DAMPFGAREN UND FAMILIENKOST
Muttermilch – das Beste für Ihr Kind!
Heutzutage ist uns allen bewusst, wie wunderbar Muttermilch für Babys ist. Dennoch heben wir hier die wichtigsten Unterschiede zur Flaschennahrung hervor.
• Muttermilch enthält Abwehrstoffe: solche, die generell enthalten sind, und auch solche, die die Mutter bei „Schnupfen im Umfeld“ maßgeschneidert produziert. Daher haben gestillte Kinder z. B. deutlich weniger Mittelohrentzündungen und Krankenhausaufenthalte als flaschengefütterte.
• Neben der besonderen Fettzusammensetzung der Muttermilch werden auch Vorstufen der Verdauungsenzyme mitgliefert – ein Kombipack bester Qualität.
• Das Baby kann den Geruch der Mutter und ihren Herzschlag während jeder Mahlzeit wahrnehmen. So werden mehrere Bedürfnisse „gestillt“.
Manchmal kann es aber vorkommen, dass die Mutter Muttermilch abpumpen und aus Becher oder Flasche geben muss. Über das Aufbewahren von abgepumpter Muttermilch finden Sie ein Gratis-Merkblatt auf unserer Webseite www.hanreich-verlag.at.
Außerdem gibt es Frauen, die nicht stillen können oder wollen. Bei der Auswahl der Flaschennahrung hilft Ihnen unser Kapitel über Flaschenkost in unserem Ratgeber „Essen und Trinken im Säuglingsalter“.
Babyfläschchen im Dampfgarer sterilisieren
Ebenso wie Einmachgläser vor dem Einkochen kann man auch Babyfläschchen im Dampfgarer sterilisieren. Egal, ob Muttermilch oder Säuglingsmilchnahrung in der Flasche war, beide bieten infolge ihrer Zusammensetzung einen guten Nährboden für unerwünschte Bakterien.
Durch Erhitzen der gereinigten Flaschen und Sauger auf 100 °C über 10 bis 15 Minuten erreicht man dieselbe Keimfreiheit wie beim Auskochen.
Nach etwa einem halben Lebensjahr reicht es, die Flaschen im Geschirrspüler zu reinigen. Denn dann stecken die krabbelnden Kinder schon alles in den Mund und sind abgehärteter. Der Sauger soll jedoch weiterhin erhitzt werden. Denn in den Ritzen, die durch die Beanspruchung entstehen, verstecken sich krankmachende Bakterien.
Beikost ab einem halben Jahr
Mit etwa einem halben Jahr zeigt Ihr Kind typische Beikostreifezeichen. Es wird Zeit, mit der Beikost zu beginnen.
Babys wollen unterschiedlich lang ausschließlich gestillt werden. Die WHO empfiehlt aus vielerlei Gründen eine lange Stillzeit ohne Gabe von Beikost. Spätestens nach 6 Monaten soll Beikost jedoch angeboten werden.
Manche Babys brauchen auch länger, um sich an Beikost zu gewöhnen. Andere hingegen verlangen schon im 5. Lebensmonat danach und essen gleich mehrere Löffelchen.
Wer nicht den Kochlöffel für sein Baby schwingen will, findet Beikostpläne und Gläschenübersicht in „Essen und Trinken im Säuglingsalter“.
Beikostreifezeichen:
• Ihr Baby kann schon mit wenig Unterstützung sitzen.
• Es kann Dinge zwischen Zeigefinger und Daumen greifen und zum Mund führen.
• Es stößt nicht mehr reflexartig jeden Brei mit der Zunge aus dem Mund.
• Es zeigt reges Interesse am Essen der Erwachsenen und macht evtl. Kaubewegungen.
• Möglicherweise ist es jetzt hungriger als gewöhnlich.
Babykost im Dampfgarer
Dampfgaren ist speziell für die Zubereitung von Babynahrung geeignet. Diese soll nicht gesalzen und maximal mit milden Kräutern gewürzt werden. Wegen seines natürlichen, aromatischen Geschmacks eignet sich Gedämpftes besonders. Es ist eine viel bessere Geruchs- und Geschmacksschulung für Ihr Kind als Gläschenkost.
Wir haben in diesem Buch einen Brei für Babys ab dem 10. Monat und ein Rezept für „Fleischpüree auf Vorrat“ angeführt. Außerdem sind 4 Babymenüs inkl. Abwandlung für den Familientisch enthalten. Die Rezepte für Babys ab Beikostbeginn und weitere Menü-Ideen finden Sie in unserem Rezeptbuch „Rezepte und Tipps für Babys Beikost“. Dort können Sie auch einen Beikostfahrplan und das ABC der Zutaten nachlesen. Außerdem bietet es zudem 30 Rezepte für den 10. bis 12. Monat.
