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E-Book

Checkliste Komplementäre Onkologie

AutorRainer Buchmann
VerlagHippokrates
Erscheinungsjahr2010
Seitenanzahl400 Seiten
ISBN9783830454908
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis59,99 EUR
Komplementärmedizinischen Möglichkeiten zur Unterstützung und Ergänzung der onkologischen Therapie. Besonders berücksichtigt werden Therapiephasen und Leitsymptome. Sie sind oft wesentliche Auswahlkriterien für komplementärmedizinische Verfahren. Mit den komplementärmedizinischen Verfahren werden in der Regel nicht das eigentliche Krebsgeschehen, sondern die durch die Standardtherapien ausgelösten unerwünschten Nebenwirkungen behandelt. Die Linderung dieser unerwünschten Folgeerscheinungen der konventionellen Therapie ist das wesentliche Ziel von komplementärmedizinischen Maßnahmen in der Onkologie. Neben der Beschreibung der nur für die Onkologie relevanten Grundlagen ausgewählter komplementärmedizinischer Therapieverfahren stehen beispielhafte Kasuistiken im Teil 3 mit kurzer Angabe der Standardtherapie und den komplementärmedizinischen Therapieoptionen im Mittelpunkt der Checkliste. Schnelle Orientierung und rascher Zugriff auf die Informationen bieten die vier Farbteile: Teil 1: Grundlagen Teil 2: Diagnose- und Therapieverfahren Teil 3: Praxisbezogenes Fallmanagement Teil 4: Patientenkompetenz # Bedeutung, Anforderungen, Umsetzung

Dr. med. Peter Holzhauer Dr. med. Peter Holzhauer ist Facharzt für Innere Medizin und trägt die Zusatzbezeichnung Naturheilverfahren. Dr. Holzhauer ist seit 1991 Chefarzt und Ärztlicher Direktor der Veramed-Klinik am Wendelstein, einer Fachklinik für internistische Tumorbehandlung.Voraus ging das Studium der Humanmedizin an der Universität Göttingen und die Facharztausbildung an verschiedenen Krankenhäusern und Rehabilitationseinrichtungen.Der Schwerpunkt der Tätigkeit als leitender Arzt in der Veramed-Klinik und zusätzlich in der Privatpraxis liegt in der Integration von ergänzenden komplementärmedizinischen Behandlungsmaßnahmen und konventionellen onkologischen Standardtherapien. Schwerpunktthemen sind dabei das Fatigue-Syndrom bei Tumorpatienten und das Nebenwirkungsmanagement während Chemotherapie und Strahlentherapie.Einen besonderen Stellenwert nimmt dabei die modernen Ernährungsmedizin und der Therapie mit Mikronährstoffen ein.Dr. Holzhauer ist seit 2004 Mitglied des Herausgeberteams der Deutschen Zeitschrift für Onkologie (DZO) und publiziert regelmäßig Beiträge zu aktuellen komplementärmedizinischen Themen. Uwe Gröber Uwe Gröber ist einer der führenden deutschen Vitalstoffexperten. Er ist Leiter der Akademie für Mikronährstoffmedizin in Essen und Autor zahlreicher Fachbücher und Fachartikel zum Thema Ernährung und Krankheitsprävention. Mitherausgeber der Zeitschrift für Orthomolekulare Medizin (Hippokrates) Zu seinen Spezialgebieten zählen Vitalstoffmedizin, Wechselwirkungen zwischen Arzneimitteln und Vitalstoffen, Ernährungs- und Präventivmedizin sowie die komplementäre Krebstherapie. Neben seiner medizinisch-wissenschaftlichen Beratungstätigkeit ist er seit Jahren aktiv in der Aus- und Fortbildung von Apothekern, Ärzten und Ernährungswissenschaftlern tätig. Europaweite Vortragstätigkeit und Durchführung von zertifizierten Seminaren und Workshops für Ärzte und Apotheker.

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Leseprobe

3 Klassische Naturheilverfahren (S. 14-15)

Michael Stimpel
Unter den Begriffen „klassische Naturheilverfahren“ oder „Verfahren der klassischen Naturheilkunde“ (engl. classic naturopathy) werden jene Behandlungsverfahren verstanden, die erstmals von Pfarrer Kneipp (1821 – 1897) zusammengefasst und systematisch beschrieben wurden. Hierzu zählen die

• Ordnungstherapie (einschließlich Entspannungsverfahren),
• Bewegungstherapie (einschließlich Massagebehandlungen),
• Hydro- und Thermotherapie,
• Ernährungstherapie und
• pflanzliche Arzneimitteltherapie bzw. Phytotherapie.

