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Das Kunstwerk als kulturhistorisches Dokument

Die Wohnkultur in der niederländischen Malerei des 17. Jahrhunderts anhand ausgewählter Beispiele

AutorRalf Guddei
Verlagdiplom.de
Erscheinungsjahr2003
Seitenanzahl81 Seiten
ISBN9783832464318
FormatPDF
Kopierschutzkein Kopierschutz/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis48,00 EUR
Inhaltsangabe:Problemstellung: Ziel dieser Arbeit ist eine Untersuchung der niederländischen Wohnkultur des siebzehnten Jahrhunderts. Die Methode wird darin bestehen, anhand ausgewählter Kunstwerke (sogenannter „Interieurstücke“) sowie kulturgeschichtlicher Quellen zu einer Darstellung des häuslichen Lebens dieser Zeit zu gelangen. Primär wird zwei Fragen nachgegangen, nämlich a) wie sich das häusliche Leben gestaltete und b) welche Bedeutung der private Wohnbereich und dessen Gestaltung für den Bürger des siebzehnten Jahrhunderts hatte. Im Zentrum dieser Untersuchung steht somit einerseits der Bereich der rein materiellen Kulturgeschichte (Haus und Raum sowie Mobiliar und Dekoration) und andererseits die niederländische Sozialgeschichte des frühbürgerlichen häuslichen Privatlebens im sogenannten „Goldenen Zeitalter“. Die bisher durchgeführten Untersuchungen zur „Wohnkultur“ als kulturgeschichtlicher Teildisziplin beschäftigen sich im Gegensatz zu dieser Arbeit in erster Linie mit der materiellen Seite und berücksichtigen ihre Bedeutung und ihren Einfluss auf das zeitgenössische Leben kaum. Der Gemäldetypus „Interieurstück“ bezeichnet eine Subgattung der Genremalerei, die sich etwa seit der Renaissance aus der mittelalterlichen Tafel- und Buchmalerei entwickelte und ihren künstlerischen Höhepunkt in der niederländischen Malerei des siebzehnten Jahrhunderts fand. Ähnlich dem Genrebild thematisiert auch das Interieur die Welt des Alltäglichen und Privaten, visualisiert dies aber konsequent unter den Bedingungen des Innenraums. Aus diesem Grund eignen sich die niederländischen Interieurstücke auch in besonderem Maße als „kulturgeschichtliche Anschauungsmodelle barocker Häuslichkeit“, denn sie vermitteln in ihrer typischen Sprache neben der materiellen auch Aspekte der menschliche Seite des Privatlebens dieser Zeit. Diese Untersuchung berücksichtigt auch figurenfreie Interieurstücke, die sich primär auf die Darstellung eines Innenraums konzentrieren und dessen Bewohner bzw. seine gegenwärtige Aktivität implizit durch im Motiv arrangierte persönliche Gegenstände und andere Bildelemente vermitteln, denn sie können als der „Urtyp“ dieser Form von Malerei betrachtet werden. Ausgewählt wurden ausschließlich Kunstwerke, die primär die räumliche Struktur, die Einrichtung sowie Szenen des häuslichen Privatlebens vermitteln. Einen Sonderfall bilden Innenraumdarstellungen, die ein im Sujet abgebildetes Interieurstück als Detail enthalten, somit sozusagen ein [...]

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