Gesund und lecker: Trennkost im Alltag
Ob zu Hause, im Büro oder auf Reisen: Sie können sich fast überall problemlos mit Trennkost ernähren. Mit etwas Sachkenntnis und Lust auf neue Rezepte können Sie täglich eine Menge für Ihre Gesundheit tun – ohne dabei auf den Genuss verzichten zu müssen!
Die Umstellung ist ganz einfach
Entdecken Sie mit Trennkost Ihre inneren Kräfte und erleben Sie, wie Sie Tag für Tag mit ganz einfachen Mitteln Ihr Wohlbefinden steigern können. Wenn Sie Ihre Mahlzeiten nach den Trennkostempfehlungen zusammenstellen, gehören Verdauungsbeschwerden oder der berühmte Leistungsabfall nach dem Essen schnell der Vergangenheit an.
Mit der Ernährungsumstellung auf Trennkost werden die Körperzellen aus dem sauren Milieu befreit und dabei gleichzeitig entgiftet. Belastende Abfallstoffe werden entsorgt; durch eine großzügige Aufnahme von Vitalstoffen werden neue Gesundheitsreserven gebildet.
Sie sollten lediglich bei der Auswahl der Lebensmittel auf mehr Qualität achten: also möglichst naturbelassene Kost kaufen und auf industriell verarbeitete Nahrungsmittel mit Geschmacksverstärkern verzichten.
Essen Sie viel frisches Obst, Salate und Gemüse. Verwenden Sie hochwertige, kaltgepresste Öle oder gute Butter und vermeiden Sie gehärtete Fette, denn diese wandeln sich im Körper in Transfettsäuren um und können so den Cholesterinspiegel in die Höhe treiben.
Bevorzugen Sie Fisch, Meeresfrüchte und mageres Fleisch. Gepökelte und geräucherte Speisen sollten nicht zu oft auf dem Speiseplan stehen. Gleiches gilt für alkoholische Getränke, süße Limonaden und Weißmehlprodukte. Meiden Sie vor allem Fast Food und Fertiggerichte.
Aber natürlich spielt auch die Zusammenstellung der Speisen für Ihre Gesundheit eine wesentliche Rolle. Stimmen Sie die täglichen Mahlzeiten harmonisch, d. h. trennkostgerecht, aufeinander ab. Die Kombinationsmöglichkeiten sind vielfältig, da Sie unter einem reichen Nahrungsmittelangebot frei auswählen können (siehe ? Seite 38 bis ? 41). Endlich quält kein Sodbrennen mehr, verschwunden sind auch die bleierne Müdigkeit oder der Leistungsknick nach einer üppigen Mahlzeit!
Hinzu kommt: Wenn Sie Kinder haben, müssen Sie nicht für den Rest der Familie ein anderes Gericht kochen. Sie können die Mahlzeiten nach Bedarf einfach durch Beilagen ergänzen. So isst jeder das, was er oder sie am liebsten mag. Bei Trennkost muss niemand auf etwas verzichten, denn bei der reichhaltigen Auswahl an Rezepten sind für jeden Lieblingsgerichte dabei.
So starten Sie gesund in den Tag
Nehmen Sie sich zum Frühstück etwas Zeit und beginnen Sie den Tag mit einem leichten Frühstück. Wählen Sie nach Belieben aus zwischen einem Obstfrühstück, einem Müsli, einem belegten Brot oder einem Eiergericht.
Wenn Sie sich für Obst entschieden haben, dann greifen Sie in beliebiger Menge zu. Frisches Obst sättigt gut aufgrund seines Volumens und verhindert so Heißhungeranfälle. Obstsorten, die sehr viel Fruchtsäure enthalten, zählen zur Eiweißgruppe und werden dementsprechend im sauren Milieu des Magens vorverdaut. Trotzdem reagiert säurehaltiges Obst später im Stoffwechsel basisch. Mischen Sie jedoch frisches, säurehaltiges Obst der Eiweißgruppe nicht mit Bananen, Feigen oder Datteln, da diese zur Gruppe der Kohlenhydrate gehören.