Prinzipielle Einführung der Breie
Mittagsbrei: Gemüse + Rapsöl + Erdapfel (Kartoffel) + (Rind)fleisch + Saft
Nachmittagsbrei: Apfelmus + 1 bis 2 TL Hafer- oder Dinkelflocken (Instant)
Abendbrei: Getreide und Wasser ( Stillen) / Säuglingsmilchnahrung
Vormittags: Frischobstbrei
Alle 4 Tage kommt ein neues Lebensmittel dazu. Zuletzt wird ein Frühstücksbrei oder Fingerfood (Butterbrot, Banane …) morgens gereicht.
Täglich frisch gekocht …
Wenn Sie regelmäßig für sich und Ihre Familie kochen, stellen Sie kleine Portionsmengen fürs Baby in einer dampfgarergeeigneten Schüssel dazu.
Das frischgedämpfte Gemüse (Kürbis, Brokkoli, Erbsen etc.) und die Beilagen sind vitaminreicher. Das ist optimal für Ihr Kind und Sie sparen Zeit!
Breie auf Vorrat
Viele Breie lassen sich im Dampfgarer sehr gut auf Vorrat zubereiten. Breie oder auch Breikomponenten können portionsweise in Eiswürfelbehälter gefüllt und eingefroren werden. Das macht auch gerade am Anfang der Beikost Sinn, wenn nur geringe Mengen gegessen werden.
Dabei sollen die Gemüse-, Fleisch- oder Obstbreiwürfelchen nach dem Tieffrieren in verschließbare Behälter oder Tiefkühlsäcke umgefüllt werden. Dadurch bleiben Geruch und Geschmack erhalten.
Friert man die einzelnen Komponenten getrennt voneinander ein, so kann man anschließend nach Belieben kombinieren.
Verzichten Sie jedoch beim Brei auf Vorrat vorerst noch auf das Öl und auf den Saft. Geben Sie diese erst beim Erwärmen vor der Verwendung dazu!
Planen Sie vor!
Wollen Sie im Frühjahr mit der Beikost starten, dann ist es sinnvoll, zeitgerecht im Eiswürfelbehälter vorportionierte, sortenreine Breie tiefzufrieren.
Wenn im Herbst die Ernte für volle Speisekammern sorgt, lassen sich größere Mengen vorbereiten und tieffrieren. Gemüse- oder Obstmus ist teilweise auch geeignet, zusammen angeboten zu werden (z. B. als KürbisApfel-Brei).
Familienkost ab einem Jahr
Die Kleinen werden bald größer und können – je nach Entwicklung – schon ab dem 10. bis 12. Lebensmonat beginnen, am Familientisch mitzuessen.
Nun gilt es für Sie als Mutter oder Vater zum einen als gutes Vorbild voranzugehen, damit Ihre Kinder den guten Umgang mit Lebensmitteln lernen.
Zum anderen gilt es, für eine gute sogenannte „Verhältnisprävention“ zu sorgen, d. h. eine gute Auswahl zu treffen und das Richtige anzubieten. Nur so lernt Ihr Kind die Grundnahrungsmittel, günstige Kombinationen und Gerichte kennen und schätzen.
Einen guten Überblick, was Kinder im Klein- und Vorschulalter brauchen, finden Sie in unserem Buch „Essen und Trinken im Kleinkindalter“.
Die Hinweise darin sind praxisnah, z. B. werden die Mengen auch in kindgerechten Portionsgrößen (Kinderhandvoll, kinderhandtellergroß etc.) angegeben.
Halten Sie sich dabei vor Augen, dass Neophobie, der Instinkt, Neues im Kindesalter zu verweigern, oftmals präsent ist. In Vorzeiten hat er zum Schutz vor giftigen Pflanzen seine Rolle gespielt.
Wissenschafter haben herausgefunden, dass man Kleinkindern eine Speise mind. 8- bis 12-mal anbieten muss, bevor sie als bekannt wahrgenommen wird. Je nach den individuellen Geschmacksvorlieben, die jedes Kind hat, wird es die neue Speise dann als beliebt, neutral oder unbeliebt einstufen.
Einzig süße Speisen brauchen Sie nicht so häufig anzubieten, denn die angeborene Vorliebe für Süßes setzt sich – zum Leidwesen vieler Eltern – oft allzu intensiv durch.
Weitere Rezepte aus unserer Feder für Familien mit Kindern ab einem Jahr finden Sie in „Pfiffige Rezepte für kleine und große Leute“, „Unsere Bücher“
.
Wohlschmeckende, abwechslungsreiche Zwischenmahlzeiten bietet unser Rezeptbuch „Coole Rezepte für zwischendurch“, „Unsere Bücher“...