»Der süße Duft des Erfolgs« heißt dieses Buch und darin finden Sie sogar eine Parfumprobe »SweetSuccess«. Wie bin ich auf die Idee gekommen, ein eigenes Parfum herauszubringen? Ich war schon als Kind ein »Nasenmensch«, das heißt, ich habe eine angeborene olfaktorische Begabung. Ich erinnere mich an den Geruch von heißem Sommerasphalt genauso wie an den von abgeernteten Stoppelfeldern. Ich habe den köstlichen Duft von gebratenen Äpfeln genauso in Erinnerung wie den von erdig-rauchigem Kartoffelfeuer. Ich erinnere mich an den Duft meiner Mutter, wenn sie sich zum Ausgehen hübsch gemacht hat, wie an den Geruch von frischem Pflaumenmus, das mein Vater jeden Spätsommer in dem riesigen Kupferkessel in unserer Waschküche gerührt hat.
Deshalb kann man mich auch mit Gerüchen verführen. Ich laufe durch die Stadt und werde von meiner Nase geleitet. »Hm, riecht das gut« – ach ja, dort ist eine Bäckerei. »Würzig« – weht ein Duft aus einer Boutique. »Hm, die Tasche riecht gut, die will ich haben.« Der Geruch von frischem Leberkäse lässt mir das Wasser im Mund zusammenlaufen. »Lecker: Hier riecht’s nach Kaffee« – eine Straße weiter ist eine Rösterei. Ich rieche den Duft von Stachelbeeren in einem Weiß-, und von Cassis in einem Rotwein.
Für mich riechen auch Bücher sehr unterschiedlich, manche gut und manche bitter oder säuerlich. Die kann ich nicht kaufen. Ich erinnere mich an den Geruch der Gemeindebücherei in meinem Heimatdorf, die ich einige Jahre als Schülerin geleitet habe. Stunden habe ich dort verbracht. Und ich rieche den köstlichen Duft nach trockenem, vergilbten Papier.
Ich schnuppere sogar an Menschen, die ich begrüße, und frage nach ihrem Parfüm »Sie riechen so gut!« Und ich habe den bestduftenden Mann der Welt geheiratet. (Wenn zwei Verliebte sich küssen, hat der britische Forscher Dr. Paul Brown herausgefunden, werden auf der Oberlippe unzählige Nervenenden stimuliert. Die setzen daraufhin Pheromone, also Sexualduftstoffe, frei, die wiederum direkt in die Nase steigen und im Gehirn Lust auslösen. Küssen ist also eigentlich riechen.)
Bei der Recherche zu diesem neuen Buch fand ich in dem Buch »Erfolg ist sexy«, das ich 1999 als erstes Buch im Kösel-Verlag veröffentlicht habe, eine Überschrift: »Einen Duft können wir besonders genießen: den Duft von Erfolg«. So lange schon begleitet mich also die Verbindung von köstlichem Duft und dem geglückten Leben.
Da also das Riechen zu meinen stärksten Sinnen gehört (deshalb habe ich auch kein niedliches Stupsnäschen, sondern eine olfaktorische Hochleistungsnase), heißt dieses Buch eben nicht »Der Ton des Erfolgs« oder »Das Bild des Erfolgs« oder »A Touch of Success«. Duft ist ein Lieblingswort von mir, es klingt nach Köstlichkeit und Verheißung.
Im Jahr 1999 habe ich mich als Trainerin, Rednerin und Coach selbstständig gemacht. 2003 habe ich meinen Geschäftsnamen »Asgodom Live« als Marke beim Deutschen Patent- und Markenamt eintragen lassen. Dazu kann man aus über 40 »Markenklassen« wählen. Natürlich habe ich die für Weiterbildung und die für Druckerzeugnisse und die für CDs gewählt – aber auch schon die Markenklasse Nizza 03-Seifen, Parfümerien, ätherische Öle … Ich wusste damals noch nicht genau wofür, aber ich wusste warum.
Genau zehn Jahre später, im letzten Sommer, saß ich schließlich in der Provence in der Nähe von Grasse (wo sonst als in der Parfümhochburg?) mit französischen Parfumeuren zusammen und habe mir den Erfolgsduft »SweetSuccess« entwickeln lassen. Parfumeure beschreiben den Aufbau eines Dufts in Herz-, Kopf- und Basisnote: Die Kopf-Note bestimmt den ersten sensationellen Nasen-Eindruck, ist dabei die kürzeste Episode der Duftphase, hält meist nur zehn Minuten an. Sie löst die spontane Sympathie für einen Duft aus. »Hm« oder »Lecker« oder »Cool« oder »Interessant«.
Die Herz-Note sorgt für die »Seele« des Dufts. Sie ist über mehrere Stunden präsent, sie hüllt die Trägerin sanft ein. Die Ausrichtung dieser Note beeinflusst meistens den Namen des Parfums, weil sie den Charakter am besten beschreibt: fruchtig, süß, blumig, holzig, klar, kühl oder wie frisch gewaschen.
Die Basis-Note rundet das Parfüm ab und sorgt dafür, dass der Duft sich am Körper einige Stunden oder sogar Tage hält. Meist sind die Zutaten in der Basis reichhaltig und schwer, ätherische Öle wie Hölzer oder Moschus, stark duftende Blüten oder Kräuter. In der Duft-Pyramide wird diese Basis naturgemäß als stärkstes Element dargestellt.
Die Kombination dieser drei Bereiche – man nennt sie auch die Duft-Pyramide – macht immer die Einzigartigkeit eines Dufts aus, sein Alleinstellungsmerkmal sozusagen.
