Einleitung
Dieses Buch wendet sich in erster Linie an Psychiater, Psychologen und Psychotherapeuten, die offen sind, eine neue, erfolgreiche Therapieform zur Kenntnis zu nehmen und eventuell auszuprobieren oder auch in ihre Praxis einzubeziehen. Zum zweiten wendet sich dieses Buch an alle ausübenden oder werdenden Therapeuten verschiedenster Ausrichtung, die die Rückführungstherapie in ihre Praxis integrieren oder sich ihr ganz und gar zuwenden möchten. Und schließlich möchte dieses Buch auch für all jene Leser und Leserinnen geschrieben sein, die sich für die menschliche Psyche und die Einwirkungen früherer Leben auf diese interessieren. Vielleicht mögen sie dann selbst den Wunsch verspüren, sich einmal in eine Therapie dieser Art zu begeben, um ein oder mehrere Probleme aufzulösen. Was den Autor zum Schreiben dieses Buches veranlasste, ist die tiefe Überzeugung, dass für viele bislang als unheilbar geltende Krankheiten endlich ein Schlüssel gefunden wurde, von dessen Vorhandensein nicht nur Millionen von Heilungsbedürftigen nichts wissen, sondern auch Hunderttausende derer, die in einem Heilberuf tätig sind. Ich sehe es somit als dringliche Aufgabe an, diese so erfolgreiche Therapieform einer breiteren Öffentlichkeit vorzustellen. Tausende von Kranken sind die neuen Wege dieser neuartigen Therapie bereits gegangen und haben oftmals spontan Heilung erlebt, nachdem sie – nach zahllosen erfolglosen anderweitigen Versuchen – schon daran gezweifelt haben, je Besserung oder Heilung zu finden.
Die Rückführungstherapie (regression therapy) versetzt den Klienten zumeist in einen wachschlafähnlichen Zustand (Alphazustand) und führt ihn zu den Ursachen seines Symptoms oder Problems zurück. Diese Ursachen können dabei sowohl in diesem Leben (zum Beispiel im Erwachsenenalter, in der Jugend, Kindheit oder im Mutterleib) als auch in einem früheren Leben liegen. Aus letzterem Grund wird die Rückführungstherapie auch gerne als Reinkarnationstherapie (reincarnation therapy oder past life therapy) bezeichnet, und entsprechend wird von “Reinkarnationstherapeuten” gesprochen. Da diese Therapie jedoch die Ursache von Symptomen und Problemen aufdeckt, wo immer sie zu finden sein mögen – also auch im heutigen Leben –, halte ich die Begriffe Rückführungstherapie und Rückführungstherapeut für angebrachter. Aus diesem Grund greife ich auch in diesem Buch ausschließlich auf diese beiden Termini zurück.
Wie so viele neue Ansätze in Psychologie und Therapie stammt auch die Rückführungstherapie aus Kalifornien. Soweit ich es überblicken kann, waren Dr. Irene Hickmann und Dr. Hazel Denning neben Ron Hubbard und Valney G. Mathison die Ersten, die (schon zu Beginn und Mitte der fünfziger Jahre) auf das Heilpotenzial stießen, das das Aufdecken früherer Leben in sich birgt. Diese neue Therapieform gewann nur langsam an Boden, bis sie schließlich von zahlreichen Psychotherapeuten und Psychiatern ausprobiert und als wirkungsvoll erkannt wurde. Zwei davon möchte ich an dieser Stelle zu Wort kommen lassen.
Der durch Bücher und Fernsehauftritte bekannte Psychiater Prof. Dr. Adrian Finkelstein hat die Rückführungstherapie an Patienten ausprobiert und dabei nicht nur Beweise für die Tatsächlichkeit der Reinkarnation erhalten, sondern auch verblüffende therapeutische Erfolge erzielt. Er schreibt:
“(…) Ich fühle mich als Arzt und Psychiater gehalten, einige philosophische Überlegungen zur Bedeutung dieser außerordentlichen Entdeckungen anzustellen. Sie haben meine Sichtweise der Krankheit wie auch des gegenwärtigen Lebens beträchtlich verändert. Ich sehe meine Patienten wie auch Menschen im Allgemeinen in neuem Licht. Diese Entdeckungen eröffnen für Diagnose und Therapie neue Horizonte. (…) Leider gibt es nur wenige Psychiater und Ärzte aus anderen Disziplinen, die diesem Forschungsbereich offen und interessiert gegenüberstehen. Ich möchte die Ärzteschaft daher aufrufen, sich dieses Gebietes anzunehmen, da es für viele ungelöste Probleme, mit denen wir in der Praxis zu kämpfen haben, Lösungen zu bieten vermag.”1
Der Psychiater Prof. Dr. Brian Weiss, der schon mehrere Bücher zur Rückführungstherapie geschrieben hat, bemerkt: “Ich erkannte, dass die Reinkarnationstherapie eine schnelle Methode zur Behandlung psychiatrischer Symptome wie auch solcher Probleme ist, deren Linderung früher nur mit monate- oder jahrelanger kostenaufwendiger Therapie möglich gewesen wäre. Sie bietet einen viel direkteren Weg zur Heilung von Schmerzen und Ängsten. Ich fing an, diese Therapie auch bei anderen Patienten einzusetzen und erzielte auch hier ausgezeichnete Ergebnisse.”2
