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Das magische Gleichgewicht

AutorJohannes H. von Hohenstätten
VerlagBooks on Demand
Erscheinungsjahr2016
Seitenanzahl104 Seiten
ISBN9783735771834
FormatePUB
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis5,49 EUR
Dieses Buch belegt anhand von vielen Beispielen und Quellmaterialien, dass in allen esoterischen Systemen, Lehren und Pfaden das 'magische Gleichgewicht' genauso dringend benötigt wird, wie in den hermetischen Werken von Franz Bardon. D. h. dass ohne Geistes- und Seelenschulung weder ein Erfolg noch irgendeine Entwicklung nicht nur möglich ist, sondern der Schüler wird sich niemals aus seiner Versklavung durch seine unzähligen Leidenschaften und Begierden befreien können. Vorwort 1. Was uns die Fraternitas Saturni lehrt 2. Interessantes von der 'goldenen Morgenröte' 3. Der Seelenspiegel der Hermetiker 4. Der quabbalistische Lebensbaum 5. Was Douval hierüber schrieb 6. Bemerkenswertes von Dr. Steiner 7. Andere bekannte okkulte Autoren 8. Das wahre magische Gleichgewicht 9. Weniges von den Buddhisten 10. Die schweigsamen Hindus 11. Alles über indische Tattwas 12. Das Christentum und der Islam 13. Philosophisches über den Ausgleich 14. Der Wert der Selbsterkenntnis 15. Die beiden Fluide 16. Die Temperamente 17. Der goldene Schnitt 18. Hermetische Wissenschaft 19. Unveröffentlichtes von Franz Bardon

Der Autor war Schüler und Freund von Anion und Ariane, welche ihn beide auf dem 'Weg zum wahren Adepten' von Franz Bardon meisterlich weiterhalfen. Die beiden Meister gaben ihm den Auftrag, sein Wissen und seine Erfahrungen niederzuschreiben um sie so der Öffentlichkeit preiszugeben.

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Leseprobe

6. Bemerkenswertes von Dr. Steiner


Dass sogar Dr. Rudolph Steiner so genau über das magische Gleichgewicht schreibt, hätte ich niemals gedacht. Er sagt sogar wörtlich in seinem Buch „Die Sendung des Michaels“, Dinge, die mich in Erstaunen versetzten: „Wir Menschen stehen mit unserem Seelenleben wirklich so, dass dieses Seelenleben wie ein Waagebalken ist, der das Gleichgewicht zunächst suchen muss zwischen dem luziferanischem (negativen) Element auf der einen Seite, dem ahrimanischen (positiven) Element auf der einen Seite.“ „ . . . Diese zwei Kräftepole sind im Menschen und zwischen denen steht das Menschenwesen, von dort aus hat es das Gleichgewicht zu suchen. Auf wie viele Arten kann man denn das Gleichgewicht suchen? Sie können sich das wiederum durch das Bild der Waage vorstellen. Auf wie viele Arten kann man denn das Gleichgewicht suchen zwischen zwei nach entgegengesetzten Richtungen ziehenden Polen? Nicht wahr, wenn hier auf der einen Waagschale fünfzig Gramm oder fünfzig Kilogramm sind, und hier auch, so ist Gleichgewicht. Aber wenn hier auf der Waagschale auch ein Kilogramm ist, und hier auf der anderen Waagschale auch ein Kilogramm, so ist auch Gleichgewicht, und wenn hier tausend und hier tausend sind, so ist auch Gleichgewicht. Auf unendlich viele Arten können sie das Gleichgewicht suchen. Das entspricht den unendlich vielen Arten, individueller Mensch zu sein. Daher ist es für den gegenwärtigen Menschen so wesentlich, einzusehen, dass sein Wesen in dem Streben nach Gleichgewicht zwischen den entgegengesetzten Polen besteht.“

Doch nicht nur dies schrieb der Begründer der Antroposophie, sondern auch folgende in diesem Aufsatz von L. Deinhard aus dem „Zentralblatt für Okkultismus“ enthaltenen Punkte. Möge der Leser das herausholen, was ihm auffindbar ist:

