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Das Versprechen mobiler Freiheit

Zur Kultur- und Technikgeschichte von Kofferradio, Walkman und Handy

AutorHeike Weber
Verlagtranscript Verlag
Erscheinungsjahr2008
ReiheScience Studies 
Seitenanzahl368 Seiten
ISBN9783839408711
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis67,47 EUR
Am Beginn des 21. Jahrhunderts fungieren MP3-Player, Handy oder Laptop als stete Begleiter des Menschen. Jedoch fanden bereits zuvor zahlreiche elektronische Geräte als »Portables« ihren mobilen Platz in Transport- und Kleidungstaschen oder direkt am Körper. Ihr ortsunabhängiger Gebrauch veränderte Vorstellungen von »privat« und »öffentlich«, von Körper, Technik und Identität. Anhand der Produktkultur und Aneignungsgeschichte von Kofferradio, Kassettenrekorder und Walkman sowie dem Handy analysiert dieses Buch die mit Portables eingeübten neuen Formen des Technikgebrauchs, des sozialen Miteinanders und der Mobilität und stellt damit die aktuelle Debatte um eine »mobile Revolution« erstmals in eine historische Perspektive.

Heike Weber (Dr. phil.) ist Technikhistorikerin und forscht und lehrt zurzeit an der TU Berlin. Ihre Arbeitsschwerpunkte liegen in der Technik-, Konsum- und Mediengeschichte des 20. Jahrhunderts.