Grundprinzip der klassischen Naturheilverfahren ist die Elimination krankheitsverursachender Faktoren, die Förderung einer gesunden Lebensführung sowie die Stärkung physiologischer Abwehrkräfte. Dabei kommt den klassischen Naturheilverfahren in der hämatoonkologischen Therapie eine besondere Bedeutung zu, da sie mit Ausnahme der Phytotherapie den Patienten aktiv in die Therapie einbeziehen. Im Unterschied zur passiv erlebten Basistherapie wird den Patienten vermittelt, selber etwas zur Gesundung beitragen zu können.

3.1 Ordnungstherapie


Ein ausgeglichenes, „geordnetes“ Leben als Voraussetzung für geistige und körperliche Gesundheit wird in der abendländischen Kultur bereits in der Antike erwähnt. In der jüngeren Medizingeschichte wird das Prinzip „Ordnung im Leben“ als wichtiger Teil eines therapeutischen Gesamtkonzepts erstmals von Kneipp aufgegriffen und als Ordnungstherapie systematisch in die nach seiner Definition auf fünf Säulen (s. o.) ruhende klassische Naturheilkunde eingeordnet. „Zu wenig und zu viel verdirbt alles Spiel“, zitierte er ein altes Sprichwort und meinte damit, dass jedes Zuviel und jedes Zuwenig an Stelle von Gesundheit Krankheit setzt.

3.1.1 Grundlagen


Die moderne Ordnungstherapie ist einem gesundheitsorientierten Intensivtraining gleichzusetzen, das auf den Ergebnissen einer sorgfältigen biopsychosozialen Anamnese aufbaut. Diese intensive Auseinandersetzung mit der Krankheits- und Lebensgeschichte des Patienten soll zum einen alle krankheits-, zum anderen alle gesundheitsfördernden Potenziale aufdecken. In der folgenden praktischen Umsetzung der modernen Ordnungstherapie steht jedoch weniger die Beschäftigung mit der Grunderkrankung, sondern vielmehr die Förderung gesunder Ressourcen des Patienten, die Mobilisation von Selbstheilungskräften sowie die Entwicklung von Strategien zur Krankheitsbewältigung, die den individuellen Lebensumständen und dem jeweiligen Gesundheitszustand angepasst werden müssen, im Vordergrund. Der Berücksichtigung von Wechselwirkungen zwischen individuellen biologischen, psychologischen und sozialen Faktoren kommt dabei eine besondere Rolle zu.

Wirkmechanismen

Moderne Ordnungstherapie ist eine für motivierte Patienten geeignete Form der Verhaltenstherapie, deren Ziel es ist, Selbstständigkeit und Kompetenz in der Krankheitsbewältigung und aktiven Mitarbeit an der Behandlung zu vermitteln. Neben der Bereitschaft zur aktiven Selbsttherapie ist gerade bei Krebspatienten der Erhalt einer minimalen körperlichen Leistungsfähigkeit erforderlich. Moderne Ordnungstherapie erfüllt damit durchaus Kriterien einer psychoonkologischen Begleitung (s. Kap. 16, S. 168 ff.), wobei die Patienten zunehmend durch Anwendung von Bewegung, Entspannungsverfahren, Stressbewältigungstechniken und anderen aktiven Verfahren selber die Kompetenz der seelischen Verarbeitung und Neuorientierung übernehmen.

Einsatzbereiche
Moderne Ordnungstherapie ist ein wesentlicher, jedoch personell-, zeit- und kostenaufwendiger Therapiebaustein der Integrativen Medizin, der die Motivation und Mitarbeit des Patienten voraussetzt. Insbesondere bei der Behandlung von Krebspatienten ist der ordnungstherapeutische Ansatz zusätzlich abhängig vom Krankheitsstadium und den damit einhergehenden geistigen und körperlichen Einschränkungen. Prinzipiell gilt jedoch, dass die Einbeziehung der Ordnungstherapie durchaus auch vor Beginn der standardtherapeutischen Reduktionstherapie erfolgen kann (s. u.).

