DIE WIRKUNGSWEISE DER BLÜTENESSENZEN
Bachs Menschenbild ist holistisch, das heißt, er sieht den Menschen als eine Einheit von Körper, Seele und Geist, schützend umgeben von einer Hülle aus Lebensenergie. Kommt es zu einer Störung des Gleichgewichts zwischen den verschiedenen Ebenen, durch äußere Einwirkungen oder durch Konflikte zwischen der geistigen und der seelischen Ebene, so entweicht Energie. Kann der Mensch diesen Verlust nicht ausgleichen, fällt der Konflikt ins Körperliche: er erkrankt.
Ein Beispiel Bachs dafür ist die Atmung; eine gute Atmung ist für die Gesundheit unerlässlich. Schon bei geringen Problemen und Konflikten oder bei mangelnder Bewegung wird der ruhige Fluss der Atmung und dadurch bald das körperliche Wohlbefinden gestört. Der Schulmediziner behandelt gewöhnlich die Symptome, das heißt nur auf körperlichem Gebiet, meist mit allopathischen Mitteln. Dadurch tritt in der Regel nur eine Symptomverschiebung auf, das Problem verlagert und vertieft sich. Kommt der Arzt nicht weiter, empfiehlt er u.U. psychologische Hilfe, die sich nicht selten ebenfalls in der Symptombekämpfung erschöpft, in der Verabreichung von Psychopharmaka.
Bachs Vorstellung von der Natur und Aufgabe des Menschen steht in krassem Gegensatz zu dieser Anschauung.
DIE FÜNF GRUNDSÄTZE (zitiert nach Bach):
- Die Seele ist das wahre Wesen des Menschen. Sein Körper ist nur eine unvollkommene Spiegelung derselben. Unser höheres Selbst, der göttliche Funke, ist unbesiegbar und unsterblich.
- Die Transzendenz des Menschen bewirkt die Notwendigkeit der irdischen und körperlichen Existenz, damit wir Erfahrungen sammeln und uns entwickeln können. Der Geist führt uns, wie es unsere Aufgabe erfordert, mit Hilfe unseres Gewissens.
- Das Leben in dieser Welt ist nur eine kurze Reise im Verlauf unserer Evolution. Wir benötigen dazu den irdischen Körper, als Instrument oder Fahrzeug.
- Sind Geist und Seele in Harmonie, sind wir gesund. Wenn wir unseren Weg nicht verfolgen, kommt es zum Konflikt und in der Folge zu Energieverlusten und Krankheit.
- Wenn wir die ganze Schöpfung begreifen, erkennen wir, dass der Schöpfer Liebe ist. Wenn wir in Liebe zu allen und allem und auch zu uns selbst leben, können wir nicht fehlgehen: wir leben in Gesundheit.
PARACELSUS
Nach Bach ist Gesundheit lediglich ein Ausdruck für die Harmonie im Menschen, für das Gleichgewicht zwischen den drei verschiedenen Ebenen der Einheit Mensch: innere Harmonie zwischen Geist, Seele und Körper, und äußere mit der Umwelt. So ist Krankheit also, ihrem Ursprung nach, nicht körperlich.
Das Gleiche drückt Paracelsus aus (Theophrastus Bombastes von Hohenheim, 1493 bis 1541): "Der Mensch ist zusammengesetzt aus drei Substanzen. Diese drei machen den ganzen Menschen aus - und durch alle drei wird er erst zum Menschen. Der Leib ist nichts als ein Sulphur, ein Mercurius, ein Sal. [Der Sulphur ist die Energie, der Mercurius der Geist und das Sal die Materie, der Körper des Menschen.] In diesen drei Dingen steht seine Gesundheit, seine Krankheit und alles, was ihn ankommt. Solange die drei einig sind und nicht getrennt, steht es gut um die Gesundheit. Wo sie sich aber trennen, das heißt sich zerteilen, sündigen, da wird das eine faul, das andere brennt, das dritte verflüchtigt sich. Das aber sind die Anfänge der Krankheiten. Wenn also ein einziger Corpus weiterexistiert, kommt es zu keiner Krankheit. Wo das aber nicht der Fall ist, sondern eine Spaltung auftritt, beginnt das Leiden." (Schon die Sprache macht deutlich, dass Krankheit, also körperliches Leiden, zusammenhängt mit seelischem Leid!) Gesundheit ist also das Gleichgewicht, die Harmonie aller Kräfte des Menschen. Krankheit ist eine Störung dieses Gleichgewichtes.