Die 4 Temperamente vom Standpunkt der Esoterik


„Im V. Kapitel von Dr. Ludwig Klages: „Prinzipien der Charakterologie“ (Leipzig 1910. Joh. Ambrosius Barth) findet sich folgende die Entstehung der Lehre von den Temperaments-Unterschieden betreffende Stelle: „Der ursprüngliche Versuch des Aristoteles lief mit seiner Fixierung eines cholerischen und melancholischen Typus im Grunde hinaus auf die Psychologie der heute sog. Genialität und hat uns nichts als die beiden Namen hinterlassen, die jetzt aber anders verstanden werden und schwer zu definieren sind. Dass man später zu ihnen zwei weitere Temperamente hinzu erfand, geschah nachweislich der pythagoräischen Vierzahl zu liebe und um eine psychische Analogie zu haben zur symbolisch gefassten Doppel-Antithese des Heißen und Kalten und des Flüssigen und Festen. Angesichts solcher Herkunft des Temperamente-Kleeblatts gibt das Festhalten selbst gelehrter Forscher an der Vierteilung der Gattungen einen merkwürdigen Beleg für die Abhängigkeit unserer Verstandesbemühungen von einmal geprägten Formen des Denkens, Insonderheit von der Herrschaft der Zahl, und wir begreifen die Fruchtlosigkeit des Beginnens, das die Temperamente wie eine bedeutungsbestimmte Geheimschrift betrachtet, zu der es den verloren gegangenen Schlüssel wiederaufzufinden gelte.“

Soweit Dr. Klages. In diesen Sätzen sind ein paar dunkle, der Aufhellung bedürfende Punkte. Zunächst ist da von der pythagoraischen Vierzahl die Rede, oder wie wir sie nennen wollen, von der heiligen Tetraktis des Pythagoras. Was ist hierunter zu verstehen? Nichts anderes als – okkultistisch gesprochen – die untere Vierheit der sieben Grundbestandteile des Menschenwesens, also das, was wir gewöhnlich die Persönlichkeit des Menschen nennen zum Unterschied von der Individualität (Mentalität), die sich aus den drei oberen Grundbestandteilen zusammensetzt. Wo finden wir denn nun aber „den verloren gegangenen Schlüssel zu jener Geheimschrift der Temperamente“, von der Dr. Klages redet?

Ebenfalls im Okkultismus. Dr. Rudolf Steiner hat einmal in einem in München gehaltenen öffentlichen Vortrag betitelt „Die Temperamente im Lichte der Geisteswissenschaft“ sich über den hier gesuchten Schlüssel zur alten Temperamenten-Lehre des näheren ausgelassen und darüber etwa Folgendes ausgeführt:

Im Temperament tritt uns etwas individuell Verschiedenes, eine spezifische Eigenschaft des einzelnen Menschen entgegen, deren Geheimnis wir nur dann ergründen können, wenn wir hinuntertauchen zu dem eigentlichen Wesenskern des Menschen. Der Mensch ist, wenn er ins Leben tritt, zunächst aufzufassen als der Abkömmling seiner Eltern, seiner Vorfahren und Ahnen. Sicher müssen wir uns hier zunächst an das halten, was er durch Vererbung erhalten hat. Mit diesem Ergebnis der Vererbung aber verbindet sich etwas, das auf ganz andere Ursachen hinweist als die Vererbung, nämlich auf das, was mit den früheren Daseinsformen, mit den früheren Verkörperungen zusammenhängt. Ein jeder Mensch hat – dies wird später noch einmal allgemein anerkannt werden – eine Reihe früherer Leben hinter sich. Aus diesen früheren Leben bringt der Mensch innere Eigenschaften mit, die auf sein Schicksal bestimmend einwirken. Es ist dies das, was wir das Karma des Menschen nennen. Der innere Wesenskern des Menschen, seine Individualität, stammt aus früheren Verkörperungen, während seine äußere Hülle auf Vererbung beruht. Zwischen dem eigentlichen Wesenskern des Menschen, der Individualität, und dem, was auf der Vererbungslinie liegt und was seine Persönlichkeit an angeborenen Eigenschaften besitzt, muss ein Band vorhanden sein, ein Zwischenband. Und dieses vermittelnde Band ist das, was uns im Temperament des Menschen entgegentritt. Das, was physischer Leib ist, was im physisch sinnlichen Dasein lebt, trägt das Merkmal der Vererbung in sich. Dasselbe gilt vom Äther- oder Lebensleib (=Matrize). Der astralische Leib dagegen und das Ich des Menschen gehört dem an, was heruntergebracht wird aus der geistigen Welt, aus der der Mensch heruntersteigt, wenn er sich neu verkörpert. Wir haben also hier eine Wechselwirkung von zwei Strömungen vor uns, und diese Wechselwirkung bringt das Temperament hervor. In dieser Wechselwirkung sitzt das Geheimnis des Temperaments. Die 4 Grundteile des Menschen, mit denen wir es hier zu tun haben, sind physischer Leib, ätherischer Leib, astralischer Leib und das Ich. Je nach dem Vorherrschen eines dieser 4 Grundteile erhalten wir das eine oder andere der 4 Temperamente:

