ABC DER ZUTATEN
Apfel
Äpfel (z. B. die Sorte Jonagold) liefern wertvolles Vitamin C. Dieses fördert nicht nur die Aufnahme von Eisen aus pflanzlichen Lebensmitteln, sondern schützt den Säugling auch bei der Aufnahme nitratreicher Gemüsesorten. Gekochte pürierte Äpfel sind fast immer die erste Obstbeikost, welche ab dem 2. Beikostmonat (vorerst als Saft) angeboten wird. Ab dem 9. Lebensmonat können geschabte bzw. fein geriebene Äpfel als Frischkost gegeben werden. Achten Sie auf milde Apfelsorten, die wenig natürliche Säure enthalten, um eventuellem Wundsein vorzubeugen. Eine Glasreibe ist ideal, um den geschälten Apfel fein zu reiben.
Apfeldicksaft
Ein aus Äpfeln hergestellter Sirup wird alternativ oft als Süßungsmittel verwendet. Es handelt sich dabei jedoch um Zucker in einer anderen Form. Wir empfehlen ihn daher nach Möglichkeit nur sparsam und selten wie Zucker zu verwenden. In unseren Rezepten wird er als Alternative zu Zucker angegeben. Sie können aber auch Birnensirup verwenden.
Kindern mit erhöhtem Allergierisiko sollten rohe Äpfel keinesfalls vor dem 9. Lebensmonat angeboten werden, da diese manchmal allergische Reaktionen auslösen.
Kreuzreaktionen zu Birkenpollen und Haselnüssen können im späteren Alter auftreten.
Apfelsaft
Zur besseren Eisenaufnahme wird die Zugabe (ZU) von Obstsaft zu den Beikostbreien empfohlen. Vorerst wird dies milder Baby-Apfelsaft in geringen Mengen sein. Trinken Sie den Rest spätestens nach 3 Tagen selber! In späteren Monaten kann auch naturtrüber Saft und Ribiselsaft (Johannisbeersaft) zu den Mahlzeiten getrunken werden.
Aprikose
siehe Marille, Pfirsich
Banane
Bananen sind wohl die bei Babys beliebteste Obstsorte. Sie sind sehr nahrhaft und enthalten viele wichtige Mineralstoffe, z. B. Magnesium.
Ihr Zuckergehalt ist jedoch sehr hoch (bis zu 23 %). Verwenden Sie deshalb Bananen nicht zu häufig, oder mischen Sie diese mit anderen Obstsorten, wie z. B. Apfel. Bananen werden anfangs mit dem Löffel geschabt oder mit der Gabel zerdrückt angeboten.
Konventionell oder BIO?
Schneiden Sie am stiellosen Ende von herkömmlichen Bananen etwa einen Zentimeter ab, da Chemikalien, die eine Verpilzung verhindern sollen, in Spuren dort hineingelangen können. Verwenden Sie für Beikostbreie nur den restlichen Teil oder BIO-Bananen.
Überreife Bananen, die innen schon braun werden, sollen als Babynahrung nicht verwendet werden. Sie können – wie alle überreifen Früchte – bereits angegoren sein und kleine Mengen Alkohol enthalten.
Beerenfrüchte
Das Mus von Heidelbeeren (Blaubeeren), später Himbeeren und Brombeeren kann durchaus schon ab etwa dem 9. Lebensmonat gegeben werden.
Heidelbeeren sind besonders geeignet, weil sie stuhlregulierend wirken. Sie können unseren „Geburtstagskuchen“ auch mit Heidelbeermus probieren.
Himbeeren und Brombeeren sind aufgrund der enthaltenen Kerne nicht jedes Kindes Sache, liefern aber viel Vitamin C.
Auf Erdbeeren können bei manchen Kindern Unverträglichkeitsreaktionen auftreten, weil sie viel Histamin ( Tomaten) enthalten. Wir empfehlen sie daher erst ab dem 13. Monat.
Birne
Anstelle von Apfel wird manchmal mit Birnenmus als erster Obstmahlzeit begonnen. Birne enthält den Ballaststoff Lignin, welcher bei Verstopfung förderlich ist, also eine „stuhlauflockernde“ Wirkung hat.
Reagieren Babys auf Karottenbrei mit leichter Verstopfung, kann durch Zugabe von Birne (als zweitem Lebensmittel) Linderung erzielt werden.
Birnen sind zudem säurearm, weshalb sie bei Gefahr von Wundsein anstelle von Apfel verwendet werden können. Wählen Sie für das Selberkochen reife Früchte (z. B. Williamsbirnen), damit auf zusätzliche Süßung der Breie verzichtet werden kann. Viele Birnengläschen enthalten Zucker oder Birnensirup.
