Das Grabmal Kaiser Heinrichs III. in Goslar
Autor | Wolfgang Beckermann |
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Verlag | Edition Ruprecht |
Erscheinungsjahr | 1998 |
Seitenanzahl | 114 Seiten |
ISBN | 9783897440388 |
Format | |
Kopierschutz | Wasserzeichen |
Geräte | PC/MAC/eReader/Tablet |
Preis | 23,00 EUR |
Die vorliegende Untersuchung eine überarbeitete Fassung der 1996 am Kunsthistorischen Seminar der Universität Göttingen entstandenen Magisterarbeit versucht möglichst umfassend den Fragestellungen nachzugehen, die an das in der Forschung bislang nur am Rande behandelte Goslarer Grabmal gestellt werden können. Zunächst gilt es, technische Fragen zu klären, Überlegungen zum ursprünglichen Erscheinungsbild anzustellen sowie einen eingehenden Blick auf die ikonographischen Details der Grabfigur zu werfen.
Daran schließen sich die Herleitung der äußeren Form und die stilistische Einordnung des Grabmals in die sächsische Skulptur der zweiten Hälfte des 13. Jhs. an. Nach der Beschäftigung mit dem speziellen Bildtypus' in Goslar, der eigentümlichen Verbindung von Herrscherbild, Stifterbild und Grabbild in einem Werk, geht es um das liturgische Totengedächtnis. Dank der guten Quellenlage u. a. einem erhaltenen Ordinarius der Stiftskirche aus dem 15. Jh. lassen sich die einzelnen liturgischen Handlungen am Grab rekonstruieren und der Stellenwert beurteilen, den es in der Liturgie einnahm.
Das letzte Kapitel beschreibt die historische Entwicklung des Stifts und darauf aufbauend die Situation, in der es sich in der zweiten Hälfte des 13. Jhs. befand, mit dem Ziel, mögliche Motive für Errichtung des Grabmals herauszuarbeiten. Als Ergebnis der Untersuchung steht ein Werk, das in seiner Form auf das in Frankreich seit 1220 vollentwickelte gotische Grabmal zurückgreift. Stilistisch übernimmt es Anregungen der französischen Skulptur der Jahrhundertmitte und steht damit in loser Verbindung zu einigen sächsischen Arbeiten, die sämtlich in die Zeit zwischen 1270 und 1290 datiert werden. In diesen Zeitraum fällt auch die Entstehung des Goslarer Grabmals; eine Datierung die durch die Beobachtungen an Kostüm und Insignien gestützt wird.