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E-Book

Der spirituelle Kräutergarten

Wesen und Seele unserer Heilpflanzen

AutorBettina Schmidt
VerlagVerlag Die Silberschnur
Erscheinungsjahr2018
Seitenanzahl192 Seiten
ISBN9783898459235
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis9,99 EUR
Kräuter, die uns gut tun Pflanzen und Kräuter gehören zum ältesten Bestand des Arzneischatzes der Menschheit, und auch wir können heute von der riesigen Naturapotheke unter freiem Himmel profitieren. Die Heilpraktikerin Bettina Schmidt lädt uns in die Welt der Kräuter ein und offenbart uns die magischen, kulinarischen und medizinischen Eigenschaften der Pflanzen, die schon den Alchemisten und Hildegard von Bingen wohl bekannt waren. Sie ermuntert uns dazu, einen eigenen Kräutergarten anzulegen - sei es auf dem Balkon oder im Hausgarten -, und hilft uns bei der Planung und Durchführung. Ob Sie interessierter Laie oder versierter Kräutersammler sind - hier entdecken Sie viel Neues. Lernen Sie die positiven Eigenschaften der Kräuter kennen und erfahren Sie, wie und wofür Sie die Pflanzen erfolgreich einsetzen. Viele Rezeptvorschläge für das Kochen mit Kräutern machen Lust auf die frische Kräuterküche. Und die praktischen Anwendungsmöglichkeiten bei Erkrankungen helfen Ihnen, für sich und Ihre Familie eine immer verfügbare und äußerst wirkungsvolle Hausapotheke zu schaffen. Also los, machen Sie sich daran, Ihren eigenen Kräutergarten anzulegen und die verschiedenen Kräuterrezepturen auszuprobieren - viel Freude dabei!

Bettina Schmidt (*1966) studierte an der Karl Marx Universität Radiologie. Heute ist sie als Stewardess bei einer großen Airline beschäftigt und pendelt zwischen Frankfurt und ihrem Wohnsitz bei Mailand. 1989 begann sie ihr Studium der Traditionellen Chinesischen Medizin und leitete lange Zeit eine Praxis für Akupunktur und europäische Kräutermedizin, womit sie sich heute freiberuflich beschäftigt.

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Leseprobe

Pflanzen und Planeten

»Also haben nun auch die alten Philosophen die sieben Metalle mit den sieben Planeten verglichen und diese in Figuren, Bildern und Schriften (...) gesetzt (...) und das haben sie der Magie nach recht getroffen, deshalb wird es noch auf diesen Tag so gehalten.»4

Paracelsus

Pflanzen und Steine haben ein sogenanntes kosmisches Wirkprinzip, dessen Geheimnis es zu entschlüsseln gilt. Die Signaturen der Planeten sind solche Geheimzeichen – aber wie erkennt man beispielsweise eine Saturnpflanze? Den Pflanzenteilen wurden die verschiedenen Planeten zugeordnet, und obwohl sich dadurch Mischformen ergaben, herrscht ein Planet bei jeder Pflanze vor. Im Mittelalter und sogar bis zu Beginn der Neuzeit sind diese Signaturen ein wesentlicher Bestandteil der ärztlichen Heilkunst geblieben. Aus diesem Wissen erfolgten die Zubereitung und die Verabreichung eines Heilmittels, das Suchen von Pflanzen, spezielle Diäten, Aderlass und chirurgische Eingriffe. In Indien, China, Tibet und Nordamerika wird dieses Heilwissen weiterhin überliefert, und auch in unseren Breitengraden erleben wir seit einiger Zeit eine Renaissance und ein gestiegenes Interesse für die Planetenkräfte, vor allem für die Kraft des Mondes.

