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E-Book

Crashkurs Wein

AutorGerd Rindchen
VerlagHallwag
Erscheinungsjahr2012
ReiheWein 
Seitenanzahl160 Seiten
ISBN9783833833885
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis13,99 EUR
Wein in Wort und Bild. Mit den wichtigsten Infos, plakativ dargestellt und interessant und unterhaltsam erzählt. Keine langen Bleiwüsten, die mit theoretischen Abhandlungen über das begehrte Getränk ermüden, sondern eine erfrischende Präsentation für Weininteressierte. Und nicht nur Anfänger können hier noch etwas lernen: Kompetent wird im Leitfaden für den eigenen Geschmack erklärt, wie man seine, individuelle Geschmacksrichtung herausfinden kann, und wie man diese weiterentwickeln kann.

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Leseprobe

KAPITEL 3


DIE WICHTIGSTEN REBSORTEN


… UND WAS MAN DARAUS MACHT


Die wichtigsten Beispiele für bekannte Weinherkünfte, die ausschließlich aus einer Rebsorte bestehen, auch wenn sie nicht auf dem Etikett steht:

Frankreich

Chablis, Chablis Premier Cru, Chablis Grand Cru, Bourgogne blanc, Bourgogne blanc Premier Cru, Bourgogne blanc Grand Cru: Chardonnay

Bourgogne rouge, Bourgogne Premier Cru Rouge, Bourgogne Grand Cru rouge: Pinot Noir (Spätburgunder)

Beaujolais rouge, Crus de Beaujolais: Gamay

Sancerre, Pouilly Fumé: Sauvignon blanc

Vouvray, Montlouis: Chenin blanc

Italien

Barolo und Barbaresco: Nebbiolo

Gavi, Gavi di Gavi: Cortese

Die hier vorgestellten verschiedenen Traubensorten bieten Ihnen eine gute Möglichkeit, sich eine erste geschmackliche Orientierung zu verschaffen. Und es gibt Rebsorten, die sich ähneln. Wenn Sie feststellen, dass Sie gerne knackig-frische Rieslinge mögen, dann ist es sehr wahrscheinlich, dass Ihnen auch ein Sauvignon blanc schmeckt. Und wenn ein schmelzig-fülliger Chardonnay Ihr Ding ist, werden Sie vermutlich mit den meisten Weiß- oder Grauburgundern auch gut fahren. Wenn ein fruchtig-unkomplizierter Dornfelder Ihnen mundet, werden Sie mit den meisten Merlots ganz glücklich werden. Und wenn ein kraftvoller Cabernet Sauvignon etwas für Sie ist, werden Sie einen klassischen Malbec vermutlich lieben. Von daher können Sie, wenn Sie den Grundcharakter einer Rebsorte kennen, Rückschlüsse ziehen, ob Ihnen ein Wein daraus schmecken könnte oder nicht.

PORTRAITS EINIGER REBSORTEN

Weltweit gibt es ungefähr 10.000 verschiedene Rebsorten, wobei ständig neue »alte« in verwilderten Weinbergen entdeckt werden. Nur rund ein Viertel davon werden für den Weinbau verwendet. Davon haben einige wenige Auserwählte als »Edelreben« Karriere gemacht und sind mittlerweile fast in der gesamten Weinwelt zu finden. Einige andere haben regional oder in ihren Ländern große Bedeutung erlangt, so wie Tempranillo in Spanien oder Sangiovese in Italien. Die meisten Rebsorten siedeln heute fast überwiegend in der eng eingegrenzten Region, wo sie ursprünglich vor vielen Jahren entstanden. Diese nennt man »autochthone Reben«. Nachdem lange Jahre die internationalen Lieblinge überall im Mittelpunkt standen, legen in letzter Zeit viele Winzer vermehrt Wert auf die Rebsorten ihrer Heimat und versuchen, deren Potenziale herauszukitzeln.

HERRSCHAFTSWISSEN ZUM ANGEBEN

Rebsortenweine – früher fast ein Sonderweg, heute weltweit verbreitet

In Deutschland, Österreich, Südtirol und im Elsass wird es seit jeher als Qualitätsmerkmal angesehen, wenn eine einzige Rebsorte auf dem Etikett angegeben wird. Hier hat der Ausbau »rebsortenreiner«, also nur aus einer Traubensorte bestehende Weine, Tradition und wird auch voller Stolz kommuniziert. In vielen klassischen Weinbaugebieten Frankreichs steht die Rebsorte zwar nicht auf dem Etikett – aber es ist zwingende Vorschrift, wenn man den Namen der jeweiligen Qualitätsregion nutzen will, die dafür zugelassene einzige Rebsorte zu verwenden. Wenn Sie also einen Wein aus einer dieser Herkünfte erwerben, können Sie sicher sein, sofern die gesetzlichen Vorgaben eingehalten wurden, dass er ausschließlich aus der hierfür vorgeschriebenen Rebsorte besteht. In Bordeaux, Südfrankreich, Spanien, Italien und Portugal wurden früher traditionell überwiegend Cuvées gekeltert – vielfach ist das auch heute noch so. In den letzten Jahrzehnten haben sich durch das Vordringen des Weinbaus in der Neuen Welt, also in den USA, Südamerika, Australien, Neuseeland oder Südafrika, rebsortenreine Weine wesentlich breiter durchgesetzt als früher. Heute stehen dort vor allem die wichtigsten »Edelrebsorten« Chardonnay, Sauvignon blanc, Cabernet Sauvignon, Merlot, Syrah/Shiraz oder Pinot Noir/Spätburgunder als Synonym für bestimmte Geschmackstypen.

