Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Philosophie - Philosophie der Antike, Note: 1, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg (Philosophisches Seminar), Veranstaltung: Proseminar: Platon, Politeia, Sprache: Deutsch, Abstract: Entwirft Platon in der Politeia die Gesellschaftsordnung eines idealen Staates, der aus meheren, aufeinander aufbauenden Ständen konzipiert ist, so liegt an der Spitze dieser Standesordnung, den Arbeitern und Kriegern voranstehend, der dritte und höchste Stand, die 'Philosophenkönige'. Dieser, durch besondere Begabung aus den beiden erstgenannten Ständen herausragende Stand soll die Position der Wächter des Staates einnehmen, um den Staat auf die von Platon geforderte Grundlage der Wahrheit und Idealität zu stellen. Der Philosoph ist für ihn der Einzige, der die Wahrheit der Phänomene wie Farben, Formen oder Handlungen erkennt - dass auf dem Grund der Verschiedenheit der Dinge und Phänomene ein immer Gleiches existiert, existieren muss, um Vergleichbarkeit erst zu ermöglichen. Der Philosoph ist somit derjenige, der hinter den Dingen die Ideen derselben erblickt, das Eine im Vielen, das Bleibende und Immerwährende. Doch stellt sich nun die Frage, was den Philosophen zu dieser Erkenntnishaftigkeit befähigt. Für Platon ist dies die Erkenntnis der Idee des Guten, die allem anderen vorausliegt, allem anderen Sein und Nutzen verleiht.
Den Ausgang meiner Arbeit soll eine kurze Einführung in die platonische Ideenlehre, sowie eine anschliessende Analyse der im VI. Buch der Politeia enthaltenen Ausführung der Idee des Guten in Form des Sonnen- bzw. Liniengleichnisses bilden. Im folgenden schliesst ich eine Untersuchung der auf der platonischen Philosophie gründenden Idee des Einen von Plotin an, die sowohl Parallelen zur platonischen Lehre aufweist, darüber hinaus jedoch als deren Interpretation betrachtet werden kann, die bis in die christliche Mystik des Mittelalters ihre Auswirkungen zeigt, wie dies die Philosphie Cusanus belegt.
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