Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Geschichte - Weltgeschichte - Frühgeschichte, Antike, Note: 1,0, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg (Seminar für Alte Geschichte und Epigraphik), Veranstaltung: Augustus und Herodes der Große, 14 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Hausarbeit setzt sich mit dem Aufstieg des Octavian auseinander und versucht zu ergründen, wie ein 19-Jähriger, der im politischen Leben Roms keine Rolle spielte, sich innerhalb weniger Jahre eine immense Machtstellung verschaffen konnte. Dieser Aufstieg war keineswegs ohne ein kompromissloses und gnadenloses Vorgehen gegenüber seinen politischen Gegnern zu bewältigen. Verfolgt man gerade diese frühe Herrschaft des späteren Augustus, fällt es schwer, seinem Beinamen 'Friedenskaiser' kritiklos gegenüberzustehen. Diese Hausarbeit umschließt den Zeitraum vom erstmaligen Auftreten Octavians auf der politischen Bühne nach Caesars Ermordung bis zur faktischen Zweiteilung der Herrschaft über das Imperium zwischen Octavian und Antonius. Augustus, der Begründer des römischen Prinzipats, schaffte es, den römischen Staat aus den
Wirren fast hundertjähriger Bürgerkriege, in eine friedliche Prosperität zu führen. Augustus,
der Friedenskaiser? Dieses cognomen hat sich in der Wahrnehmung solcher, die sich nicht
professionell mit Geschichtswissenschaft befassen, bis zur Verklärung verankert. Ziel dieser
Arbeit wird es sein, zu untersuchen, welche Faktoren Octavian zur Macht verholfen haben
und wie er seine Interessen durchsetzte. Zwangsläufig wird hiermit auch eine gewisse
Entzauberung des Mythos vom Friedenskaiser einhergehen.
Es liegt auf der Hand, dass ein 19-Jähriger zu besonders außergewöhnlichen Methoden
greifen musste, um sich in dem Chaos nach Caesars Ermordung nicht nur zurechtzufinden,
sondern gleichzeitig als politische Größe anerkannt zu werden. Man kann die Situation in
Rom nach der Ausschaltung Caesars durchaus als ein großes Konzert sehen, in dem jeder
versuchte, seine eigene Melodie zu spielen, was zu einer unglaublichen Dissonanz führte.
Zum einen war Antonius auf der Bühne, der nach Caesar mächtigste Mann im Staat, dann gab
es einen Senat unter Ciceros Führung, der Morgenluft witterte und sich gerne nach Caesars
Untergang wieder in alter Stellung gesehen hätte, auch die Caesarmörder Cassius und Brutus
leiteten einen gewissen Machtanspruch ab, Sex. Pompeius, der Sohn des einstigen
Triumviren, verfügte ebenfalls über ein nicht zu unterschätzendes Klientel, das ihn zum
Mitspielen im Konzert berechtigte und zuletzt Octavian, der testamentarisch verfügte Erbe
Caesars, der die Politik seines Adoptivvaters fortsetzen wollte.
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