Begriffserklärungen
Der Strom
Wir alle nutzen Strom. Es ist so einfach: Stecker rein, und schon passiert auf magische Weise irgend etwas. Das Licht geht an, ein Motor läuft, die Heizung produziert Wärme… Doch was ist Strom eigentlich? Strom, so viel wissen Sie sicherlich, hat irgend etwas mit Elektronen zu tun.
Die Elektronen sind namengebend für das Wort »Elektrizität«. Das griechische Wort »elektron« heißt genaugenommen »Bernstein«, denn die ersten Beobachtungen elektrostatischer Kräfteflüsse wurden in der Antike am Bernstein gemacht. Er zeigte die merkwürdige Fähigkeit, kleine Objekte wie z. B. Papierschnipsel anzuziehen, wenn man an ihm rieb. Die Griechen kümmerten sich nicht weiter um diese Eigenschaft, und erst um 1600 wurde dann die Reibungselektrizität bei anderen Stoffen entdeckt.
Abb. 1: Abgeschirmtes Kabel
Ein abgeschirmtes Kabel besteht aus einzelnen kunststoffummantelten Kupferleitungen, die wiederum von einem leitfähigen Material, Gewebe oder Folie, umhüllt und abschließend von einer Kunststoffhülle geschützt wird. Unter dem leitenden Material (Hülle) ist noch ein Beidraht zum Abführen auftretender elektrischer Felder beigelegt.
Bei einem nicht abgeschirmten Kabel fehlen die leitende Hülle und der blanke Beidraht.
Elektrizität wirkt also auf die Materie ein. Elektronen sind extrem kleine Elementarteilchen, die die gleiche negative Ladung besitzen. Wir reden davon, daß »Strom fließt«, wenn sich die Elektronen in eine bestimmte Richtung bewegen. Dazu brauchen diese nicht einmal ein Kabel. Wie ein Blitz anschaulich zeigt, können die Elektronen sich auch durch die Luft bewegen. Und dies tun sie auch. Sie halten sich nicht zwangsläufig an ein Kabel. Sie »verlassen« es und bewegen sich durch die Luft. Es sei denn, man »sperrt sie ein«, z. B. durch ein sogenanntes abgeschirmtes Kabel.
Obwohl unlogisch (es beruht auf historischen Irrtümern), wurde der Stromfluß entgegen der Bewegungsrichtung der Elektronen definiert, also vom Pluspol zum Minuspol einer Spannungsquelle. Während die Elektronen »echte Teilchen« sind (was wir später einmal quantenphysikalisch hinterfragen müssen), ist »Strom« daher genaugenommen etwas Virtuelles!
Üblicherweise benutzt man für die Stromleitung Metallkabel. Der Grund hierfür ist, daß die Atome der Metalle Metallbindungen eingehen. Die Elektronen sind dabei keinem Atom fest zugeordnet, sondern schwirren als Gas zwischen diesen umher. Darum lassen sich die Elektronen hier leicht bewegen. Bewegt sich ein Elektron in das Feld eines benachbarten Atoms, wird aufgrund gleicher Ladung ein Elektron aus diesem Feld fortgedrückt. Dieses wandert seinerseits in das Feld des nächsten Atoms und verdrängt wiederum ein Elektron, und so geht es fort.
Es verhält sich also ganz ähnlich wie bei einem Wasserschlauch: Wird ein Wassermolekül auf der einen Seite hineingedrückt, setzt sich dies fort, bis auf der anderen Schlauchseite ein Molekül »herausfällt«. Die Stromstärke (gemessen in Ampere) beschreibt quasi die Menge Wasser (bzw. Elektronen), die eine Bahn pro Zeiteinheit durchfließt, die Spannung (gemessen in Volt) beschreibt – um im Bild zu bleiben – den Druck des Wassers. Es kann hoher Druck vorhanden sein (wenn der Hahn zu ist), ohne daß Strom fließt!
Elektrischer Strom beeinflußt also Materie. Doch das »Teilchen« Elektron ist nur aus einer bestimmten Perspektive wirklich ein Teilchen. Aus der Quantenphysik kennen wir die merk- und denkwürdige Tatsache, daß Bewußtsein (die Absicht des Forschers) bestimmt, ob ein Phänomen als Welle oder Teilchen (siehe auch Glossar) meßbar wird. Als Welle betrachtet haben Elektronen keinen festen Aufenthaltsort, sondern sind lediglich »Wahrscheinlichkeitsfelder«. Strom ist daher tatsächlich etwas Virtuelles, etwas Geistiges. Beabsichtigt der Forscher aber, das Phänomen als Teilchen zu betrachten, kollabiert das Wahrscheinlichkeitsfeld und wird zu einem festen Objekt mit genau bestimmbarem Ort zu einer bestimmten Zeit. Der Strom zeigt sich damit als ein Spiegel unserer Wünsche und Erwartungen. Genaugenommen ist das sich bewegende Elektron ein Informations-Paket, das in das Feld eines benachbarten Atoms wandert. Wie beim Spiel »Stille Post« (oder »Flüsterpost«) wandert die Information weiter, ohne daß sich die »Flüsterer« bewegen würden.