A.T. MANN: DIE MODERNE GESUNDHEITSKRISIS
Etwa 450 Jahre später, 1989, schreibt der englische Astrologe A.T. Mann über "die moderne Krisis der Gesundheit":
"... und nichts ist symbolischer für den Niedergang der modernen Welt als ihre Medizin. Die Ärzte, deren Verantwortung es obliegt, uns zu heilen, sind weitgehend verantwortlich für den massiven Verfall der Volksgesundheit. Es gibt eine Reihe von Gründen, warum die Ärzte und unsere Haltung zu ihnen ein Problem darstellen. (...) Ein Individuum, das an einem Magengeschwür leidet, erwartet von seinem Arzt eine Diagnose, die ihm sagt, was ihm fehlt, und eine Verordnung, die die Symptome zum Verschwinden bringt. Wenn dies gelingt, ist der Arzt den Erwartungen des Patienten gerecht geworden, und der Patient ist glücklich. Psychotherapeuten aber wissen, dass Magengeschwüre ihre Ursache in einer Unfähigkeit haben, Gefühlen Ausdruck zu verleihen. Der Magen ist das Organ, das von Natur aus mit den Gefühlen zusammenhängt, die wir - wie unsere Nahrung - verdauen und verarbeiten. Wenn starke Emotionen keinen Ausdruck in der äußeren Welt finden können, brechen sie im Körperinneren hervor, besonders im Magen. Je dramatischer das ungeäußerte Gefühlsleben ist, desto größer wird auch das Durcheinander im Innern, und desto stärker manifestieren sich die Symptome als Geschwür. In sehr realem Sinne sind Symptome eine wesentliche Kommunikation vom Körper zu einem Denken, das nicht willens ist, darauf anzusprechen. Ganz gleich, wie wirkungsvoll das verabreichte Medikament ist: sein einziger Zweck besteht darin, die Symptome auszuschalten. Die emotionalen Ursachen des Geschwürs werden nicht angesprochen, deshalb werden sie auch nicht verändert oder ausgeschaltet. Der Organismus als Ganzes wird leiden, doch das Körperbewusstsein - unfähig, eine Störung des emotionellen Gleichgewichts am natürlichsten Ort auszudrücken - findet irgendwo tiefer im Innern des Organismus einen Ort, wo es sich Ausdruck verleihen kann. Das ursprünglich geringere, aber weitverbreitete Problem ungeäußerter Gefühle kann die Funktion wichtigerer Organe stören und sogar den ganzen Organismus beeinträchtigen. Diese Extremsituation führt letztlich zu chronischer Krankheit, einem Zustand, der in vielen von uns mehr oder weniger ausgeprägt besteht. Wir haben gelernt, unsere natürliche Verbindung zu unterdrücken, unsere Verbundenheit zur Erde, mit unserem inneren Wesen und den zentralen Kräften, die Leben und Tod betreffen.
Das Paradoxon im Kern dieses Punktes ist, dass die wissenschaftliche Revolution die Illusion erschuf, dass Chemie und Technik allein Krankheit auszuschalten vermögen, während sie in Wirklichkeit oft Krankheit erzeugen. Die meisten Medikamente können - und sollen - nicht das eigentliche Wesen des Individuums beeinflussen. Deshalb ist es selten, dass es einem Kranken aufgrund medikamentöser Behandlung bessergeht. (Wenn Patienten sich besser fühlen, ist es ihr eigener Körper, der sie heilt, nicht die Medikamente.) Die Ursache bleibt so stark wie zuvor, aber der Körper hat immens viel Energie aufgewendet, um mit den Medikamenten fertigzuwerden, die man ihm in den Weg gestellt hat. Wenn Störungen des Gleichgewichts nicht an ihrem natürlichen Ort Ausdruck finden können, erzeugen sie an einer anderen Stelle einen Aufstand, mit der Folge, dass weitere Symptome hervorkommen, die unnatürliche Ausdrucksweisen der Grundproblematik sind. Wenn der Zustand sich weiter verschlimmert, besteht der letzte Schritt darin, das störende Organ von einem Chirurgen entfernen zu lassen. Wird der Teil des Magens, der von dem Geschwür befallen ist, herausgeschnitten, so kann das Geschwür nicht wiederkehren - wie logisch! (...)
Derzeit bieten alternative Heilweisen einen neuen Weg, Krankheit zu verstehen und zu behandeln. Die Betonung verlagert sich von der Ausschaltung von Symptomen mit Arzneiverordnungen und Chirurgie zu einer ganzheitlichen Behandlung, die persönliche, emotionelle, mentale, Umwelt-und sogar spirituelle Faktoren umfasst. Notwendig ist eine menschliche Ökologie, die mit der unverzichtbaren planetaren Ökologie einhergeht.
Es ist klar: wahre Heilung bedeutet, dass das Körperbewusstsein sich selbst heilt. Ärzte, Heilmethoden, Diät, Körperübungen und andere Therapien mögen den Heilungsprozess einleiten, unterstützen oder ihm die Richtung geben, aber die letzte Instanz ist eben das Körperbewusstsein selbst. Der Körper weiß, was er benötigt, und ist imstande, die meisten Störungen seines Gleichgewichts - soweit nicht zu massive Degenerationen vorliegen - zu korrigieren, wenn er nur unter optimalen Bedingungen frei arbeiten kann. Wie Krebsheilungen mit Hilfe von Visualisierungs-Techniken bewiesen haben, kann das Körperbewusstsein sogar extreme Störungen des Gleichgewichts umkehren. Das große Dilemma ist nur, dass wir uns selbst die schlimmsten Feinde sind und den natürlichen Heilprozess behindern. (...)
Die meisten Menschen, die alternative Therapie oder ergänzende Medizin in Anspruch nehmen, tun dies, weil heute allgemein übliche Techniken versagt haben. Das Grundproblem besteht darin, dass die Schulmedizin Symptome behandelt - und manchmal auch heilt -, aber keine Veränderung in den Verhaltensmustern erzeugt oder fördert, die die Symptome überhaupt erst herbeigeführt haben. (...) In Beantwortung der Probleme, die durch solche sich wandelnden Zustände verursacht werden, sehen die neuen holistischen Therapien ihr Hauptziel in der Einführung einer Veränderung, die vom Individuum selbst bestimmt wird - im Gegensatz zu Veränderungen, die durch einen Arzt oktroyiert werden. Die Devise lautet: integrativ statt interventiv." (A.T. Mann)
Das Gesetz der Heilung ist nach Samuel Hahnemann das folgende: sowohl Krankheit als auch Heilung laufen von oben nach unten ab, nehmen ihren...