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Das Säugetier von Gottes Gnaden

Evolution, Bewusstsein, Freiheit

AutorUlrich Lüke
VerlagVerlag Herder GmbH
Erscheinungsjahr2016
Seitenanzahl448 Seiten
ISBN9783451837012
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis29,99 EUR
Der Autor, selbst Theologe und Biologe, führt den Leser zielsicher und verständlich zu den Brennpunkten gegenwärtiger Anthropologie. Dazu zählen die Fragen nach dem Unterschied zwischen Tier und Mensch, nach Lebensbeginn und Lebensende, nach der Freiheit des Geistes bzw. der Determination des Gehirns, nach Evolution und/oder Schöpfung und nach der Würde des Menschen. Kann man beim gegenwärtigen biologischen Kenntnisstand intellektuell redlich ein gläubiger Christ sein? Und umgekehrt: Ist es noch intellektuell redlich, den Menschen nur aus der biologischen Perspektive sehen zu wollen? In dieser Anthropologie wird nicht Glauben gegen Wissen, sondern Glauben wegen Wissen zur Sprache gebracht und dringend eine interdisziplinäre Nachdenklichkeit empfohlen.

Ulrich Lüke, geb. 1951, Dr. theol., Studium der Biologie, Philosophie und Theologie in Münster und Regensburg, Priester; nach Professuren an der Katholischen Fachhochschule Freiburg und der Theologischen Fakultät in Paderborn ist er seit 2001 Professor für Systematische Theologie an der Technischen Universität Aachen.

