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Das Ich, die Wirklichkeit und die Ethnologie

AutorAlexander Grunert
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2005
Seitenanzahl19 Seiten
ISBN9783638383837
FormatePUB/PDF
Kopierschutzkein Kopierschutz
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis7,99 EUR
Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Ethnologie / Volkskunde, Note: 1, Ludwig-Maximilians-Universität München (Ethnologie und Afrikanistik), Veranstaltung: Rationalität und Erkenntnis, 14 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: In der Ethnologie beschäftigt man sich mit verschiedensten Kulturen und Gemeinschaften, deren Lebenspraktiken, Ordnungen und Weltbilder sich oft völlig voneinander unterscheiden. Dabei ist die Frage, welches dieser Systeme, eingeschlossen unseres, die 'Wirklichkeit' am besten zu beschreiben vermag, berechtigt. Viele mögen glauben, unsere naturwissenschaftliche Erfassung der Wirklichkeit muss die schlechthin Letztgültige sein und weisen demgegenüber Weltbilder, die dieser Wissenschaft zu widersprechen scheinen, als 'prälogische' Denkmuster ab. Aber welche Wirklichkeit beschreibt diese Wissenschaft eigentlich genau? Ist die naturwissenschaftlich beschriebene Welt die, in der wir uns als Menschen empfinden? Empfinden wir uns wirklich in einem Raum, ausgefüllt von Atomen und Molekülen, die nach bestimmten Gesetzmäßigkeiten eine materielle Kulisse bilden? Auch wenn wir uns dies hin und wieder vorstellen können, ist es wohl nicht das, was wir tagtäglich als Realität empfinden. Was ist also die Welt, in der wir Menschen uns empfinden und wie kommt sie zustande? Beim Versuch diese Frage zu beantworten, scheint es wichtig zu sein, dass man nach den Kri-terien fragt, durch die unsere menschliche Wahrnehmung und deren Subjektivität erst möglich ist. Dabei ist es notwendig, dass man die eigenen Denkmuster und Anschauungen im Auge behält. Dies impliziert aber auch die Frage nach dem Gültigkeitsanspruch unserer eigenen Wissenschaft. Ist der Ethnologe, der als teilnehmender Beobachter eine für ihn fremde Kultur verstehen will, nicht in erster Linie, und vor allem Forschersein, als Mensch gefordert? Er lebt mit fremden Menschen, er geht mit ihnen Beziehungen ein und wird mitunter mit Problemen konfrontiert, die ihn existenziell nicht unberührt lassen. Vor allem ist er aber auch durch sein eigenes Wahrnehmungsvermögen, welches selbst schon von unterschiedlichsten Ursachen geprägt wurde, beschränkt. Kann man diesem Menschen glauben, wenn er meint, aus einem rein objektiven Erkenntnisinteresse heraus handeln zu können? Diese Fragen, die nicht nur im Speziellen ethnologische Probleme ansprechen, sondern auch das wissenschaftliche Selbstverständnis fokussieren, sollen in diesem Beitrag behandelt werden.

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