Als ich mich intensiv mit diesen Duft-Pyramiden beschäftigt habe, fielen mir Parallelen zum Thema Erfolg auf – und zum Alleinstellungsmerkmal erfolgreicher Frauen. Wenn wir überlegen, was Frauen brauchen, um ihre Ziele zu erreichen, sprich ihren ganz persönlichen Erfolg zu genießen, kommen wir auf ebenfalls drei Bereiche, die wir durchaus Kopf, Herz und Basis nennen können. Diese drei Erfolgsfaktoren machen gute Frauen zu grandiosen Mitarbeiterinnen, Chefinnen oder Selbstständigen!
Fangen wir diesmal am Grund der Erfolgs-Pyramide an. Was braucht eine Frau, die nach Erfolg strebt? Eine starke Basis wie
- das Wissen um ihre Stärken und Talente
- Können und Expertise
- eine breite Erfahrung in Leben und Beruf
- Durchsetzungsstärke
- ein gutes Selbstbild.
Im Allgemeinen gilt: Das Fundament muss stimmen. Je breiter die Basis, umso sicherer der Stand. Je kompakter die Grundlage, umso mehr Energie zur Umsetzung werden Frauen haben. So wie im Parfum vor allem Holznoten, also eher schwere, massive Düfte, die Basis bilden, braucht es im Leben die solide Grundlage aus Können und Erfahrung.
Aufbauend auf diese Basis wirken die Herz-Eigenschaften eines Menschen als Seele des Erfolgs. Sie bestimmen den »Charakter« der angestrebten Ziele und der Vorgehensweise wie
- Selbstliebe
- Menschenliebe, auch Wertschätzung genannt
- Leidenschaft
- Hingabe
- Empathie
- Ambition
- Charme.
Je stärker die Herz-Note, umso einfacher ist es für jede Frau, Verbündete zu finden, Hilfe zu bekommen und zuzulassen. Sie kann Sinn im Tun finden, der Energie freisetzt. Oder wie Friedrich Nietzsche geschrieben hat: »Wer ein Warum zum Leben hat, kann viele Wie ertragen«.
Aber alles Fühlen und Wollen nützt nichts ohne einen starken Handlungsimpuls. Und dabei hilft die »Kopf-Note« in der Erfolgs-Pyramide. Sie verhilft dem Fundament und den Herz-Eigenschaften zur Umsetzung in tätiges Gelingen. Im Kopf, sprich im Verstand werden entwickelt:
- Strategien
- Zielsetzung
- starker Wille
- Struktur
- Umsetzungskraft.
Wie werden Frauen erfolgreich? Wenn sie es wollen und die passende Strategie entwickeln!
Der griechische Philosoph Aristoteles hat schon vor 2000 Jahren geschrieben: »Klugheit ist Weisheit plus Handeln«. Sprich: Klugheit allein genügt nicht. Wir müssen die Erkenntnisse auch tatkräftig umsetzen, um Erfolg zu haben. Diese Erfolgs-Pyramide heißt es jetzt also mit praktischem Leben zu füllen. Sie sind am Zug!
Wie wird eine Frau Gewinnerin?
Die amerikanische Psychologin Carol S. Dweck kann bei Schulkindern bereits mit hoher Trefferquote voraussagen, wer im Leben zu den Siegern gehören wird. Es geht um eine Geisteshaltung, mit der alle Kinder auf die Welt kommen, die ihnen oft aber bereits im Kindesalter ausgetrieben wird: um Neugier. Und es geht gerade nicht darum, der Größte, der Klügste, der Beste oder der Mensch mit der größten Durchsetzungskraft zu sein.
Carol Dweck sagt nach jahrzehntelanger Forschung: »Ob wir Erfolg haben, hängt von unserem Mindset ab – unserer Geisteshaltung, Denkweise, Einstellung, Mentalität.« Darüber hat Carol Dweck ein Arbeitsleben lang an Elite-Universitäten wie Harvard, Yale und Stanford geforscht. Geforscht hat sie darüber, wie Menschen Erfolge haben und auch darüber, wie Menschen unter Druck reagieren und mit Rückschlägen umgehen. Wovon hängt also Erfolg ab? Carol Dweck fasst das Ergebnis in dem kurzen Satz zusammen: »Die Meinung, die du selbst von dir hast, bestimmt letztendlich, welches Leben du führst.«
Auch die Motivation vieler Menschen, ein Coaching in Anspruch zu nehmen, lässt sich aus Carol Dwecks Grundsatz ableiten, der dann lauten kann: Wenn du in oder an deinem Leben etwas ändern willst, beginne damit, dass du deine Meinung von dir auf den Prüfstand stellst und dann nachbesserst. Und da kaum ein Mensch seine Meinung über sich selbst aus eigener Kraft nachjustieren kann, gibt es Coaches.
Carol Dwecks einfache Kernaussage »Die Meinung, die du selbst von dir hast, bestimmt letztendlich, welches Leben du führst« ist geradezu auf das Coaching zugeschnitten. Die Meinung, die wir selbst von uns haben, kommunizieren wir nach außen und erschaffen so das Bild, das sich die Menschen von uns machen, das aber nicht deckungsgleich ist mit dem Selbstbild, das wir von uns haben. Nur zu oft erfahren wir ja, dass die Menschen etwas in uns hineinsehen, was wir dort gar nicht erkennen können.
Eine der großen Leistungen von Carol Dweck ist, der uferlosen Thematik von »Wer bin ich und wenn ja, wie...