Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Filmwissenschaft, Note: keine (gute Ausarbeitung), Universität Konstanz (Medienwissenschaften), Veranstaltung: Nationale Mythen im Film, Sprache: Deutsch, Abstract: Die vorgelegte Hausarbeit behandelt den Film Triumph des Willens von Leni Riefenstahl unter dem Aspekt des Aufbaus und in Szene Setzung des Führer Mythos mit Hilfe filmtechnischer Mittel und pseudo-religiösen Ritualen. Das Wunschbild der Nationalsozialisten ist eng mit der Selbstdarstellung des Herrschaftssystems verbunden und dem an der Spitze stehenden Parteiführer. Die nationalsozialistische Filmpropaganda setzte diese Wunschbilder durch eine extreme Polarisierung der Bilder durch, mit denen der Kinobesucher konfrontiert wurde. Der Rezipient sollte sich mit den Wunschbildern der Nationalsozialisten identifizieren um Bedrohungen der Wunschbilder als eigene Bedrohung zu empfinden. Das vollkommene Wunschbild der Nationalsozialisten wurde durch Hitler verkörpert. Aus seiner Weltanschauung resultierte die Ideologie seiner charismatischen Bewegung. Das Wunschbild von der einheitlichen, exklusiven und zugleich erhöhten Volksgemeinschaft, welches der Film TdW vermittelt, konnte in der politischen Praxis jedoch nicht in positiver , sondern hauptsächlich in negativer Form verwirklicht werden. Je weniger das Wunschbild umgesetzt werden konnte, desto unerlässlicher wurden die Feindbilder für die nationalsozialistische Propaganda.5 Das Feindbild der NS Propaganda war demnach die untrennbare Konsequenz aus ihrem unerreichbaren Wunschbild. Das Verhältnis von verklärten historischen Fakten über Hitler, dem Mythos und den geglaubten oder geträumten Märchen zueinander vereint sich in der Person Hitlers als Führer Mythos. Auf Hitler vereinen und verdichten sich Legende, Erzählung zu einem historischen Bild das seine politische Funktion als Führer der Massen von Gott legitimiert. Dem Rezipienten werden im Film bewusst Historische Fakten unterschlagen oder sie werden durch Schnitte verändert. Das 'Märchenhafte' wird durch Filmische Mittel der Kameraeinstellung, die Verwendung von Rauch und Wolken, oder durch Gegenlichtaufnahmen erzeugt. Der Reichsparteitag vermittelt die nationalsozialistischen Vorstellungen von der 'Volksgemeinschaft' durch ihre Symbole und Rituale. Die Volksgemeinschaft entsteht laut Müller: durch die Überwindung von Interessen- und Klassen Gegensätzen und manifestiert sich im kollektiven 'wir' Gefühl. Durch die starke Ritualisierung bietet sich der Nationalsozialismus als Ersatzreligion an. Leni Riefenstahl setzte den bereits schon in Szene gesetzten Parteitag filmisch in ihrem Schwarz-Weiß-Film von 1933 um.
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