Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Soziologie - Politische Soziologie, Majoritäten, Minoritäten, Note: 2,3, Friedrich-Schiller-Universität Jena (Institut für Soziologie), Veranstaltung: PS Einführung in die neuere soziologische Theorie, 11 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: In dem 1992 erschienenem Band 'Faktizität und Geltung' konkretisierte Jürgen Habermas erstmals seine Vorstellungen vom Ideal einer funktionierenden Demokratie und versuchte mit der Theorie der Demokratie durch Deliberation die politischen Beschlüsse wieder verstärkt an die Betroffenen zurückzubinden. Ausgangspunkt seiner Theorie ist eine Kritik an den bestehenden Demokratien. Habermas ist der Meinung, dass die Bürger über keine vollständigen, informierten und logisch konsistenten politischen Überzeugungen verfügen.3 Für ihn ist es natürlich unverantwortlich politische Entscheidungen von derartigen Ansichten abhängig zu machen. Aus diesem Grund sollte jeder Bürger möglichst aktiv am politischen Leben teilnehmen, damit er sich einerseits mit der gegebenen Demokratie und den politischen Entscheidungen identifizieren kann und andererseits damit er das Interesse der gesamten Gemeinschaft berücksichtigt, da er im politischen Prozess seine eigenen Beschränkungen und Interessen kennen lernt und somit politisch dazulernt.3 Des Weiteren soll seine Theorie zur Überwindung der seiner Meinung nach bestehenden Diskrepanz zwischen Verfassungsideal und -realität dienen. Dabei geht es ihm um die prinzipielle Verknüpfung von Theorie und Praxis. Im Mittelpunkt der Demokratiekonzeption Habermas' steht der Versuch, die Prinzipien seiner Diskursethik auf das Modell deliberativer Politik zu übertragen, um sie somit im politischen Bereich real nutzbar zu machen. Voraussetzung für die Legitimität von Regeln und Gesetzen ist die Teilnahme aller möglichen Betroffenen an einem rationalen Diskurs.3 In einer pluralistischen Gesellschaft ist dies jedoch schwer umsetzbar, deshalb dient hier als Legitimationsquelle nur noch der freie Austausch von Argumenten und die Hoffnung auf einen Konsens.3 Die vorliegende Arbeit gibt zunächst einen allgemeinen Überblick über das deliberative Demokratiemodell von Jürgen Habermas. Danach folgt der Vergleich dieses Modells mit dem Liberalismus und dem Republikanismus, da Habermas' Konzeption deliberativer Politik häufig als die Mitte dieser beiden Richtungen bezeichnet wird. Anschließend werden die verschiedenen Argumente der Deliberationsgegner aufgezeigt und beleuchtet. Zum Schluss folgt eine Zusammenfassung der Arbeit sowie ein Ausblick in die Inhalte der weiterführenden Debatte deliberativer Politik.
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