Massenbetrugsverfahren mit bis zu hunderttausenden Getäuschten stellen den Strafprozess vor Herausforderungen: Der Irrtum als Tatbestandsmerkmal des Betrugs ist Tatfrage und erfordert grundsätzlich die Vernehmung des Getäuschten. Wie kann der Irrtumsnachweis aber gelingen, wenn eine Zeugenvernehmung eines jeden einzelnen Getäuschten schlicht unmöglich ist? In letzter Zeit hatte sich die Rechtsprechung vermehrt mit dieser strafprozessualen Gegebenheit auseinanderzusetzen. Die Frage wurde zu einem vieldiskutierten Rechtsproblem: Können die Beschränkungen des Verfahrensstoffes nach §§ 154, 154a StPO, die Bestrafung wegen versuchten statt vollendeten Delikts, die Rechtsfiguren des uneigentlichen Organisationsdelikts oder des normativ geprägten Vorstellungsbilds Lösungen bieten, die im Einklang mit strafprozessualen Verfahrensprinzipien stehen? Die Arbeit bereitet diese hochaktuelle Rechtsprechung auf, hinterfragt die aufgeworfenen Lösungsansätze kritisch und wagt einen eigenen Vorschlag.
Elisa Frank studierte Rechtswissenschaften an der Ludwig-Maximilians-Universität in München sowie an der Università degli Studi di Verona und legte im Jahr 2015 das Erste Staatsexamen ab. Bei Prof. Dr. Matthias Krüger in München promovierte sie anschließend zum Irrtumsnachweis beim Massenbetrug. Seit Herbst 2016 absolviert sie den Vorbereitungsdienst für Rechtsreferendare im OLG-Bezirk München am Landgericht Traunstein. Das zweite Staatsexamen wird sie im Juni 2018 ablegen.
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