Inhaltsverzeichnis
1 Evidenzbasierte Komplementärmedizin18
1.1 Grundlagen18
1.2 Definition20
1.3 Motive für den Einsatz22
1.4 Perspektive23
2 Einsatz und Auswahl komplementäronkologischer Maßnahmen25
2.1 Positionierung komplementärmedizinischer Maßnahmen25
2.2 Vorgestellte komplementärmedizinische Therapie- und Diagnoseverfahren27
3 Klassische Naturheilverfahren30
3.1 Ordnungstherapie30
3.1.1 Grundlagen30
3.1.2 Klinische Studien32
3.1.3 Praktische Anwendung32
3.2 Bewegungstherapie33
3.3 Ernährungstherapie33
3.4 Hydro- und Thermotherapie33
3.4.1 Grundlagen34
3.4.2 Klinische Studien35
3.4.3 Praktische Anwendung35
3.5 Phytotherapie37
4 Ernährungstherapie39
4.1 Grundlagen39
4.1.1 Diagnostik45
4.1.2 Therapieziele47
4.2 Klinische Studien48
4.3 Praktische Anwendung49
4.3.1 Allgemeine Richtlinien49
4.3.2 Therapiemaßnahmen52
4.3.3 Stellenwert der Methode56
5 Mikronährstoffe58
5.1 Grundlagen58
5.1.1 Einsatzbereiche68
5.2 Klinische Studien69
5.3 Praktische Anwendung70
5.3.1 Therapiemaßnahmen71
6 L-Carnitin79
6.1 Grundlagen79
6.1.1 Wirkmechanismen80
6.1.2 Diagnostik83
6.1.3 Einsatzbereiche83
6.1.4 Mögliche Einschränkungen84
6.2 Praktische Anwendung85
6.2.1 Allgemeine Richtlinien85
6.2.2 Therapiemaßnahmen86
7 L-Glutathion und L-Cystein90
7.1 Grundlagen90
7.1.1 Wirkmechanismen91
7.2 Praktische Anwendung95
7.2.1 Therapiemaßnahmen95
7.2.2 Synergistische Verfahren97
8 Selen98
8.1 Grundlagen98
8.1.1 Wirkmechanismen98
8.1.2 Diagnostik99
8.1.3 Einsatzbereiche101
8.1.4 Mögliche Einschränkungen103
8.2 Klinische Studien105
8.3 Praktische Anwendung106
8.3.1 Allgemeine Richtlinien106
9 Vitamin C110
9.1 Grundlagen110
9.1.1 Wirkmechanismen112
9.2 Klinische Studien114
9.3 Praktische Anwendung116
9.3.1 Allgemeine Richtlinien116
10 Enzyme118
10.1 Grundlagen118
10.1.1 Wirkmechanismen120
10.1.2 Einsatzbereiche120
10.1.3 Mögliche Einschränkungen121
10.2 Klinische Studien121
10.3 Praktische Anwendung122
10.3.1 Allgemeine Richtlinien122
11 Hyperthermieverfahren124
11.1 Grundlagen124
11.1.1 Wirkmechanismen124
11.1.2 Einsatzbereiche126
11.1.3 Mögliche Einschränkungen127
11.2 Praktische Anwendung128
11.2.1 Therapiemaßnahmen128
11.2.2 Synergistische Verfahren131
12 Immundiagnostik135
12.1 Grundlagen135
12.2 Praktische Anwendung139
12.2.1 Nachweis disseminierter Tumorzellen139
12.2.2 Anti-Tumor-Immunität140
13 Mikrobiologische Therapie145
13.1 Grundlagen145
13.1.1 Wirkmechanismen145
13.1.2 Diagnostik149
13.1.3 Einsatzbereiche150
13.1.4 Therapieziele151
13.2 Praktische Anwendung151
13.2.1 Allgemeine Richtlinien152
13.2.2 Therapiemaßnahmen153
14 Misteltherapie157
14.1 Grundlagen157
14.1.1 Wirkmechanismen159
14.1.2 Diagnostik161
14.1.3 Einsatzbereiche162
14.1.4 Mögliche Einschränkungen164
14.2 Klinische Studien165
14.3 Praktische Anwendung167
14.3.1 Allgemeine Richtlinien167
14.3.2 Synergistische Verfahren169
14.3.3 Stellenwert der Methode170
15 Peptidtherapie172
15.1 Grundlagen172
15.1.1 Wirkmechanismen173
15.1.2 Diagnostik175
15.1.3 Einsatzbereiche177
15.1.4 Mögliche Einschränkungen177
15.2 Klinische Studien179
15.3 Praktische Anwendung179
