Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Politik - Politische Systeme - Historisches, Note: 1,7, Freie Universität Berlin (Otto-Suhr-Institut), 8 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Mit einigen Widersprüchen der italienischen Politik soll die schwierige politische Lage Italiens nach 1943 aufgezeigt werden: a) Obwohl nach dem Fiasko der außenpolitischen Abenteuer Mussolinis ein 'Rückzug aus der Welt' feststellbar ist und Handlungswillen und Handlungsmöglichkeiten eingeschränkt sind, integriert sich Italien schnell und relativ reibungslos in die NATO und die westeuropäischen Institutionen. b) Italien hat sein Schicksal sehr viel enger mit der EWG und der NATO verknüpft als andere westeuropäische Staaten - obwohl Italien die stärkste europäische Linke aufzuweisen hatte 1 und es selbst im Regierungslager stets starke neutralistische und antiamerikanische Tendenzen gab 2 und die Gefahr einer militärischen Bedrohung durch die Sowjetunion als gering angesehen wurde.
Gleichzeitig gab es trotz der engen NATO-Bindung wenig Engagement beim Einlösen der Bündnisverpflichtungen. Widersprüche auch hinsichtlich des Partito Communista: Trotz Moskautreue bis in die Mitte der 50er Jahre fügt sie sich ins demokratische System Italiens, das allerdings in gewisser Weise 'blockiert' bleibt und wenig entwicklungsfähig angesichts einer permanenten Ausschließung einer großen Partei von der Macht. Und: Der Mythos der Sowjetunion wirkt in PCI - Basis noch bis weit in die 60er Jahre obwohl die SU Italien 'an den Westen abgeschrieben hatte' 3. Auf den ersten Blick erstaunlich scheint aber vor allem, dass (das nichtkommunistische) Italien trotz der politischen, institutionellen wirtschaftlichen und militärischen Schwächen und der inneren Hindernisse seine großen internationalen Ziele erreicht hat: die Schäden der Kriegspolitik Mussolinis wieder gutzumachen, Aufnahme in die westliche Gemeinschaft (vor allem die europäische) zu finden und wirtschaftlichen Anschluß zu finden.
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