Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Länder - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 1,0, Technische Universität Dresden (Institut für Mittelalterliche Geschichte), Veranstaltung: Seminar: Vom Hoftag zum Reichstag, 29 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: 'Und als der Tag der Pfingsten erfüllt war, waren sie alle beisammen an einem Ort.' Fast wie eine Allegorie auf die Einleitung der Apostelgeschichte des Lukas über das Pfingstwunder wirkt die Nachricht vom Hoftag und Hoffest Friedrich Barbarossas in Mainz von 1184 und bettet dieses gleichsam ein in eine religiöse Aura.
In der Ebene zwischen Rhein und Main versammelten sich auf Ladung des Kaisers neben den Reichsfürsten auch Grafen, Edelleute, Ministerialen und Kleriker mit ihrem Gefolge, um hier die Schwertleite der beiden Söhne Friedrich Barbarossas zu feiern. Doch nicht nur Hoffest, sondern zugleich Hoftag war diese Versammlung der Großen, denn die Angelegenheiten des Reiches wollten und sollten miteinander besprochen werden - Vereinigung der Sphäre der Politik und der Sphäre des Festes, wie der des Spieles.
Doch was verbindet das Fest mit der Politik, die Politik mit dem Fest? Was für eine Rolle spielt in dieser Vereinigung die Religion? Diese Fragen stellten sich dem Verfasser der vorliegenden Hausarbeit bei der Lektüre des Protokolls einer Tagung des Konstanzer Arbeitskreises für mittelalterliche Geschichte e. V. und gaben die Anregung für eine eingehende Auseinandersetzung mit diesem Thema. Ausgehend von der Klärung der Begriffe Spiel und Fest sowie den beiden inhärenten Begriffen Performance, Inszenierung und Ritual folgt ein kurzer Abriss der Geschehnisse des Pfingsthoftages von 1184. Aufgezeigt wird begleitend die Bedeutung des kirchlichen Feiertages für die Untermauerung politischer Akte im Allgemeinen und für Pfingsten im Besonderen. Im Anschluss werden an Hand einzelner Ereignisse des Mainzer Hoftages die Stellung und die wohlgesetzte Symbolik der politischen Kommunikation im Mittelalter herausgearbeitet. Eine Schlussbetrachtung rundet die Arbeit ab.
Anzumerken ist, dass sich die Ausführungen nur auf einen Teilaspekt mittelalterlicher Lebenswelten beziehen, auf den der höfischen, adligen Gesellschaft, die auf dem Mainzer Hoftag den Glanz ihres Reichtums und ihre höfische Kultur präsentierte. Ausgeblendet wird die Alltagswirklichkeit des Mittelalters mit Hungersnöten und Seuchen, wirtschaftlichen und sozialen Zwängen, politischen Konflikten und barbarischen Kriegen. Dies sollte bei den folgenden Betrachtungen gegenwärtig bleiben.
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