Die häufigste und die unbekannteste Rebsorte

Wissen Sie, welches die weltweit am meisten angebaute Rebsorte zur Weinerzeugung ist?

Nicht etwa, wie man vielleicht annehmen könnte, so etwas wie Merlot oder Chardonnay, nein:

Es ist die weiße Airén-Traube. Sie wächst fast nur in Spanien und ist ziemlich langweilig – aus Airén sind bestenfalls brave, trockene, neutrale Zechweine zu gewinnen. Deswegen wird sie auch meistens zu Brandy, Wermut oder anderen Produkten auf Weinbasis weiterverarbeitet.

Und sagt Ihnen »Glera« etwas? Wahrscheinlich nicht, Glera kennt kein Mensch. Aber:

Das ist die einzige erlaubte Traubensorte zur Herstellung von Prosecco.

BARBERA

BARBERA

Farbe: Rot

Wichtigste Anbaugebiete: Piemont, vereinzelt in Argentinien und den USA

Charakter: Barbera ist eine tolle Traube für kernige, fruchtige und lebhafte Rotweine und ein schöner Essensbegleiter zur herzhaften italienischen Küche. Junger Barbera zeigt Aromen von Sauerkirschen, Brombeeren, Erdbeeren, Kirschen, Heidelbeeren oder Himbeeren, gereift können Noten von Baumrinde, Salbei, Walderde, Pfeffer oder Lakritze hinzukommen.

Gute Cuvéepartner: Nebbiolo (»Langhe Rosso«)

Weintyp: herzhaft und kernig

BLAUFRÄNKISCH

BLAUFRÄNKISCH

Farbe: Rot

Wichtigste Anbaugebiete: Burgenland/Österreich, Ungarn, Württemberg

Andere Namen: Lemberger oder Limberger (Deutschland), Kékfrankos (Ungarn)

Charakter: Aus dieser Rebsorte können sowohl leichte als auch kräftige Rotweine entstehen, wobei die kräftigen Varianten spannender sind und toll zu dunklem Grillfleisch, Schmorgerichten oder Wild passen. Häufig Aromen von Brombeere, Heidelbeere, Minze, frischer Feige oder Zimt.

Gute Cuvéepartner für kräftigen Blaufränkisch: Zweigelt, Cabernet Sauvignon (Ö/U)

Gute Cuvéepartner für leichten Blaufränkisch: Trollinger (»Lemberger mit Trollinger«)

Weintyp: charaktervoll und kräftig

CABERNET FRANC

CABERNET FRANC

Farbe: Rot

Wichtigste Anbaugebiete: Bordeaux, Loire, Norditalien (Friaul, Trentino)

Charakter: Cabernet Franc ist die freakige, würzige und temperamentvolle Verwandte der erfolgreichen Bordeaux-Streberrebe Cabernet Sauvignon. Neben den klassischen Beerenfrüchten wie Schwarze Johannisbeere und Himbeere zeigt sie gern würzige Noten von Wacholder und viel schwarzem Pfeffer oder von knackiger roher grüner Paprika. Wird meistens für klassische Bordeaux-Cuvées verwendet. Ein echter Geheimtipp sind reinsortige Cabernet Francs von der Loire aus Chinon, St. Nicolas de Bourgueil oder Saumur-Champigny. Da geht noch die Post ab mit Ecken und Kanten.

Gute Cuvéeparter: Cabernet Sauvignon, Merlot

Weintyp: würzig-pfeffrig und überraschend

CABERNET SAUVIGNON

CABERNET SAUVIGNON

Farbe: Rot

Wichtigste Anbaugebiete: Die erfolgreichste aller roten Edelreben ist weltweit verbreitet.

Charakter: Der internationale Showstar präsentiert sich im Idealfall kraftvoll und würzig, mit Anklängen an Schwarze Johannisbeere (Cassis), Rote Johannisbeere, grüne Paprika, Vanille, Tabak, bittere Schokolade und Kaffee. In Bordeaux ist Cabernet Sauvignon fast immer in Cuvées zu finden, großartige reinsortige Weine kommen zum Beispiel aus Kalifornien, Australien, Chile und Argentinien.

Gute Cuvéepartner: Cabernet Franc, Merlot

Weintyp: kräftig und gehaltvoll

CARMENÈRE

CARMENÈRE

Farbe: Rot

Wichtigste Anbaugebiete: Chile, Norditalien

Eigentlich kommt diese Traubensorte aus Bordeaux, wo sie aber fast ausgestorben war, und machte völlig überraschend Karriere in Chile. Dort wurde sie jahrzehntelang mit Merlot verwechselt, bis die Chilenen erkannten, dass sie da »aus Versehen« eine eigene Spezialität in ihren Weinbergen stehen hatten, die in Chile überdies sehr leckere Weine ergibt. Die besten Carmenères sind rund und geschmeidig, haben wenig Säure und bezaubernde Fruchtnoten nach Kirschen, Schwarzen Johannisbeeren (Cassis), Schokolade, Leder und reifer roter Paprika. Tolle, softe Begleiter zu Geflügelgerichten.

Nach der »Enttarnung« meist reinsortig ausgebaut

Weintyp: weich und...

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