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Vor den Spiegeln

Zur Ideengeschichte der Eitelkeit

AutorThomas Michel
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2008
Seitenanzahl31 Seiten
ISBN9783638885218
FormatPDF/ePUB
Kopierschutzkein Kopierschutz
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis15,99 EUR
Essay aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Philosophie - Praktische (Ethik, Ästhetik, Kultur, Natur, Recht, ...), , Sprache: Deutsch, Abstract: Vor den Spiegeln Zur Ideengeschichte der Eitelkeit von Thomas Michel Unter Eitelkeit versteht man allgemein eine Sucht nach Anerkennung, die eines Freien nicht würdig ist. Theophrast, Charaktere 'Die Eitelkeit ist etwas Motivierendes, wir sollten uns als Menschen feiern, wenn wir schon einen eigenen Stil haben'. So, frei von Ironie, ermuntert uns die öffentlich-rechtliche Lebenshilfe der 90er Jahre zu dem, was gemessen an den Aufwendungen für Kosmetik und Diätetik oder der wachsenden Akzeptanz eines Körperdesigns mit Skalpell und Spritze der Ermunterung kaum zu bedürfen scheint, zum Arrangement nämlich mit jenen selbstbezüglichen Verhaltensweisen, die Blaise Pascal einst als 'die größte Niedrigkeit des Menschen' meinte ächten zu müssen. Wir zweifeln vielleicht, dass es dem Eitlen in seiner Eitelkeit um den eigenen Stil - die 'leidenschaftliche Anstrengung zur Identität' (Horkheimer/Adorno) - geht, wundern uns aber auch über die Emphase des Philosophen, wo Eitelkeit doch keine Kategorie der praktischen Philosophie, kein Maßstab kritischer Gesellschaftstheorie und allenfalls Hinterbänkler unter den psychologischen Begriffen ist, so dass sich jeder Eifer verbietet. Gleichwohl gab es Zeiten, in denen Eitelkeit als Phänomen und Begriff prominente Köpfe bewegte, und manches spricht dafür, dass sich im Widerspruch der zitierten Urteile nicht nur konträre Temperamente oder Bewegungen in der Epidermis des Zeitgeistes äußern, sondern sich ein Sinneswandel im Zentrum der Anthropologie dokumentiert. Dies umso mehr, als sich in der Eitelkeit menschlicher Fremd- und Selbstbezug, Abhängigkeit und Initiative, unauflöslich zu verschränken scheinen. An das ideengeschichtliche Resümee dieses Sinneswandels knüpft sich darum die Absicht, das Gemurmel von Begriffen und Meinungen, das die seit dem 19. Jahrhundert gerne als Individualisierung bezeichnete, aber bereits Pascal beunruhigende Geschichte des okzidentalen Subjekts reflektiert, aus dem Blickwinkel eines alltäglichen Lasters zu rekapitulieren. Die mit Eitelkeit verknüpften Bedeutungen und Urteile betreffen dabei nicht nur das Verhältnis des Menschen zu sich selbst und sein Verhältnis zu anderen, sondern insbesondere auch das Verhältnis dieser Verhältnisse zueinander.

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