Möchten Sie zum Frühstück lieber ein Müsli oder einen Getreidebrei essen, dann ist es verträglicher, statt frischer Milch gesäuerte Milchsorten wie Kefir, Joghurt, Buttermilch oder Soja- bzw. Reismilch beizumischen. Auch säurehaltiges Obst, wie z. B. Beerenfrüchte, Kern-, Steinobst oder Zitrusfrüchte, ist gemeinsam mit Haferflocken oder anderen Getreidesorten nicht zu empfehlen. Besser zum Müsli eignen sich Nüsse, Rosinen, Honig, Sonnenblumenkerne, Trockenfrüchte, mürbe Äpfel und Bananen.
Wenn Sie zum Frühstück lieber eine Scheibe Brot essen, dann achten Sie auch hier auf eine harmonische Zusammenstellung. Bestreichen Sie das Brot mit etwas Butter oder Frischkäse und belegen Sie es mit Wurst oder Käse aus der neutralen Gruppe. Da es keine hundertprozentige Trennung von Eiweiß und Kohlenhydraten gibt, können Sie in kleinen Mengen (etwa 30 Gramm) auch Wurst oder Käse aus der Eiweißgruppe wählen. Essen Sie guten Gewissens auch ab und zu ein Eiergericht zum Frühstück, z. B. Rühreier oder gekochte Eier, dann jedoch ohne Brot, stattdessen mit reichlich neutralem Gemüse, wie z. B. Tomate, Gurken oder Paprika.
Kaffee oder schwarzer Tee sind zwar säurebildend, haben aber auch ihre positiven Seiten. So üben Koffein und Teein, in Maßen genossen, eine stimulierende Wirkung auf das zentrale Nervensystem aus. Um die Säure etwas zu mildern, können Sie die Muntermacher mit etwas Kaffeesahne mildern. Zum kalorienarmen Süßen eignen sich sehr gut Stevia-Produkte (siehe ? Seite 145).
Der kleine Snack am Vormittag
Zwischen Frühstück und Mittagessen ist es sinnvoll, eine kleine Zwischenmahlzeit einzulegen. Wählen Sie frisches Obst der Saison, wie z.B Erdbeeren, Pflaumen, Äpfel, Birnen oder Zitrusfrüchte. Sie können aber auch in beliebiger Menge geraspelte Möhren, Paprika, Gurke oder Ähnliches essen, ebenso Joghurt, Trinksauermilch, Kefir oder Buttermilch.
Genuss ohne Reue: das Mittagessen
Mittags haben Sie die Auswahl zwischen einer Eiweiß- oder einer Kohlenhydratmahlzeit. Entscheiden Sie sich für eine Eiweißmahlzeit, dann können Sie zwischen Fleisch, Fisch, Käse oder Eiern wählen. Bevorzugen Sie eine Kohlenhydratmahlzeit, steht ein Kartoffel-, Nudel-, Reis- oder Getreidegericht zur Auswahl.
Wichtig ist in jedem Fall, vor oder zu der Mahlzeit einen Teller Salat, Rohkost oder Gemüse zu essen. Auch können Sie eine halbe Stunde vor dem Essen nach Wunsch noch eine kleine Obstmahlzeit mit einplanen. Das sättigt nicht nur, sondern liefert dem Organismus zusätzlich wertvolle Vitamine, Enzyme und Mineralien. Da säurereiches Obst leicht verdaulich ist und schon nach etwa einer halben Stunde basisch verstoffwechselt wird, können Sie anschließend auch eine kohlenhydratreiche Mahlzeit zu sich nehmen. Planen Sie Ihr Mittagessen frühzeitig, denn der nächste Hunger kommt bestimmt. Auf die Schnelle ungünstig zusammengestelltes Essen macht müde und belastet den Verdauungsapparat unnötig. Im Rezeptteil finden Sie eine Fülle an Gerichten, die sich problemlos zubereiten lassen und auch zum Mitnehmen an den Arbeitsplatz bestens geeignet sind.
