Bachelorarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Soziologie - Sonstiges, Note: 1,3, Universität Hamburg (Fakultät für Erziehungs- und Bildungswissenschaft), Sprache: Deutsch, Abstract: Das Werk von Pierre Bourdieu ist fortwährend von einer gesellschaftskritischen Sicht durchzogen, indem der Soziologe verschiedenste Machtverhältnisse offenlegt und die zugrundeliegenden Mechanismen ihrer Reproduktion aufdeckt. An dem kolonialen Rassismus in Algerien, der männlichen Herrschaft gegenüber Frauen sowie der industriellen Klassengesellschaft zeigt er unterschiedliche Formen symbolischer Herrschaft auf (vgl. Bittlingmayer, Bauer 2009). Im Laufe seiner Forschungen hat Bourdieu vor allem dem Habituskonzept einen besonderen Wert beigemessen. Mit dem Habitus verweist Bourdieu auf die in die menschlichen Körper einverleibten Machtverhältnisse und liefert eine Erklärung für die Aufrechterhaltung der klassenspezifischen, respektive der kapitalistischen Herrschaftsverhältnisse (vgl. Bourdieu/ Wacquant 1996). Gerade auch für die durch den Neo-Kapitalismus geprägten Gesellschaften hat dieses Konzept eine immense Bedeutsamkeit. Wo doch gerade diese vermeintlichen 'Aufstiegsgesellschaften' scheinbar jedem Individuum einen sozialen Aufstieg ermöglichen, zeigt das Habituskonzept die immateriellen Schranken auf, die den Angehörigen der Unterschicht den Weg nach oben erschweren oder gar versperren. Somit liefert es einen Erklärungsansatz für die Aufrechterhaltung der kapitalistischen Machtverhältnisse und die Undurchlässigkeit der sozialen Klassen (vgl. Bourdieu, 1997). In der folgenden Arbeit wird exemplarisch die Anwendung des Habituskonzeptes in der US-amerikanischen Soziologie dargestellt und in einer qualitativen Untersuchung der Frage nachgegangen, wie mit diesen Konzepten Machtbeziehungen thematisiert werden. Welche Rolle spielen Herrschaftsverhältnisse in den dargelegten Untersuchungen und wie werden die Herrschaftsformationen konkret erklärt? Hierfür wird zunächst der Forschungsstand zur Rezeption Bourdieus in der US-amerikanischen Soziologie aufgezeigt, um dann näher auf die theoretische Erklärung des Habitusbegriffs nach Bourdieu einzugehen. Anschließend werden jeweils zwei Beispiele zum Habituskonzept dargestellt.
Varinia Lindau, B.A., wurde 1986 in Lauenau geboren. Ihr Studium der Bildungswissenschaft und Kulturanthropologie schloss die Autorin im Jahre 2013 mit dem akademischen Grad des Bachelor of Arts erfolgreich ab. Bereits während des Studiums sammelte die Autorin umfassende praktische Erfahrungen in unterschiedlichen Arbeitsfeldern der Erwachsenenbildung. In der Universität arbeitete sie die gewonnenen arbeitsbezogenen wie auch die eigenen biografischen Erfahrungen vor dem theoretischen Hintergrund gesellschaftlicher Machtverhältnisse auf. Die Themen der sozialen Ungleichheit und die Benachteiligung weniger privilegierter Schichten standen dabei im Mittelpunkt ihres Interesses.
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