Die Canon
EOS 80D
kennenlernen
Und Action! Die Canon EOS 80D hat es in sich, was das Aufnehmen bewegter Motive in Stand- und Filmbildern betrifft. Aber auch in den klassischen Fotobereichen macht sie eine extrem gute Figur. Lernen Sie Ihre neue fotografische Begleiterin in all ihren Facetten kennen und gehen Sie kreativ und mit Lust zum Ausprobieren auf neue Herausforderungen zu. Dabei wünschen wir Ihnen jede Menge Spaß!
1.1 Die zentralen Merkmale
im Überblick
Gut dreieinhalb Jahre nach der Markteinführung der EOS 70D hat Canon mit der EOS 80D eine würdige Nachfolgerin auf den Markt gebracht, die Sie vielleicht gerade vor sich haben. Von der Größe und der Haptik her liegt die Neue wie erwartet angenehm in der Hand. Unter der dunklen Haube hat sich Einiges getan.
In Sachen Bildaufnahme setzt die EOS 80D auf einen weiterentwickelten, noch lichtempfindlicheren Sensor mit 24,2 Megapixeln Auflösung. Dank des darin eingebauten und weiter verbesserten Dual Pixel CMOS AF stellt die Kamera beim Fotografieren im Livebildbetrieb extrem schnell scharf. Zudem können Sie bewegte Motive bei Videoaufnahmen im Full-HD-Format mit 60 Bildern pro Sekunde leise und mit einer an die Bewegungsschnelligkeit angepassten Fokusgeschwindigkeit sicher verfolgen.
Bei hochgeklapptem Spiegel ist der Sensor der EOS 80D zu sehen (22,3 × 14,9 mm, APS-C-Format).
Die Canon EOS 80D im Einsatz.
Dazu trägt auch der neu entwickelte Autofokusmotor Nano USM des 18-135mm-Kit-Objektivs bei. Für eine noch professionellere Zoomsteuerung bei Videoaufnahmen ist dieses System erweiterbar mit einem völlig neuen Power Zoom Adapter. Sowohl bei Film- als auch bei Standbildaufnahmen mit dem Kit-Objektiv sorgt ein ebenfalls verbesserter Bildstabilisator für scharfe Ergebnisse bei schwierigen Lichtverhältnissen.
Für die zügige Bearbeitung der Sensordaten und die hohe Reihenaufnahmegeschwindigkeit von sieben Bildern pro Sekunde bei maximal 25 RAW-Aufnahmen am Stück sorgt der Prozessor DIGIC 6.
Die Positionen der 45 AF-Messfelder im Sucher.
Beim Blick durch den Sucher springen einem die 45 Autofokus-Messfelder ins Auge. Damit können Sie nicht nur sehr gezielt einen bestimmten Bildbereich scharf stellen, sondern auch bewegte Motive noch besser im Fokus halten. Dabei hilft auch der verbesserte optische Sucher, der das Motiv zu 100 % bis in die Ecken bis zum Auge weiterleitet.
Sehr praktisch finden wir auch die eingebaute WLAN-Funktionalität. Damit können Sie die Bilder direkt an Mobilgeräte senden oder die EOS 80D vom Smartphone aus fernsteuern.
Auch hat es uns gefreut, dass der schwenkbare Monitor mit Touch-Funktion, der vielseitig einsetzbare Intervall-Timer für Zeitrafferaufnahmen und die Flacker-Erkennung für streifenfreie Actionaufnahmen bei Kunstlicht mit von der Partie sind.
Dual Pixel CMOS AF
Beim Dual Pixel CMOS Autofokus wird die Schärfe von Sensorpixeln gemessen, die aus zwei Fotodioden bestehen. Damit lässt sich der richtige Autofokusabstand in nur einem Einstellvorgang ultraschnell ermitteln und dem Objektiv zwecks Scharfstellung mitteilen. Der Vorgang ähnelt der Schärfemessung, die beim Fotografieren mit dem optischen Sucher zum Einsatz kommt (Phasenerkennungs-AF), findet aber im Livebild-Modus auf Ebene des Sensors statt. Unabhängig von der Schärfemessung liefert jedes Fotodiodenpaar einen Bildpunkt.
Es gibt also wirklich kaum etwas zu meckern. So haben wir die EOS 80D als zuverlässige und schnelle Spiegelreflexkamera in den unterschiedlichsten Aufnahmesituationen sehr zu schätzen gelernt und möchten sie so schnell nicht mehr missen.