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Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Inhalt6
Vorwort zur ersten und zweiten Auflage12
Vorwort zur dritten, überarbeiteten und erweiterten Auflage14
0 Ouvertüre16
1 Problemeinführung22
1.1 Die Zuständigkeit der Anthropologie22
1.2 Zur Vorgehensweise in diesem Buch26
2 Der Mensch – nichts als Natur?29
2.1 Das Problem des Reduktionismus29
2.2 Zum Verhältnis von Naturwissenschaft und Theologie32
2.3 Zum Verhältnis von Technik und Theologie39
2.4 Über die naturalistische Entzauberung des Menschen43
2.4.1 Zum Begriff des Naturalismus44
2.4.2 Der unbegriffene Begriff Natur46
2.4.3 Naturalismus als anregendes und uneingelöstes Forschungsprogramm50
2.4.4 Grenzen der Reichweite naturalistischer Erklärungen53
2.4.5 Naturalismus als kritische Instanz in der Theologie56
2.4.6 Naturalistische Rekonstruktion von Religiosität58
2.5 Fazit61
3 Die Schöpfungserzählungen des Alten Testaments65
3.1 Zwei alternative anthropologische Deutungsfelder66
3.2 Konstatierung eines „Widerspruchs“70
3.3 Überblick über die priesterschriftliche Schöpfungserzählung (Gen 1,1 – 2,4a)73
3.4 Überblick über die jahwistische Urerzählung (Gen 2,4b&gaff.)79
3.5 Der Mensch als Herrscher Bild Gottes?85
3.6 Der Mensch als Mann und Frau Bild Gottes88
3.7 Anthropozentrik der biblischen Urgeschichten?90
3.8 Versuch einer Gesamtübersicht92
4 Evolution als Kreation – Kreation als Evolution94
4.1 Von der Kreation zur Evolution96
4.2 Das Problem – die Entstehung der Arten ohne Gott98
4.3 Der Mensch als Produkt aus Zufall und Notwendigkeit?100
4.3.1 Zufall und Notwendigkeit in der Biologie (Monod)101
4.3.2 Zufall und Notwendigkeit in der Literatur (Kundera)104
5 Schöpfungstheologie – (k)ein Kontra zur Evolutionstheorie?108
5.1 Skizze der gegenwärtigen Diskurslage108
5.2 Der problematische Begriff: Intelligent Design110
5.3 Zufall – kein Beleg für Plan- und Ziellosigkeit113
5.4 Planlosigkeit oder vom Trend zum Plan?117
5.5 Evolutionstheorie als unabgeschlossene Theorie – Design mit oder ohne Designer119
5.6 Wider die Mär vom Widerspruch zwischen Schöpfung und Evolution124
5.7 Der Mensch – dennoch geplant, gewollt, geliebt?129
5.7.1 Anthropozentrik in der Theologie130
5.7.2 Das Anthropische Prinzip137
5.8 Fazit142
6 Der Mensch – Schöpfer seiner selbst?146
6.1 Leben – natürlich147
6.1.1 Mechanizismus versus Vitalismus – zwei Auffassungen von Leben147
6.1.1.1 Mechanizismus148
6.1.1.2 Vitalismus150
6.1.1.3 Blackbox-Begriffe?151
6.1.2 Der „reguläre“ oder „irreguläre“ Gott153
6.2 Leben – übernatürlich?155
6.3 Leben – synthetisch156
6.3.1 Drei Ansätze der Synthetischen Biologie157
1. Das Chassis-Modell158
2. Das Lego-Modell158
3. Die Synthese von DNA-Sequenzen159
6.3.2 Erste Ergebnisse: Protheteus statt Prometheus159
6.3.3 Versuch einer theologischen Einordnung162
6.4 Fazit oder Ausblick165
6.4.1 Eingriff in Keimbahnzellen165
6.4.2 Fragliche und fragwürdige Zielvorgaben168
7 Noch-Tier oder Schon-Mensch? Zum Rubikon der Hominisation175
7.1 Der ethologische Befund bei rezenten höheren Primaten175
7.1.1 Werkzeuggebrauch, Werkzeugherstellung, Informationsweitergabe etc.177
7.1.2 Das Kriterium Ichbewusstsein179
7.2 Phylogenetische Betrachtung der Hominiden181
7.2.1 Etappen der Hominisation181
7.2.2 Ichbewusstsein und Transzendenzbewusstsein184
7.2.2.1 Homo erectus185
7.2.2.2 Homo sapiens neanderthalensis188
7.3 Theologische Deutung des paläoanthropologischen Befundes191
7.3.1 Beseelung aus paläoanthropologischer Sicht192
7.3.2 Seele im interdisziplinären Verständnishorizont194
7.4 Beseelung im ontogenetischen Kontext198
7.4.1 Beseelung und Karyogamie199
7.4.2 Zwei Seelen in einer Brust oder Sukzessivbeseelung?202
7.5 Beseelung – Chiffre einer Menschenwürde von Gottes Gnaden206
8 Der Mensch am Anfang – der Mensch am Ende210
8.1 Von Anfang an Mensch! – Von welchem Anfang an?211
8.1.1 Kurze Skizze der Situation212
8.1.2 Durchsetzungsstrategien zur Aushebelung ethischer Ansprüche213
8.1.2.1 Das Argument biotechnologischer Rückständigkeit213
