Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Soziologie - Individuum, Gruppe, Gesellschaft, Note: 1,0, FernUniversität Hagen (Institut für Soziologie), Veranstaltung: Gesellschaftliche Differenzierung und sozialer Wandel, Sprache: Deutsch, Abstract: Darf man den firmeneigenen Angaben trauen, so gehören weltweit über 800 Millionen Menschen dem sozialen Onlinenetzwerk Facebook an. Die Hälfte der Mitglieder loggt sich dort tagtäglich ein und umgibt sich mit einem Kreis von 130 virtuellen Freunden. Seit der Gründung im Jahre 2004 ist damit aus Facebook, einem anfangs auf die Harvard University beschränkten Studentenprojekt, ein globales Phänomen geworden. Die Seite ist in zahlreichen Sprachen verfügbar und erfreut sich - zumindest mit Blick auf die wachsenden Nutzerzahlen - weiterhin steigender Beliebtheit. Doch obwohl immer mehr Menschen immer mehr Zeit bei und mit Facebook verbringen, scheint das Onlinenetzwerk von seinen eigenen Mitgliedern nicht sonderlich gemocht zu werden. So kam beispielsweise der von der University of Michigan entwickelte, standardisierte und regelmäßig erhobene American Consumer Satisfaction Index zu dem Ergebnis, dass es in den USA - branchenübergreifend - im Jahre 2011 nur 13 von 225 Unternehmen gab, deren Kundenzufriedenheit noch geringer ausfiel als die von Facebook.3 Schlagzeilen, dass das Netzwerk zu den zehn am meisten gehassten Großunternehmen in den USA gehöre, machten daraufhin die Runde. Wie sind diese pradoxen Beobachtungen zu erklären? Warum treten immer mehr Menschen Facebook bei und bleiben dort aktiv, obwohl sie mit dem Onlinenetzwerk nicht sonderlich zufrieden sind? Diesen Fragen widmet sich die vorliegende Hausarbeit. Aus der soziologischen Perspektive des methodologischen Individualismus - konkret anhand von Hartmut Essers multilinearer Evolutionstheorie sozialen Wandels - soll versucht werden, für die ursprüngliche Entstehung und kontinuierliche Reproduktion des sozialen Phänomens Facebook eine Erklärung anzubieten. Zu Beginn wird dazu Essers Theorie samt des ihr zu Grunde liegenden Akteurmodells dargestellt, um daran anknüpfend das Beispiel Facebook analytisch zugänglich zu machen.
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