Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Soziologie - Wohnen und Stadtsoziologie, Note: 1,5, Universität Hamburg (Departement für Wirtschaft und Politik), Veranstaltung: Lernwerkstatt des Masterstudiengang 'ökonomische und soziologische Studien', Sprache: Deutsch, Abstract: Die Verwendung von Leitbildern zur Bestimmung gestalterischer Planungswirklichkeiten und gewünschter Verhaltensregulierung hat in der Vergangenheit inflationären Charakter angenommen. Kaum eine Organisationsform scheut sich heute, sich selbst oder ihren Vorhaben ein schriftlich determiniertes Ziel voranzustellen, dessen Indikatoren zur Verwirklichung einer Art normativen Regelungen entsprechen. Wir kennen Leitbilder aus unterschiedlichen Disziplinen oder Politikfeldern, sei es, um das Verhalten ihrer Akteure zu dirigieren, die Generierung eines bestimmten Outputs zu koordinieren oder einfach um einer Öffentlichkeit die Tugend der eigenen Selbstdisziplinierung zu vermitteln. Leitbilder existieren als Unternehmensleitbilder, Produkte erhalten Leitbilder, Institute benennen ihre Forschungsziele in Leitbildern und auch in der politischen Entscheidungsfindung erlangen zielorientierte Leitbilder ein immer stärkeres Gewicht. Dabei degeneriert die häufige Verwendung des Begriffs Leitbild zu einem universellen Codewort, dessen Verwendung allein der jeweiligen Organisationsform eine gewisse Modernität zu verleihen scheint. Doch nicht die scheinbar ausufernde Verwendung macht das Leitbild so interessant, sondern sein Potential eines Verhalten steuernden Instrumentes. Durch die breite Streuung der verschiedenen Motive, denen Leitbilder zugrunde liegen, erhalten sie je nach Absicht durchaus andere Funktionen und Wirkungsweisen. Tatsächlich gibt es keine einheitliche und umfassende Definition eines Leitbildes, das universell verwendbar wäre. Damit existieren auch keine allgemeingültigen Indikatoren bezüglich eines erfolgreichen Einsatzes von Leitbildern. Vielmehr sind die genauen Umstände zu berücksichtigen, in welchem Feld und vor allem welche Intentionen Leitbildern immanent sind. Diese Arbeit beschreibt, wie sich der Leitbildbegriff für die Stadtplanung gestaltet und aus welchen wissenschaftlichen Disziplinen er entliehen wurde. Darüber hinaus wird dargestellt, welche Elemente Leitbilder beinhalten und welche wichtigen Funktionen sie erfüllen. Der letzte Teil dieser Arbeit soll das Leitbild der Stadt Hamburg 'Metropole Hamburg - Wachsende Stadt' fokussieren. Es wird dargelegt, wie sich dieses Leitbild gängigen Kriterien städtebaulicher Leitbilder entzieht und eher als stadtentwicklerisches Kommunikationskonzept denn als Leitbild zu verstehen ist.
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