Schon als Kind wurde uns in der Schule gelehrt, dass die Gravitationskraft des Mondes die Gezeiten steuert: Auf der dem Mond zugewandten Seite wird das Wasser zum Mond hingezogen (Gravitation) und bildet einen Flutberg. Auf der dem Mond abgewandten Seite wird das Wasser aufgrund der Zentrifugalkraft von der Erde “weggeschleudert” und bildet ebenfalls einen Flutberg. Der Bereich dazwischen ist dann wasserleer und wird als Ebbe bezeichnet. Und schließlich ist der Mond als Stabilisator nicht zu unterschätzen: Würde die Gravitationskraft des Mondes sich auch nur geringfügig ändern, hätte das verheerende Folgen für uns. Bestehende Ökosysteme auf unserer Erde würden zusammenbrechen, und so wie das Licht des Mondes Einfluss auf die Jagd- und Paarungszyklen bestimmter Tiere hat, hat sein Licht auch einen Einfluss auf die Pflanzen. Obwohl … ob die einzelnen Mondzyklen sich auf Aussaat, Wachstum und Ernte von Paprika, Liebstöckel, Blattsalaten und Co. auswirken, da gehen die Meinungen auseinander. Auch die Wirkung des Mondes auf den Biorhythmus des Menschen bestreitet die moderne Wissenschaft, aber der Mensch versucht seit jeher Erklärungen für solche Phänomene zu finden – wozu auch die Wirkung von Heilkräutern zählt.

Bereits alte babylonische Schriften liefern eindrucksvolle Kenntnisse über Heilpflanzen, die als “Hände der Götter” betrachtet wurden.

Die Babylonier waren nicht die ersten Menschen, die versuchten, ein System für die Einheit von Kosmos und Mensch zu finden. Seit 5000 Jahren suchen wir nach einer Ordnung, die letztendlich den Mikrokosmos (Mensch) mit dem Makrokosmos (All/Kosmos) verbindet. Manchmal wird dabei übersehen, dass traditionelle Heilweisen – egal ob es sich dabei um indisches Ayurveda, die chinesische oder die tibetische Medizin oder die traditionelle Kunst des Heilens der Ureinwohner Nordamerikas handelt – auf manche aktuelle wissenschaftliche Frage schon damals eine Antwort kannten. Übrigens lohnt es sich, an dieser Stelle zu erwähnen, dass sich die verschiedenen traditionellen Heilweisen in vielen Teilen stark ähneln – spannend, wenn ich bedenke, dass keine Kommunikation zwischen den verschiedenen Kulturkreisen bestand. Dann frage ich mich, ob es nicht sinnvoll wäre, deren scharfsinnigen Beobachtungen Respekt zu zollen, um sie dann in unser heutiges physikalisch-mathematisches Verständnis der Welt zu übertragen: Könnte das Modell der Yin-Yang-Symbolik nicht ebenso das Pedant zu Materie und Antimaterie sein? Einige Überlegungen wären es wert, gedacht zu werden, denn das Gleichgewicht von Materie und Antimaterie oder Yin und Yang ist die Voraussetzung für die Stabilität unseres Universums – genauso wie für das Leben auf der Erde. Ein anderer Vergleich hierzu wäre folgendes Beispiel: Das Qi (China), Ki (Japan) oder Gi (Korea), in Indien dem Prana vergleichbar, bedeutet nicht nur Lebensatem, sondern Qi kann genauso mit Fluidum oder Äther übersetzt werden.

Ich will an dieser Stelle nicht weiter darauf eingehen, aber ich möchte jeden auffordern, den bequemen Sessel seiner bisherigen Denkweisen zu verlassen, um Brücken zu denken und zu bauen, genauso wie Max Planck, Albert Einstein oder Wolfgang Pauli, um nur einige zu nennen. Sie alle kannten, wie sie es nannten, auch die “Nachtseite der Wissenschaft”, in der es um nichts anderes geht, als darum, das Denken über die Einheit der Natur zurückzugewinnen. Es ist ein Bruch in unserer Denkweise, in der die einen streng esoterisch denken, die anderen hingegen streng quantenphysikalisch; und mittendrin sind die sogenannten Grenzwissenschaften angesiedelt, die wohl besser “Konnektivitätswissenschaften” – also verbindende Wissenschaften – heißen sollten.

