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Der Sozialisationsfaktor in der Erklärung der Autoritären Persönlichkeit

AutorDaniel Lois
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2004
Seitenanzahl54 Seiten
ISBN9783638299800
FormatePUB/PDF
Kopierschutzkein Kopierschutz
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis4,99 EUR
Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Soziologie - Politische Soziologie, Majoritäten, Minoritäten, Note: 1,0, Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen (Institut für Soziologie), Veranstaltung: Methoden und Resultate der Qualitativen Sozialforschung, Sprache: Deutsch, Abstract: Einleitung Im folgenden soll die These überprüft werden, dass die frühkindliche Sozialisation in der autoritären Familie, die von der Berkeley-Gruppe (Adorno 1973) als wichtigste Ursache der Herausbildung einer Autoritären Persönlichkeitsstruktur angesehen wurde, in der heutigen Autoritarismusforschung nach wie vor eine entscheidende Rolle spielt. Nach einer heute weitgehend akzeptierten Definition von Altemeyer (1988) kann Autoritarismus im wesentlichen anhand von drei Variablen festgemacht werden: unkritische Unterwerfung gegenüber anerkannten Autoritäten der Eigengruppe, autoritäre Aggression gegenüber Fremdgruppen (z.B. Andersdenkende, Minderheiten) sowie Konventionalismus (Gebundenheit an Normen der Eigengruppe). In den 'Studien zum autoritären Charakter' (Adorno 1973) wurde erstmals der starke Zusammenhang zwischen Autoritarismus und Ethnozentrismus herausgearbeitet. Ethnozentrismus wird in Analogie zum Antisemitismus als eine Ideologie über die Bewertung von Gruppen definiert. Fremdgruppen werden negativ, die Eigengruppe positiv bewertet. Die Theorie der Autoritären Persönlichkeit ist in der Erklärung abwertenden Verhaltens in die individualtheoretischen Erklärungen eingeordnet, die Verhalten vor allem als von Charakterzügen und weniger von strukturellen (z.B. Gruppeneinflüsse, Kontextvariablen wie sozioökonomischer Status) oder situativen Einflüssen bedingt ansehen (vgl. Marefka 1995). Theodor W. Adorno und Mitarbeiter machten in der ersten umfassenden Studie zum Autoritarismus in den 40er Jahren, die zunächst darauf ausgelegt war, ethnozentrische Einstellungen ursächlich zu erklären, insbesondere die Erziehungsmethoden der deutschen patriarchalischen Familie der zwanziger Jahre (kontrollierend, furchterregend, bestrafend) und deren mangelhafte psychologische Verarbeitung durch das Kind für die Entstehung autoritärer Charakterzüge und Denkmuster verantwortlich. Die in der Sozialisation ausgebildete Einstellungs- und Persönlichkeitsstruktur hielten die Forscher für zeitlich hochresistent und in einer Vielzahl von sozialen Situationen für konstant verhaltensbestimmend. Angeregt von diesen umfangreichen Forschungsarbeit sind bis heute über 2000 Publikationen zum Thema Autoritarismus veröffentlicht worden. ...

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