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E-Book

Denk-Tools: Der RHODOPSIN-Effekt

AutorVera F. Birkenbihl
VerlagVera F. Birkenbihl
Erscheinungsjahr2005
Seitenanzahl22 Seiten
ISBN
FormatPDF
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis10,00 EUR
In der e-book-Reihe vfb-Denk-Tools zeige ich Wege auf, unsere geistige Arbeit zu optimieren. Jeder Text enthält Aspekte aus meiner jahrzehntelangen Seminar-/Coaching-Arbeit und ist bereits getestet und praxiserprobt. Wenn Sie aktiv mitmachen, können Sie die Verbesserung dessen, was das jeweilige e-book Ihnen bietet, gar nicht verhindern.

Die verschiedenen e-books der Denk-Tool-Reihe enthalten zwar jeweils einzelne Themen oder Techniken, aber sie ergänzen einander. Neben mir selbst gibt es immer mehr Menschen, die tatsächlich alle bisher entwickelten Kopf-Tools parallel anwenden (eigentlich: praktisch „leben").

Manche Techniken setzen wir tagtäglich ein, manche punktuell (weil sie einen bestimmten Aspekt eines Problems beleuchten oder kreativer denken helfen) – ähnlich wie ein Küchenchef täglich frische Lebensmittel vorbereitet und kochen/garen wird, bereitet er ab und zu Spezialitäten und nutzt Techniken, die nicht täglich eingesetzt werden, die er aber beherrscht, um sie zu wählen, wann immer er das für sinnvoll erarchtet. So ist es mit den Denk-Tools: Einige werden zu Ihren Basis-Gewohnheiten, andere werden Sie nach Bedarf einsetzen. 

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Leseprobe
Der RHODOPSIN-Effekt (S. 3)

In seinem hervorragenden Buch über Entscheidungs-Prozesse schildert der amerikanische Experte für Denk- und Entscheidungs-Prozesse Gary KLEIN ein dramatisches Schlüsselerlebnis seines Lebens. Er hatte sich hingelegt und las ein Buch, deshalb lag er mit dem Kopf direkt unter einer hellen Leselampe. Dann war er jedoch eingeschlafen. Nun manövrierte er sich im Schlaf in eine Seitenlage, so daß eines seiner Augen fest ins Kissen gepreßt wurde. So muß er ca. 20 Minuten lang gelegen haben, als seine Frau hereinkam und sah, daß er eingeschlafen war, sie verließ leise den Raum, allerdings erst nachdem sie das Licht gelöscht hatte (vgl. Randspalte).

Als die plötzliche Dunkelheit ihn unvermittelt aufweckte, war er einen Augenblick lang orientierungslos. Der Raum war fast dunkel (die Türe zum erleuchteten Gang war nur angelehnt), und als er im Schreck (Was hat mich geweckt? Was ist los?) beide Augen sperrangelweit öffnete, erschrank er. Denn er hatte das extrem unangenehme Gefühl, als hätte er ein Auge verloren. Das eine Auge sah nämlich extrem gut, das andere aber absolut nichts. Dieser eigenartige Zustand löste eine regelrechte Panik aus. Er mußte das „blinde" Auge anfassen, um festzustellen, ob der Augapfel überhaupt noch vorhanden war! Inzwischen war er hellwach geworden, er wußte wieder, wo er sich befand, er hatte gelernt, daß sein „blindes" Auge noch vorhanden war. Jetzt begann er zu grübeln. Nun wurde ihm klar, daß es das ins Kissen gedrückte Auge war, mit dem er so hervorragend im Dunkeln sehen konnte, während das andere Auge, das auch im Schlaf vom Licht beschienen worden war, ihn so gefoppt hatte. Als er dies erkannte, wurde ihm mit einem Schlag klar, was passiert war.

Normalerweise erleben unsere beiden Augen weitgehend dasselbe. Sie sind beide dem Licht ausgesetzt oder sie versuchen beide, in der Dämmerung oder nachts, bei schlechten Witterungsverhältnissen etc. zu sehen.

Hier aber war etwas Außergewöhnliches geschehen:

Die beiden Augen waren über ca. 20 Minuten lang vollkommen unterschiedlichen (gegensätzlichen) Lichtverhältnissen ausgesetzt gewesen. Das „Kissen-Auge" war trotz hellem Licht im Raum einer totalen Dunkelheit „ausgesetzt" gewesen, während das andere Auge durch das Augenlid vom hellen Leselicht fast nicht abgeschirmt gewesen war. Eines seiner Augen hatte sich gleichsam im künstlichen „Sonnenlicht" befunden, während sich sein anders Auge gleichzeitig in tiefster nachtschwarzer Finsternis befand. Nun bildet unser Körper, insbesondere unser Gehirn, über hundert verschiedene chemische Stoffe (es handelt sich dabei jeweils um kleinste Mengen). Einer dieser Stoffe bildet sich im Auge bei Dunkelheit, er heißt RHODOPSIN und dieses RHODOPSIN hilft, das Dunkel so gut wie möglich zu durchdringen. Es erlaubt uns, bei Dämmerung und Dunkelheit einigermaßen zu sehen und genau das war im „Kissen-Auge" passiert. Deshalb konnte Gary KLEIN mit diesem Auge ziemlich gut sehen, wiewohl das Zimmer fast dunkel war.
Inhaltsverzeichnis
Inhalt2
Der RHODOPSIN-Effekt3
Was lehrt uns diese Story?4
Rhodopsin als Metapher – erste Assoziationen7
Sie sind dran …12
Rhodopsin als Metapher – weitere Assoziationen13
Literaturhinweise16
Merkblatt: Anlegen eines Wissens-ABC & KaWa.s17

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