Doch zurück zu unseren Planeten. Wir wissen, dass die Planeten Merkur, Venus, Mars, Jupiter und Saturn ab dem 17. Jahrhundert nach und nach mit einfachen Fernrohren entdeckt wurden. Die Sonne (heute wissen wir, dass sie ein Stern ist) wurde als Planet dazugerechnet, genauso wie der Mond. Alle zusammen ergaben zunächst die Zahl Sieben, die schon seit der Antike (Siebensachen, Siebenschläfer, sieben Meere, ...) als eine magische Zahl galt. Zu den Planeten kamen später Uranus (18. Jahrhundert), Neptun (19. Jahrhundert) und Pluto (20. Jahrhundert) hinzu. Sie werden im Folgenden den zwölf Tierkreiszeichen zugeordnet, wobei manche Planeten zwei Sternzeichen zugedacht werden.

Da alles miteinander zusammenhängt, miteinander verknüpft und voneinander abhängig ist, fand man die den Sternzeichen entsprechenden Körperregionen. Das heißt, den Schwachstellen oder den starken Körperregionen wurden bestimmte Sternzeichen und die sie beherrschenden Planeten zugeordnet, den Planeten wiederum die Pflanzen. Manche Pflanzen sind allerdings nicht allein einem Planeten zuzuordnen, so ist eine Sonnenpflanze, wie der Alant, nicht nur das. Seine borstigen, behaarten Blätter entsprechen daneben der Signatur von Mars, seine im Vergleich zum Rest der Pflanze übergroßen Blätter weisen auf Merkur hin, und deshalb wird der Alant auch oft diesem Planeten zugeschrieben. Aber wenn sich die Geister streiten, entscheidet schließlich die Wirkung der Pflanze: Da beim Alant meist die Wurzel verwendet wird, die von Avicenna als warm bis hitzig beschrieben wird, tendiere ich beim Alant fast dazu, ihn als Sonnenpflanze zu bezeichnen. Andere Pflanzen sind da eindeutiger – aber dennoch: Wenn in manchen Fällen Unsicherheiten bestehen, sollte man gewissenhaft nachdenken.

SternzeichenKörperregionPlanetenzuordnug
WidderKopfregionMars
StierHals, NackenVenus
ZwillingArme, Schultern, Gehirn, GenickMerkur
KrebsLunge, MagenMond
LöweHerz, Lunge, BrustSonne
JungfrauDarm, Gehirn (Gedächtnis und Geschicklichkeit)Merkur
WaageNerven, UnterleibVenus
SkorpionGeschlechts- und AusscheidungsorganeMars
SchützeLenden, Hüften, OberschenkelJupiter
SteinbockKnieSaturn
WassermannUnterschenkel/WadenJupiter
FischeFüßeJupiter

Beginnen wir mit dem Mond. Dass der Mond das irdische Leben beeinflusst, glauben die Menschen seit mehreren tausend Jahren. In der antiken Mythologie wird der Mond durch die Fruchtbarkeitsgöttin Artemis verkörpert, die die Ahnherrin des Lebens ist. Deshalb sollen Mondpflanzen, wie etwa der Frauenmantel oder die Silberkerze, die Fruchtbarkeit steigern, wobei man hier den größten Erfolg in Kombination mit Venus- und Sonnenpflanzen erzielt. Häufig haben sie zartweiße Blüten, die meist schnell verblühen, oder silbrige Blätter. Alte Kräuterbücher beschreiben manchmal die schleimig-saftige Konsistenz von Mondpflanzen, wie bei der Vogelmiere und der Taubnessel. Typische Mondpflanzen sind daneben beispielsweise Kopfsalat, Kürbis, Melone, Alraune, Mohn, Knoblauch, Weide, Bibernelle, Klebkraut, Porree, Zwiebel, Mädesüß, Kohl, Spinat, die Birke und die Linde. Ihre Heilkraft verkörpert die Eigenschaften des Mondes, was bedeutet, dass sie eine kühlende und beruhigende Wirkung haben. Die Römer sollen beispielsweise Kopfsalat gegessen haben, um besser schlafen zu können, und im Mittelalter stellte man aus wildem Kopfsalat Betäubungsmittel her.

Der Spitzwegerich ist nicht nur eine alte Lungenheilpflanze, er hilft auch bei müden, wunden Füßen. Diese Pflanze trägt die Heilkraft des Planeten Merkur (Sternzeichen: Zwilling, Jungfrau). Aus der griechischen Mythologie ist uns der Götterbote Merkur dafür bekannt, dass er des Öfteren...

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