Nach jahrelangem Einsatz der Rückführungstherapie wendet er nun bei etwa vierzig Prozent seiner Patienten die Rückführung in frühere Leben an, während bei sechzig Prozent herkömmliche Methoden ausreichen. “Für die besagten vierzig Prozent ist die Regression in frühere Leben jedoch der Schlüssel zur Heilung. Auch der beste Therapeut kann keine vollständige Heilung des Patienten bewirken, solange er sich in den klassischen Grenzen einer einzigen Lebensspanne bewegt, wenn das die Symptome verursachende Trauma in einem früheren Leben anzufinden ist, das vielleicht Jahrhunderte oder gar Jahrtausende zurückliegt. Kommt in solchen Fällen die Reinkarnationstherapie zur Anwendung und bringt die lange verdrängten Erinnerungen ins Bewusstsein, tritt gewöhnlich eine schnelle und dramatische Besserung der heutigen Symptomatik ein.”3
An dieser Stelle möchte ich einflechten, dass natürlich nun nicht alle Psychotherapeuten denken sollten, dass sie mit ihrem bisherigen Ansatz auf dem Holzweg sind und sich schleunigst auf einen anderen Weg begeben sollten, um nicht einmal als “überholt” und “ungefragt” das Schlusslicht zu bilden. Vielmehr könnte die Rückführungstherapie eine zusätzliche Bereicherung ihrer bisherigen Methoden darstellen, so dass bei Klienten, bei denen die eine Methode keine Erfolge zeigt, die andere zur Anwendung kommen könnte.
Außerdem kommt die Rückführungstherapie auch nicht für alle Patienten infrage. Zum Beispiel dürfte sie bei Klienten mit schwerer geistiger Behinderung aussichtslos und bei Schizophrenen nur in schubfreien Phasen hilfreich sein. Auch in akuten Angst- oder Krisensituationen dürfte diese Therapieform kaum Erfolge zeitigen. Weiterhin lassen sich zehn Prozent der Klienten nicht oder nur schwer, beziehungsweise nicht tief genug in den Alphazustand versetzen, so dass auch bei dieser Gruppe die Rückführungstherapie nicht zur Anwendung kommen kann. Aus eigener Erfahrung bin ich jedoch davon überzeugt, dass sich 80 bis 85 Prozent aller Menschen für die Rückführungstherapie eignen, solange sie nicht durch religiöse Vorbehalte davon abgehalten werden, sich einer solchen Therapie überhaupt zu unterziehen.
Ein großes Plus der Rückführungstherapie besteht darin, dass weder Therapeut noch Klient an frühere Leben glauben müssen. Viele Therapeuten, die die Rückführungstherapie mit großem Erfolg ausüben, glaubten anfangs überhaupt nicht an die Existenz früherer Leben und erklärten ihren Klienten, die ebenfalls nicht an Reinkarnation glaubten, zum Beispiel, dass aus ihrem Unterbewusstsein symbolische Bilder aus anderen Zeiten aufsteigen würden, die wichtige Aufschlüsse über den Heilungsprozess geben könnten. Jedoch gilt die Reinkarnation ab dem Jahr 1997 als bewiesen, dank der großartigen Pionierarbeit von Professor Ian Stevenson (vergleiche Anmerkung 42).
Der Psychiater Brian Weiss schreibt: “Weder Therapeut noch Patient müssen an die Existenz früherer Leben beziehungsweise an die Reinkarnationslehre glauben, um mit der Reinkarnationstherapie Erfolg zu erzielen. Der Beweis liegt in der Sache selbst. Schon mancher Kollege aus der Psychotherapie meinte zu mir: ‘Ich weiß noch immer nicht, ob ich an diese Sache mit den früheren Leben glauben soll, aber ich arbeite damit, und es funktioniert.’”4
Mit der Zeit werden wohl alle Therapeuten, die diese Methode ausprobieren, von der Tatsächlichkeit der Reinkarnation überzeugt werden, da Klienten im Alphazustand historische und kulturgeschichtliche Fakten oder Daten nennen können, die ihnen im Wachzustand nicht bewusst sind (und die sich auch mit Kryptomnesie nicht erklären lassen), deren Richtigkeit vom Therapeuten jedoch überprüft und bestätigt werden kann.
Trotz einiger engagierter Rückführungstherapeuten und Ausbilder befindet sich die Rückführungstherapie in unseren Landen noch immer in der “Morgendämmerung”. Was mag sich auf dem Gebiet des Heilwesens abspielen, wenn die Sonne der Rückführungstherapie im Zenit stehen wird? Eventuell wird die gesamte Medizin und Psychotherapie damit revolutioniert, da die Ursachen von Krankheiten nicht mehr nur im gegenwärtigen, sondern auch in...