1.2 Die EOS 80D stellt sich vor
Auch wenn später im Buch auf die verschiedenen Bedienelemente im Detail eingegangen wird, kann es nicht schaden, mit einem kompakten Überblick über Ihr neu erworbenes Arbeitsgerät zu beginnen. Die folgenden Übersichten können Sie auch verwenden, falls Sie sich im Laufe dieses Buches die Positionierung einzelner Komponenten erneut ins Gedächtnis rufen möchten.
Kameraelemente auf der Vorderseite
Wenn Sie sich die EOS 80D von vorne ohne angesetztes Objektiv anschauen, springt Ihnen sicherlich der Auslöser 1 als eines der wichtigsten Bedienelemente gleich ins Auge. Er wird zum Fokussieren bis auf den ersten Druckpunkt und für die Bildaufnahme ganz heruntergedrückt. Rechts daneben befindet sich die Selbstauslöser-Lampe 2, die die verstreichende Vorlaufzeit bei Aufnahmen mit Selbstauslöser visualisiert. Bei Blitzaufnahmen dient die Lampe zur Verringerung roter Augen.
Die Canon EOS 80D von vorne betrachtet.
Im Zentrum der Kamera ist der silberne Bajonettring lokalisiert. Er trägt die Markierungen für EF- 4 und EF-S-Objektive 5, die benötigt werden, um das jeweilige Objektiv an der richtigen Stelle anzusetzen und mit einer Drehung im Uhrzeigersinn an der Kamera zu befestigen. Zum Lösen des Objektivs drücken Sie die Objektiventriegelungstaste 8 und drehen das Objektiv gegen den Uhrzeigersinn.
Hinter den vier kleinen Öffnungen links 3 und rechts 6 des Canon-Schriftzugs verbirgt sich das integrierte Mikrofon, das den Ton beim Filmen in Stereo aufzeichnet. Mit der Blitztaste 7 lässt sich der kamerainterne Blitz manuell aus dem Gehäuse klappen.
Die elektrischen Kontakte 9 am Bajonett sorgen für eine einwandfreie Kommunikation zwischen Kameragehäuse und Objektiv. Darüber sehen Sie im Innern des Spiegelkastens den schräg angeordneten Spiegel 10. Dieser leitet das meiste Licht vom Objektiv zum Sucher weiter und schickt einen kleinen Teil nach unten, damit die Autofokussensoren scharf stellen können. Er schwingt zudem bei der Belichtung nach oben und gibt den Sensor für die Bildaufnahme frei. Den Sensor selbst bekommen Sie daher nur zu Gesicht, wenn Sie im Zuge der Sensorreinigung den Spiegel manuell hochklappen. Unten, dicht neben dem Bajonettrahmen und daher leider etwas versteckt, befindet sich die Schärfentiefe-Prüftaste 11. Mit ihr können Sie die zu erwartende Schärfentiefe vor der Aufnahme im Sucher oder Livebild verfolgen, was für die kreative Bildgestaltung enorm wichtig ist. Sollten Sie Ihre EOS 80D über einen Netzadapter mit Steckdosenstrom betreiben, können Sie das Kabel aus dem Akkufach heraus durch die DC-Kuppler-Kabelöffnung 12 leiten, was das Schließen des Akkufachs dann wieder möglich macht. Mit dem Sensor für die Fernbedienung 13 (zum Beispiel Canon RC-6) schließen wir den Überblick über die frontalen Bedienelemente der EOS 80D ab.
Bedienelemente auf der Kamerarückseite
Von hinten betrachtet präsentiert sich die EOS 80D zwar mit vielen Knöpfen, aber dennoch gut aufgeräumt und übersichtlich. Das fängt bei der MENU-Taste 1 oben links an, über die Sie in die Tiefen der Kameramenüs gelangen. Mit der INFO.-Taste 2 daneben lassen sich die unterschiedlichen Monitoranzeigen im Aufnahme- und Wiedergabemodus wählen. Der Lautsprecher 3 ist für die Tonwiedergabe beim Abspielen von Filmen zuständig. Durch den optischen Sucher 4 sehen Sie das Motiv direkt durchs Objektiv hindurch und mit einer Bildfeldabdeckung von 100 %. Um auch ohne Brille alles detailliert zu erkennen, drehen Sie das Rad für die Dioptrieneinstellung 5 nach links oder rechts, bis Sie die eingeblendeten Autofokusmessfelder scharf sehen können.
Bedienelemente auf der Rückseite der EOS 80D.
Um das Bild in Echtzeit auf dem LCD-Monitor anzuzeigen, muss der Schalter für Livebild-Aufnahmen 6 auf stehen und...