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Inhaltsverzeichnis
Inhalt5
1. Einleitung9
1.1. Mobilisierung und Raum- und Zeit-Überlagerungen: Kernprozesse der Normalisierung des mobilen Technikkonsums12
Mobilität als Mobilisierung von Technik und Nutzer13
Miniaturisierung der Portables17
Individualisierung des Konsums bis hin zum Mensch-Technik-Cyborg21
Mobiler Technikkonsum und die Raum-Zeit-Regimes einer Gesellschaft24
1.2. Gegenstand, Ansatz und Leitfragen der Arbeit31
Nutzerkonstruktionen als Untersuchungsperspektive für „anonyme“ Technisierungsprozesse32
Leitlinien der Untersuchung33
1.3. Überblick zur Geschichte der Konsumelektronik35
Skizzierung des (west)deutschen Konsumelektronik-Markts36
Forschungsbeiträge für eine Geschichte der Portables39
2. User de-signs – Eine neue Untersuchungsperspektive für historische Studien zur Technikentwicklung43
2.1. Herleitung des user de-sign-Ansatzes44
Ausgangspunkte: Consumption Junction, Mediating, reale und konstruierte Nutzer45
Der user de-sign-Ansatz – eine erste Annäherung47
Die Seite der praktizierten user de-signs (I): Zur Vielschichtigkeit der Konsumentenpraxen49
Die Seite der praktizierten user de-signs (II): Zur Normativität praktizierter user de-signs51
Die Seite der prospektiven user de-signs (I): Explizite und implizite Nutzerkonstruktionen der Produzenten52
Die Seite der prospektiven user de-signs (II): Zur Eigendynamik und Wirkmächtigkeit prospektiver user de-signs57
Produkte als Vermittler (I): Die Dinge und ihr Design im Spannungsfeld von Materialität und Dingsemantik58
Produkte als Vermittler (II): In den Dingen eingelassene Nutzerkonstruktionen62
Der Ansatz im Überblick65
2.2. „Follow the users and user confi gurations!“: Quellen für die Analyse von user de-signs69
Verbraucher- und Populärmagazine als konsumentennahe Quellen69
Fach(handels)zeitschriften, Produkt- und Versandhauskataloge als produzentennahe Quellen74
Zwischen dem Erfassen vorherrschender und dem Erstellen zukünftiger Nutzerbilder: Nutzer- und Marktforschungsstudien75
Werbung als Vermittler prospektiver user de-signs78
Bilder und Objekte als Quellen79
Abschließende Anmerkungen zu den Quellenbeständen der jeweiligen Fallstudien83
3. Die Mobilisierung des Radios: Vom Reise- zum Alltagsbegleiter85
3.1. Radioportables der „Röhren“-Zeit87
Vom ortsbeweglichen Amateurgerät zum stationären Radiomöbel: Radiohören als häusliche Praxis87
Tragbare Designs der frühen 1950er Jahre und ihre Nutzerbilder90
Engpass Energieversorgung: Batterien und Hörkosten der Kofferradios96
„Hinaus ins Freie“: Kofferradios als saisonale Reisebegleiter98
Leitlinien der Kofferradio-Gestaltung der 1950er Jahre103
„Personal“-Designs vor dem Transistor-Taschenradio105
3.2. Universal- und Taschenempfänger als Erst-, Zweit- und Drittgeräte109
Eckdaten zur Produktion und Verbreitung von Radioportables109
Die Transistorisierung des Kofferempfängers (1956 – 1960)111
„1=3“: Der „Universalempfänger“ als Auto-, Reise- und Heimsuper113
Die „Brücke zur Heimat“: KW-Radios als Begleiter der Auslandsreise117
Der Boom der Transistor-Taschenempfänger119
Ein neuer Markt entsteht: Teenager und die Musik zum Mitnehmen126
Der Rundfunk als Alltagsbegleiter – Zur Radiohörkultur der 1960er und frühen 1970er Jahre133
3.3. Radios auf Rädern142
Der fahrende Hörer der 1950er und 1960er Jahre143
Verkehrsfunk: Das Autoradio als Sicherheitsfaktor146
Radiomusik und das „Car-Cocooning“149
3.4. Elektronik-„Wearables“ der 1950er und 1960er Jahre151
Miniaturisierte Bastler-Radios und Hörprothesen151
„Hören ohne zu stören“ oder „schwer“ hören? Ohrhörer für den Massenmarkt155
Elektronik in Brille, Armbanduhr oder Kleidung – Zum Leitbild der Wearability157
4. Kassettenrekorder, Walkman und die Normalisierung des mobilen Kopfhörer-Einsatzes161
4.1. Der Walkman im Produktkontext der Zeit162
Zwischen „Musikbox“ und HiFi-Turm: Musikhören in den 1960er und 1970er Jahren163
Das Tonband für unterwegs: Von der Compact- zur MusiCassette167
Der Radiorekorder für den Nebenbei-Hörer und den „Hit-Jäger“170
Car-HiFi und Stereo-Sound am Henkel für den „mobilen“ Lebensstil172
Sonys erster Walkman: Der TPS-L2 von 1979176
Die Pocket Stereos der Einführungsjahre179
Sonys Produktmanagement183
4.2. Zwischen Wahrnehmungserweiterung und Eskapismus – Deutungen des frühen Walkman-Gebrauchs186
Der Kopfhörer-Träger außer Haus: Erste Momentaufnahmen187
Das „Walkman-Gefühl“: Der Walkman als Wahrnehmungsprothese189
„Technik für eine Generation, die nichts mehr zu reden hat“: Der Walkman als Inbegriff einer Atomisierung durch Konsumelektronik191
Die „Disco für unterwegs“: Zum Klischee des jugendlichen Walkman-Autisten195
4.3. Vom „Autismus“ zur „Autonomie“: Der Kopfhörer als portabler Schutz- und Entspannungsraum202
Die „feine Art des Musikhörens“: Walk- und Discmans für Klangpuristen202
Jugendlicher Walkman-Gebrauch am Ende der 1980er Jahre207
Walkman und Kopfhörer am Ende des 20. Jahrhunderts209
4.4. Die Kassettenkultur der 1980er Jahre215
Kassetten und Rekorder für zu Hause, unterwegs und zwischendurch215
Boombox und Walkman im deutsch-amerikanischen Kulturvergleich219
5. Mobilfunk: Der lange Weg zum Westentaschentelefon225
5.1. Kulturen der fernmündlichen Kommunikation vor der Liberalisierung des Telekommunikationssektors227
Häusliches Telefonieren vor der Verbreitung von Drahtlosgeräten228
Zum Leitbild der elitären Autotelefonie im A-, B- und C-Netz231
„Jedermann-Funk“: Zu den Nutzerkulturen des CB-Hobbyfunks235
5.2. Telepoint, Pager, Schnurlostelefon – Erste Mobilisierungen der Alltagskommunikation der 1990er Jahre239
Telepoint: Das Scheitern der öffentlichen Schnurlostelefonie239
Ständige Erreichbarkeit als Fessel, Freiheit oder Fun? Funkrufsysteme der 1980er und 1990er Jahre242
„Schnurlose Freiheit“ beim Haustelefon248
5.3. GSM und das multifunktionale Handy für „Jedermann“250
5.3.1. GSM-Planungen und die Rolle des Handys um 1990252
Der GSM-Standard: Planungsarbeit und Hauptmerkmale252
GSM-Dienste und ihre prospektiven Nutzer256
Gefangen im Netz? Handys in 1G-Mobilfunknetzen258
Zur Rolle des Handgeräts in den geplanten GSM-Netzen und in PCN260
5.3.2. D- und E-Netze und die Handy-Ausbreitung in der BRD262
Überblick über die deutschen GSM-Netze (1992 - 2000)262
GSM als europaweite professionelle Mobiltelefonie (1992 – 1994)266
Ein Massenmarkt entsteht: Vertragspakete, Tarife und Prepaid- Karten der zweiten Hälfte der 1990er Jahre270
„Schick“ und „handlich“: GSM-Handys um 1995273
Lifestyle, Ästhetik, Fun: Handy-Designs am Ende der 1990er Jahre277
Exkurs: Nokias Produktmanagement zwischen globaler Produktion und regionaler Nutzerorientierung282
Vom „Yuppie-Equipment“ über die „Notrufsäule“ zur „virtuellen Nabelschnur“: Die Normalisierung des Handys um 2000284
„Jeder braucht ein Handy, eigentlich!“ – Teenager und Handys290
Die SMS: Vom Kult zum Kommerz292
Mit dem Handy unterwegs: Zu den neuen Raum-Zeit-Regimes des „Handymenschen“300
Ausblick: „Any service, anywhere, at any time“ im 3G-Mobilfunk307
6. Zusammenfassung und Ausblick: „Mobil sein“ in einer „Überall-und-Jederzeit“-Kultur311
Erklärungswert der user de-signs und Forschungsausblick312
Spezifi ka der Mobilisierung von Rundfunk, Musik und Ferngespräch315
Die langzeitige „Evolution“ der „mobilen Revolution“323
Portables als Ikonen einer neuen Mobilitätskultur327
Literatur- und Quellenverzeichnis333
1. Unveröffentlichte Quellen333
2. Verwendete zeitgenössische Periodika334
3. Literatur334
4. WWW-Links361
Abbildungsverzeichnis363
Dank365

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