Birnensirup
Ein aus Birnen hergestellter Sirup wird oft als alternatives Süßungsmittel verwendet. Es handelt sich dabei jedoch um Zucker in einer anderen Form. Wir empfehlen ihn daher nach Möglichkeit nur sparsam und selten statt Apfeldicksaft oder Zucker zu verwenden.
Blumenkohl
siehe Karfiol
Brokkoli
Neben vielen Vitaminen enthält dieses grüne Gemüse spezielle bioaktive Substanzen, die unter anderem als Krebsschutzstoffe wirken. Brokkoli hat jedoch ähnlich wie Spinat einen bitteren Geschmack, den manche Kinder auch in div. Gemüsemischungen ablehnen ( Karfiol / Blumenkohl). Brokkoli zählt zu den eisenreicheren Gemüsesorten.
Brot, Weckerln (Brötchen) und Backwaren
Sobald Ihr Kind Zähne bekommt, können Sie zum Üben einen Beißring oder nach dem 9. Lebensmonat ein Stück Brot bzw. Brotrinde anbieten. Brot aus sehr fein vermahlenem (Vollkorn)mehl darf ca. ab dem 10. Lebensmonat angeboten werden. Es soll zu Beginn nicht allzu frisch sein, da dies bei empfindlichen Kindern zu Blähungen führen kann. Das gewählte Brot soll anfangs nur eine Mehlsorte (Weizen oder Dinkel) und außer Wasser, Germ (Hefe) und Salz keine Zusätze (wie Gewürze, Milch, Sojaschrot, Zusatzstoffe) enthalten. Nach wenigen Wochen können einfache Mischbrote (z. B. Roggen-Weizen-Mischbrot) aus fein vermahlenem Mehl gegeben werden.
Vermeiden Sie grobe Körner (Sonnenblumenkerne, Getreidekörner, etc.) im oder auf dem Brot, damit sich Ihr Kind nicht daran verschlucken kann!
Im 1. Lebensjahr sind nur wenige Brotsorten ideal. Hefegebäck, Milchbrot, salzreiches Laugengebäck und viele Backwaren enthalten eine Reihe von Zusatzstoffen bzw. Milch ( ETS).
Wir haben daher ein einfaches Brotrezept angeführt. So können Sie selbst einmal das Brotbacken ausprobieren.
Zwieback und Kekse enthalten meist viel Zucker und manche Kuhmilch. Eine milchfreie Keks-Alternative finden Sie im Rezeptteil ( Marillenaugen). Achten Sie – speziell bei erhöhtem Allergierisiko – auf die Zutatenliste auf der Verpackung von gekauften Produkten – oder fragen Sie genau nach den Zutaten! Im Buch ETS finden Sie eine Übersicht, hinter welchen Begriffen sich Zucker verstecken kann.
Ab dem 1. Zahn ist Zahnpflege Pflicht! Sie können entsprechende Säuglingszahnbürsten mit Gumminoppen oder ein sauberes Tuch dazu benutzen.
Brösel (Paniermehl)
Diese Zutat für unser Brokkolirezept wird aus – in der Regel milchfreiem – Gebäck (Brötchen) hergestellt. Bei Kindern mit sehr hohem Allergierisiko, die gestillt werden, soll mit Bröseln vorsichtshalber bis nach dem vollendeten 12. Monat gewartet werden.
Butter
Vom Forschungsinstitut für Kinderernährung Dortmund wird bei der Zubereitung der Beikostbreie abwechselnd die Verwendung von Butter und von bestimmten Pflanzenölen als Fettquelle in einer Menge von 4-5 g (also 1 TL) pro 100 g Brei empfohlen. Butter ist zwar leicht verdaulich, enthält jedoch Spuren von Milcheiweiß. Auch ist die Zusammensetzung von Pflanzenölen für den Körper wichtiger zum Zellaufbau (speziell im Wachstum).
Daher raten wir, auf Butter bis etwa zum 10. Lebensmonat zu verzichten. Für den Brei wird besonders Rapsöl empfohlen. Ab dem Umstieg zur Familienkost kann Butter als Brotaufstrich verwendet werden ( Margarine).
Ei
Eier gehören zu den Lebensmitteln, deren Eiweiß häufig Allergien auslöst. Die im Eiklar (Eiweiß) vorhandene Proteinmenge ist ca. halb so hoch wie im Rindfleisch, die im Dotter (Eigelb) ist höher. Übermäßig Eigelb enthält zu viel Nahrungscholesterin. Einmal pro Woche wird – allerfrühestens ab dem 7. Monat – ein kleines Ei empfohlen. Dieses kann an einem Tag gegeben werden. Bitte rechnen Sie auch die Eier in Kuchen, Keksen, Eierteigwaren und Aufläufen mit ( vegetarisch, ETS).
Auf der Eierschale und manchmal auch im Ei selbst können...