Diplomarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich BWL - Unternehmensführung, Management, Organisation, Note: 1,0, Philipps-Universität Marburg (Lehrstuhl für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, Organisation und Personal), Sprache: Deutsch, Abstract: In der ökonomischen Diskussion hat sich hinsichtlich des optimalen vertikalen Integrationsgrades eines Unternehmens im Laufe des letzten Jahrhunderts ein fundamentaler Paradigmenwechsel vollzogen.
Für den Beginn des 20. Jahrhunderts berichtet der Wirtschaftshistoriker Chandler von einer großen Zahl von Unternehmen aus den unterschiedlichsten Branchen, welche einen möglichst hohen vertikalen Integrationsgrad anstreben. Bekannt geworden ist dabei vor allem das Beispiel der Ford Motor Company, die in dieser Zeit nahezu alle Inputs ihres legendären 'Model T' selbst herstellte. Scheinbar diametral hat sich diese Beurteilung der optimalen Leistungstiefe zum Ausgang des 20. Jahrhunderts umgekehrt. Strategische Allianzen, virtuelle Unternehmen, (strategisches) Outsourcing oder die vielbeschworene Konzentration auf die Kernkompetenzen des Unternehmens sind nur einige der Schlagworte, die heute in diesem Zusammenhang propagiert werden und gleichzeitig von der wieder auflebenden Brisanz dieser prinzipiell zeitlosen Entscheidungsaufgabe zeugen. Seit einiger Zeit bestimmt offensichtlich die Desintegration und der Fremdbezug von Leistungserstellungsaktivitäten das unternehmerische Handeln.
Nach einigen grundsätzlichen Ausführungen zur Positionierung auf der Wertschöpfungskette als strategisches Entscheidungsproblem der Unternehmung wird das empirische Entwicklungsmuster des vertikalen Integrationsgrades im Zeitablauf analysiert. Im Anschluss betrachtet der Autor anhand von verschiedenen ökonomischen Theorien, welche Faktoren zu der zu beobachtenden Bewegung der Verringerung der Leistungstiefe geführt haben bzw. wie die veränderte Einschätzung in Wissenschaft und Praxis zu begründen ist.
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