8.1.2.2 Das Argument aus der Perspektive des Abtreibungsrechts214
8.1.2.3 Das Argument der Nutzung internationaler Forschungsergebnisse215
8.1.2.4 Das Therapieargument216
8.1.3 Kriterien für Menschsein218
8.1.3.1 Die Zugehörigkeit des Embryos zur Spezies Homo sapiens218
8.1.3.2 Die kontinuierliche Entwicklung vom embryonalen zum adulten Menschen220
8.1.3.3 Die Potentialität des menschlichen Embryos222
8.1.3.4 Die bleibende genetische Identität223
8.1.4 Zur Problematik reproduktionsmedizinischer Möglichkeiten225
8.1.5 Fazit234
8.2 Leitsätze zum Schnittbereich von Biomedizin und Theologie237
8.3 Mensch bis zum Ende! – Bis zu welchem Ende?242
8.3.1 Die Interdependenz von Lebensanfang und Lebensende242
8.3.2 Skizze eines Anschauungswandels244
8.3.3 Zur Verwischung der Lebens- und Sterbegrenzen247
8.3.4 Die aktive Euthanasie oder ärztlich assistierte Tötung250
8.3.4.1 Situationsbeschreibung251
8.3.4.2 Begriffsklärung255
8.3.4.3 Aktives Töten oder passives Sterbenlassen260
8.3.5 Rationalität und Emotionalität im bioethischen Diskurs264
9 Freiheit des Geistes – Determination des Gehirns?268
9.1 Zur Freiheit determiniert – zur Determination befreit?268
9.1.1 Die Problemanzeige269
9.1.2 Die Behauptung des Determinismus bei Singer und Roth271
9.1.2.1 Skizze der Position Singers271
9.1.2.2 Skizze der Position Roths274
9.1.2.3 Selbstrelativierungen der Deterministen276
9.1.3 Kritik an der neuronalen oder neuromentalen Determinismusbehauptung277
9.1.3.1 Kritik von philosophischer Seite278
9.1.3.2 Kritik von juristischer Seite282
9.1.3.3 Kritik von moraltheologischer Seite283
9.1.3.4 Kritische Anfrage aus der Literaturwissenschaft285
9.1.3.5 Kritische Anfragen von psychiatrischer und neurowissenschaftlicher Seite286
9.1.4 Versuch einer vorläufigen Schlussbilanz290
9.1.5 Von der Freiheit trotz und wegen der Determination296
9.2 Mehr Gehirn als Geist? Grenzen der naturalistischen Interpretation299
9.2.1 Genauere Kennzeichnung des Problems300
9.2.2 Das Problem der Zuordnung von neuronalen Erregungsmustern und Bewusstseinsinhalten302
9.2.3 Ein neuronaler Determinismus?306
9.2.4 Erste- und Dritte-Person-Perspektive oder Ich- und Es-Perspektive310
9.2.5 Bildliche Darstellung der Problemlage313
9.2.6 Die sogenannte Neuro-Theologie315
9.2.7 Ein neuer Monismus?317
9.2.8 Fazit319
9.3 Neuro-Theologie – Gott und Religion als Kopfgeburt?321
9.3.1 Klärung des Begriffs Neuro-Theologie321
9.3.2 Der neurobiologisch-experimentelle Hintergrund322
9.3.2.1 Meditation und Gebet in neurobiologischer Perspektive323
9.3.2.2 Gehirnareale der religiös-mystischen Erfahrungen324
9.3.3 Der evolutionsbiologische und soziobiologische Hintergrund326
9.3.4 Neurophysiologische Evaluation soziobiologischer Annahmen328
9.3.4.1 Mythenbildung, Ritualbildung328
9.3.4.2 Mystische Erfahrung331
9.3.5 Der evolutionsbiologische Vorteil mystisch-religiöser Vorstellungen332
9.3.5.1 Mystisch-religiöse Erfahrung und Sexualität333
9.3.5.2 Überlebensvorteil von mystisch-religiösen Erfahrungen333
9.3.6 Die Wirklichkeit der mystisch-religiösen Erfahrung335
9.3.7 Einwände gegen die Neuro-Theologie338
10 Schuldfähigkeit und Geschöpflichkeit – zum Verhältnis zweier Existentiale340
10.1 Die Problemanzeige340
10.2 Rückblick auf die Urstandserzählungen344
10.3 Erbsünde oder Ur-Sünde348
10.4 Schuld – Merkmal des Menschlichen?354
11 Nachdenken nach dem Denken oder dem Denken nachdenken359
11.1 Die Unabgrenzbarkeit und Unvollständigkeit des Denkens360
11.2 Die Unabsicherbarkeit des Denkens363
11.2.1 Die Suche nach Vergewisserungskriterien des Denkens365
11.2.2 Die Praxis als letztentscheidendes Gewissheitskriterium367
11.2.3 Das Trilemma der Erkenntnis369
11.3 Die Implementierung des Denkens in einen umfassenderen Denkhorizont373
11.4 Cogito, ergo credo377
12 Nachspiel – Mensch von Gottes Gnaden385
Anmerkungen392
Abkürzungsverzeichnis416
Verzeichnis der Abbildungen418
Literaturverzeichnis420
Personenregister434
Sachregister440
Über das Buch446

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