Gegen das Leistungstief: Energie am Nachmittag
Am Nachmittag sinkt bei fast allen Menschen der Blutzuckerspiegel. Dadurch macht sich ein Leistungseinbruch besonders bemerkbar. Eine reife Banane, Feigen, Nüsse, Kerne oder Rosinen sorgen jetzt für einen raschen Energienachschub.
Ein leichtes Abendessen sorgt für guten Schlaf
Auch abends ist basenreiche Kost angesagt. Darum sollte der Gemüse- oder Salatteller zu einer eiweißbzw. kohlenhydratreichen Mahlzeit nicht fehlen. Die original Haysche Trennkost empfiehlt, am Abend nach Möglichkeit auf schwer verdauliche Eiweißgerichte zu verzichten, da diese zu lange im Magen und Darm verweilen würden. Durch Wärme und Feuchtigkeit, so Dr. Hay, komme es schnell zu einer Gärungs- und Fäulnisbildung, was sich negativ auf das Säure-Basen-Gleichgewicht im Körper auswirken könnte. Gesünder ist am Abend ein leichter Kohlenhydratimbiss: Er fördert das Schlafhormon »Melatonin«, erleichtert so das Einschlafen und sorgt für einen erholsamen Schlaf.
Neuere Diätratgeber hingegen empfehlen am Abend eiweißhaltige Gerichte, damit der Körper über Nacht gezwungen ist, die Energie aus den Fettreserven zu holen. Dies gelingt nur bei niedrigem Blutzuckerspiegel, d. h. wenn ein abendlicher Nachschub an Kohlenhydraten ausbleibt. Doch entscheiden Sie selbst nach eigener Verträglichkeit, welche Art von Mahlzeit Sie am Abend bevorzugen. Als Trennkost-Seminarleiterin habe ich die Erfahrung gemacht, dass es keine starren Formeln gibt, die sich bei jedem gleich auswirken. Sie können daher bei trennkostgerechter Ernährung Kohlenhydrate auch am Abend essen und werden trotzdem dabei abnehmen.
Info
Schritt für Schritt zu mehr Wohlbefinden
Nehmen Sie sich gerade jetzt am Anfang ein wenig Zeit und machen Sie sich mit der Trennkost vertraut. Beginnen Sie dann in kleinen Schritten.
Die Lebensmittelauswahl sollte wie folgt aussehen: Frische Salate, Rohkost, Gemüse, Keimlinge, Samen, Kerne, Obst, Vollkornerzeugnisse, Kartoffeln, Naturreis, kaltgepresste Öle, Milchprodukte, in nicht zu großen Mengen Eier und Fleisch. Auch Fisch sollte immer wieder auf dem Speiseplan stehen, da er Jod und essenzielle Fettsäuren liefert. Stellen Sie als Nächstes mithilfe des Trennungsplans Ihre täglichen Mahlzeiten zusammen. Lebensmittel der neutralen Gruppe lassen sich beliebig mit den Eiweißen, aber auch mit den Kohlenhydraten kombinieren, da sie den Verdauungsprozess nicht stören.
Empfehlenswerte Esspausen zwischen den einzelnen Mahlzeiten:
- Nach dem Frühstück: 2 bis 3 Stunden
- Nach dem Vormittagssnack: 1 ½ Stunden
- Nach dem Mittagessen: 3 bis 4 Stunden
- Nach dem Nachmittagssnack: 2 Stunden
- Nach dem Abendessen (bis spätestens 20°° Uhr) sollten Sie nichts mehr essen.
Auch Kinder mögen Trennkost – sofern Sie die Ernährung in kleinen Schritten umstellen und die Vorlieben Ihrer Sprösslinge mit einbeziehen.
Vergessen Sie das Trinken nicht
Trinken ist besonders wichtig, denn...