15.3.1 Allgemeine Richtlinien179
15.3.2 Synergistische Verfahren181
15.3.3 Stellenwert der Methode182
16 Psychoonkologie184
16.1 Grundlagen184
16.1.1 Einfluss psychosozialer Faktoren184
16.1.2 Psychosoziale Belastungen und Komorbidität185
16.1.3 Diagnostik185
16.1.4 Einsatzbereiche186
16.1.5 Therapieziele187
16.2 Klinische Studien187
16.3 Praktische Anwendung188
16.3.1 Allgemeine Richtlinien188
16.3.2 Therapiemaßnahmen189
16.3.3 Stellenwert der Methode191
17 Ganzheitliche Schmerztherapie194
17.1 Grundlagen194
17.2 Praktische Anwendung196
17.2.1 Allgemeine Richtlinien196
17.2.2 Therapiemaßnahmen196
17.2.3 Synergistische Verfahren199
17.2.4 Stellenwert der Methode203
18 Sport und Bewegungstherapie205
18.1 Grundlagen205
18.1.1 Wirkmechanismen205
18.1.2 Einsatzbereiche207
18.1.3 Mögliche Einschränkungen208
18.2 Praktische Anwendung210
18.2.1 Allgemeine Richtlinien210
18.2.2 Therapiemaßnahmen211
19 Traditionelle Chinesische Medizin, einschließlich Akupunktur214
19.1 Grundlagen214
19.1.1 Wirkmechanismen214
19.1.2 Diagnostik217
19.1.3 Einsatzbereiche217
19.1.4 Mögliche Einschränkungen218
19.1.5 Therapieziele219
19.2 Klinische Studien220
19.3 Praktische Anwendung221
19.3.1 Allgemeine Richtlinien221
19.3.2 Therapiemaßnahmen222
20 Komplementäre Onkologie in der Praxis – Einführung Fallbeispiele227
20.1 Therapiephasen und Leitsymptome228
20.2 Toxizitäten unter medikamentöser Tumortherapie234
21 Fall 1 Kombinierte Radiochemotherapie des lokalen Ösophaguskarzinoms244
22 Fall 2 Neoadjuvante Chemotherapie des lokalen Magenkarzinoms253
23 Fall 3 Primärtherapie des inoperablen, nichtkleinzelligen Bronchialkarzinoms261
24 Fall 4 Primärtherapie des fortgeschrittenen, nichtkleinzelligen Bronchialkarzinoms268
25 Fall 5 Radiochemotherapie des lokal begrenzten Analkarzinoms276
26 Fall 6 Primärtherapie des metastasierten kolorektalen Karzinoms282
27 Fall 7 Adjuvante, kurative Therapie des Ovarialkarzinoms290
28 Fall 8 Adjuvante Polychemotherapie des Mammakarzinoms297
29 Fall 9 Adjuvante Chemotherapie und konsekutive Radiotherapie des Mammakarzinoms305
30 Fall 10 Adjuvante Chemoimmuntherapie des Mammakarzinoms312
31 Fall 11 Rezidivtherapie des metastasierten kolorektalen Karzinoms319
32 Fall 12 Rezidivtherapie des Weichteilsarkoms327
33 Fall 13 Primär- oder Rezidivtherapie des Pleuramesothelioms335
34 Fall 14 Rezidiv- und Strahlentherapie des Glioblastoms WHO IV342
35 Fall 15 Chemotherapie und Tyrosinkinaseinhibition als Rezidivtherapie des Pankreaskarzinoms351
36 Patientenkompetenz360
36.1 Definition und Begriffsentwicklung360
36.2 Modellvorstellungen, Denkstile und Handlungsmuster kompetenter Patienten361
36.3 Bedeutung und Definition der Komplementärmedizin aus der Sicht kompetenter Patienten364
36.4 Evidenzbasierte Komplementärtherapie als medizinische Supportivtherapie365
36.5 Erwerb von Patientenkompetenz, Patienten-Coaching366
37 Autorenverzeichnis370
38 Wichtige Adressen374
39 Abkürzungsverzeichnis383
40 Abbildungsnachweis387
41 Weiterführende Literatur388
42 Sachverzeichnis389

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