im Fokus halten, denn die 7D Mark II ist in der Lage, beim Scharfstellen mit dem Sucher eine Gesichts- und Farberkennung zu nutzen, iTR sei Dank (Intelligent Tracking and Recognition, intelligente Nachführung und Erkennung).
Die Positionen der 65 AF-Messfelder im Sucher.
Sehr praktisch finden wir auch die eingebaute GPS-Funktionalität. Damit können Sie die Bilder direkt mit Geodaten versehen und dank Digitalkompass sogar die Aufnahmerichtung speichern. Es können aber auch Tourdaten als Logdatei hinterlegt werden. Der Movie-Modus hat ebenfalls zugelegt, indem mit 1080/60p im Full-HD-Modus 59,94 Vollbilder pro Sekunde aufgezeichnet werden können, was für die flüssige Wiedergabe schneller Bewegungen wichtig ist. Zudem lassen sich die Betriebsgeräusche im Modus Leiser Betrieb besser unterdrücken. Was uns zugegebenermaßen etwas fehlt, sind ein schwenkbarer Monitor mit Touchfunktion, der vor allem bei der Makrofotografie sehr praktisch ist, und die fehlende Wi-Fi-Funktionalität für den direkten Datenaustausch ohne Zusatzgeräte. Aber in Sachen Schnelligkeit und Funktionsvielfalt, zu der auch der vielseitig einsetzbare Intervall-Timer und die neue Flacker-Erkennung zählen, gibt es kaum etwas zu meckern. So haben wir die EOS 7D Mark II als zuverlässige und schnelle Spiegelreflexkamera in den unterschiedlichsten Aufnahmesituationen sehr zu schätzen gelernt und möchten sie so schnell nicht mehr missen.
1.2 Die EOS 7D Mark II stellt sich vor
Auch wenn später im Buch auf die verschiedenen Bedienelemente im Detail eingegangen wird, kann es nicht schaden, mit einem kompakten Überblick über Ihr neu erworbenes Arbeitsgerät zu beginnen. Schließlich hat die EOS 7D Mark II zahlreiche Schalter, Knöpfe und Rädchen, mit denen sich unzählige Funktionen einstellen oder direkt steuern lassen. Die folgenden Übersichten können Sie natürlich auch zu Hilfe nehmen, wenn Sie sich im Laufe dieses Buchs die Positionierung einzelner Komponenten erneut ins Gedächtnis rufen möchten.
Bedienelemente auf der Vorderseite
Canon EOS 7D Mark II von vorne.
Wenn Sie sich die EOS 7D Mark II von vorne ohne angesetztes Objektiv anschauen, springt Ihnen sicherlich der Auslöser 1 als eines der wichtigsten Bedienelemente gleich ins Auge. Er wird zum Fokussieren bis auf den ersten Druckpunkt und für die Bildaufnahme ganz heruntergedrückt. Rechts daneben befindet sich die Selbstauslöserlampe 2, die die verstreichende Vorlaufzeit bei Aufnahmen mit Selbstauslöser visualisiert.
Im Zentrum der Kamera ist der silberne Bajonettring lokalisiert. Er trägt die Markierungen für EF-3 und EF-S-Objektive 4, die benötigt werden, um das jeweilige Objektiv an der richtigen Stelle anzusetzen und mit einer Drehung im Uhrzeigersinn an der Kamera zu befestigen. Zum Lösen des Objektivs drücken Sie die Objektiventriegelungstaste 7 und drehen das Objektiv entgegen dem Uhrzeigersinn.
Hinter den vier kleinen Öffnungen verbirgt sich das integrierte Mikrofon 5, das den Ton beim Filmen in Mono aufzeichnet. Darunter befindet sich die Blitztaste 6, die immer dann benötigt wird, wenn Sie den kamerainternen Blitz manuell aus dem Gehäuse klappen möchten.
Die elektrischen Kontakte 8 am Bajonett sorgen für eine einwandfreie Kommunikation zwischen Kamerabody und Objektiv. Darüber sehen Sie im Innern des Spiegelkastens den schräg angeordneten Schnellrücklaufspiegel 9. Dieser leitet das meiste Licht vom Objektiv zum Sucher weiter und schickt einen kleinen Teil nach unten, damit die Autofokussensoren scharf stellen können. Er schwingt zudem bei der Belichtung nach oben und gibt den Sensor für die Bildaufnahme frei. Den Sensor selbst bekommen Sie daher nur zu Gesicht, wenn Sie im Zuge der Sensorreinigung den Spiegel manuell hochklappen.
Unten, dicht neben dem Bajonettrahmen und daher leider etwas versteckt, befindet sich die Schärfentiefe-Prüftaste 10. Mit ihr können Sie die zu erwartende Schärfentiefe vor der Aufnahme im Sucher oder Livebild verfolgen, was für die kreative Bildgestaltung enorm wichtig ist. Sollten Sie Ihre 7D Mark II über einen Netzadapter mit Steckdosenstrom betreiben, können Sie das Kabel aus dem Akkufach heraus durch die Kabelöffnung für den DC-Kuppler 11 leiten, was das Schließen des Akkufachs dann wieder möglich macht. Mit dem Sensor für die Fernbedienung 12 (zum Beispiel Canon RC-6) schließen wir den Rundgang durch die frontalen Bedienelemente der EOS 7D Mark II ab.
Die Kontakte im Detail
Den acht...