  • Herrscht ein gewisses Übergewicht des Ich vor, dann haben wir das cholerische Temperament.
  • Herrscht ein gewisses Übergewicht des astralischen Leibes vor, dann haben wir das sanguinische Temperament.
  • Herrscht ein gewisses Übergewicht des ätherischen Leibes vor, dann haben wir das phlegmatische Temperament.
  • Herrscht ein gewisses Übergewicht des physischen Leibes vor, dann haben wir das melancholische Temperament. (Nach Bardon sind die letzten beiden Temperamente umgekehrt! Der Autor).

Der Überschuss des Ich hängt mit dem Drüsensystem zusammen. Wir haben also dann das cholerische Temperament vor uns, bedingt durch den Einfluss des Bluts. Ein solcher Mensch sucht sich in der Außenwelt geltend zu machen; es drängt ihn, in der Welt eine Rolle zu spielen. Präponderiert dagegen der astralische Leib, dann tritt der Einfluss des Nervensystems hervor, dann haben wir das sanguinische Temperament vor uns. Bei einem solchen Menschen tritt das Vorstellungsleben in den Vordergrund. Präponderiert der Ätherleib, dann kommt das vegetative System zur besonderen Geltung und dann haben wir das phlegmatische Temperament vor uns. Ein solcher Mensch trachtet beständig nach Behagen. Präponderiert endlich der physische Leib, dann haben wir das melancholische Temperament vor uns; der Mensch wird dann zum Grübler. Hier haben wir nun einen Überblick über die vier Temperamente. Um einige Beispiele anzuführen, so war der Philosoph Fichte, wie schon aus seiner äußeren Gestalt zu erkennen war, aus seinem zurückgehaltenen Wuchs, – ein Choleriker. Das klassischste Beispiel eines Cholerikers ist Napoleon. Beim Choleriker sind die Gesichtszüge scharf geschnitten. Den Gegensatz zum Choleriker bildet der Phlegmatiker (Melancholiker nach Bardon), dessen Züge etwas unklares, unbestimmtes haben. Namentlich ist es das Auge, das den Choleriker erkennen lässt. Ein schwarzes Auge ist häufig das Zeichen eines cholerischen Temperaments. Betrachten wir nun das sanguinische Temperament, so hat der jugendliche Sanguiniker oft einen hüpfenden Gang. Seine Züge sind veränderlich. Blaue Augen sind zwar nicht immer, aber sehr häufig das Zeichen eines sanguinischen Temperaments. Der Melancholiker endlich verrät sich durch den vorgebeugten Kopf, durch das gesenkte Auge. Bei ihm herrscht die Sucht zur Grübelei, die Neigung zur Vereinsamung.

Die Temperamente spielen naturgemäß in der Erziehung eine große Rolle. Das sanguinische Kind kann nur dadurch richtig geleitet werden, das es einen Erzieher findet, den es lieben kann. Beim cholerischen Kind muss der Erzieher die Zügel fest in der Hand behalten er muss beständig beweisen können, das er mehr kann und mehr weiß. Beim phlegmatischen Kind muss die Erziehung auf dem Wege der...

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