Wenn sich die Elektronen-Informations-Pakete nur in eine Richtung bewegen, spricht man von Gleichstrom. Gleichstrom nutzen wir z. B. in Batterien und Akkus. In unseren Steckdosen und damit in allen Leitungen unserer vier Wände herrscht aber Wechselstrom. Beim Wechselstrom bewegen sich die Elektronen in einem vorgegebenen Takt (bei uns 50 Hertz, also 50 mal pro Sekunde) in eine Richtung, wechseln die Richtung und bewegen sich wieder zurück. Wir verwenden technisch Wechselstrom, weil man nur bei ihm Spannungen einfach transformieren kann: von Überlandleitungen mit 380.000 Volt auf das Stadtnetz mit 1.000 -2.000 Volt bis hinunter zum Hausstrom mit 230 Volt. Der Strom fließt in einem bestimmten Takt hin und her. Wer schon einmal den Takt eingängiger Musik oder lauter Trommeln erlebt hat, weiß, wie sehr uns der Takt beeinflußt: Mal beruhigt uns ein langsamer Takt, mal putscht uns ein schneller Takt auf. Auch darüber entfaltet Elektrizität ihre geistig-seelische Wirkung. Dazu später mehr.
Strom entfaltet also seine Wirkung, sowohl auf der materiellen als auch auf der Bewußtseinsebene, und genau darum geht es in diesem Buch. Rudolf Steiner formulierte 1925: »Die Elektrizität, die nach ihrer Entdeckung als die Seele des natürlichen Daseins gepriesen wurde, muß erkannt werden in ihrer Kraft, von der Natur in die Unter-Natur hinabzugleiten. Es darf der Mensch nur nicht mitgleiten …«
Abb. 2: Transversalwelle
Gängige elektromagnetische Wellen sind »Transversalwellen«. Sie schwingen senkrecht zur Ausbreitungsrichtung. Die Abstände zwischen Wellenbergen bzw. Wellentälern geben die Wellenlänge und damit indirekt die Frequenz vor.
Der Äther
Der Äther ist ein Bindeglied zwischen der Materie und dem Geist. Jedes Volk kennt ein Wort für jene Kraft, die Bewußtsein und Körper verbindet. Die Aborigines Australiens nennen sie GURUWARI – »Geistsubstanz«, zum Teil geistig, zum Teil stofflich. Die Griechen nannten die Kraft PNEUMA, in Indien ist sie als PRANA, in China als QI bekannt. Auch hier steht sie mit dem Körper in Verbindung und verleiht ihm durch bestimmte Übungen wie QI GONG oder YOGA mehr Vitalität und Lebenskraft. Sie ist aber auch mit dem Geist verbunden, und so führen spezielle Atemtechniken (PRANA-JAMAS) zu verschiedenen Bewußtseinserfahrungen.
Der Äther wirkt sich körperlich stark auf der Ebene der Sexualkraft aus, und wie wir noch sehen werden, tut dies der Elektrosmog auch!
Im Chinesischen ist es das JING, die substantiellste Form des Qis, das Sexualqi, das sich über Übungen zunächst in QI und dann in SHEN, in »Geist« wandelt. Siegmund Freud nannte dies »Sublimation«, die Fähigkeit, den Sexualtrieb z. B. in einen kreativen (Bewußtseins-)Akt zu transformieren. Dies ist der tiefere Sinn des Zölibats: Durch das Aufstauen der sexuellen Urkraft, sowie durch Gebet und Kontemplation, soll die Kraft in spirituelle Energie »sublimiert« werden. Wilhelm Reich nannte diese sexuelle Urenergie ORGON. Sie durchströmt im Orgasmus den Körper und vitalisiert ihn dadurch.
Doch zugleich ist das Orgon, das Qi, der Äther, überall vorhanden. Je nach Ortsqualität, Formensprache des Grundrisses, Himmelsrichtungen der Fenster und Türen, herrschen andere Ätherqualitäten im Raum vor. Das Feng Shui z. B. bemüht sich darum, Räume so zu gestalten, daß das Qi sie harmonisch durchströmen kann.
Der Äther ist also eine Kraft oder Substanz, die sowohl auf unser Bewußtsein, als auch auf die Formensprache und den Körper einwirkt und diese verbindet. Der Biologe Rupert Sheldrake nannte diese formbildende Kraft ein »morphogenetisches Feld«. Diese morphogenetischen oder morphischen Felder geben die evolutionäre Entwicklung vor. Wann immer auf der Erde etwas zum ersten Male geschieht, beginnt sich das Feld zu bilden. Geschieht es öfter, so verstärkt sich das Feld, bis schließlich ein »Quantensprung« erfolgt und sich etwas Neues bildet. So bekamen nach der Theorie Sheldrakes die ersten Fische Beine und entwickelten sich zu Amphibien. Aber auch das Überspringen sozialer Bewegungen und geistiger Impulse auf eine Bevölkerkungsmehrheit kann mit Hilfe der morphischen Felder, des Äthers, erklärt werden.
In der Physik war der Äther bis Ende des 19. Jahrhunderts, ja, zum Teil bis ins 20. Jahrhundert das gängige Erklärungsmodell für die...