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Das Minderheitenschulwesen im geteilten Oberschlesien

Nationale Agitation im öffentlichen Raum

AutorDavid Skrabania
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2010
Seitenanzahl41 Seiten
ISBN9783640701841
FormatPDF
Kopierschutzkein Kopierschutz/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis18,99 EUR
Bachelorarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Geschichte Europas - Neuzeit, Absolutismus, Industrialisierung, Note: 1,0, Ruhr-Universität Bochum (Historisches Institut), Sprache: Deutsch, Abstract: Grundsätzlich ist die Schwierigkeit hervorzuheben, eine polnische Minderheit in Oberschlesien überhaupt zu definieren, während man zumindest die deutschstämmigen Einheimischen ohne größeres Nachdenken objektiv zur deutschen Minderheit rechnen kann. Eigentlich sichere Kriterien für nationale Zugehörigkeit, wie die Sprache, versagen im Falle dieser Region. Mit der Schaffung der Minderheitsschulen kam ein weiteres Zugehörigkeitskriterium hinzu, dass trotz seiner Außenwirkung, die individuelle nationale Zugehörigkeit nicht immer den Tatsachen entsprechend wiedergab. Viele national indifferente Oberschlesier handelten in dieser schwierigen Zeit aus pragmatischen Erwägungen, ließen sich durch Hilfsleistungen der jeweiligen Minderheit zur Anmeldung ihrer Kinder an Minderheitsschulen bewegen oder gaben im umgekehrten Falle dem öffentlichen Druck nach und schickten ihre Kinder wieder auf die Mehrheitsschulen. Einen regelrechten administrativen Kampf gegen die Einrichtung und das Bestehen von Minderheitsschulen lieferten sich insbesondere die polnischen Behörden auf allen administrativen Ebenen mit den Vertretern der deutschen Minderheitsorgane. Für sie bedeutete jede neu errichtete Minderheitsschule den Verlust weiterer Kinder für die polnische Nation. Gleichzeitig stieg mit polnischen Augen gesehen die Anzahl des deutschen Elements auf polnischem Boden, was als große Gefahr wahrgenommen wurde. Zudem war das Unverständnis gegenüber einer Situation immens, in der polnischsprachige Menschen sich als Deutsche bezeichneten und Polen gegenüber negativ und misstrauisch standen. Da der nationale Kampf in die Schulen hineinragte, kam der Lehrerschaft eine besondere Bedeutung zu. Sie war dafür verantwortlich, die Kinder im 37 nationalen Geiste zu erziehen und für das Vaterland zu gewinnen. Sofern diese Aufgabe im polnischen Teil Oberschlesiens aufgrund der verfügbaren deutschen Lehrer ohne weiteres möglich war, war sie im deutschen Teil schlicht nicht ausführbar. Da es dort keine polnische Lehrerschaft gab,genügte der polnische Sprachunterricht nicht den einfachsten Anforderungen, ganz zu schweigen von der Vermittlung polnischer Kultur, Literatur oder Geschichte.

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