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Der Umgang mit der NS-Vergangenheit in der DDR in den 50er und 60er Jahren am Beispiel der Nationalen Mahn- und Gedenkstätten Ravensbrück und Sachsenhausen

AutorMichael von Scheidt
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2003
Seitenanzahl46 Seiten
ISBN9783638181129
FormatPDF/ePUB
Kopierschutzkein Kopierschutz/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis18,99 EUR
Studienarbeit aus dem Jahr 2001 im Fachbereich Geschichte Deutschlands - Nachkriegszeit, Kalter Krieg, Note: 1,7, Ruhr-Universität Bochum (Fakultät für Geschichtswissenschaften), Sprache: Deutsch, Abstract: Der unterschiedliche Umgang mit der nationalsozialistischen Vergangenheit in den beiden deutschen Staaten manifestiert sich nirgendwo deutlicher als in der Art der Gestaltung und Nutzung ehemaliger nationalsozialistischer Konzentrationslager als Mahn- und Gedenkstätten auf dem Gebiet der Bundesrepublik und der DDR. Während sich in der jungen BRD als Rechtsnachfolger des Dritten Reiches und unter der Belastung des Alleinvertretungsanspruches der Umgang mit der NS-Vergangenheit sehr schwierig gestaltete, wähnte man sich in der DDR geschichtspolitisch in einer sehr viel vorteilhafteren Lage: Die politische Führung des neu gegründeten Staates hatte größtenteils ihre Wurzeln in der kommunistischen Arbeiterbewegung und hatte sich daher während der nationalsozialistischen Herrschaft selbst zu großer Zahl als Widerstandskämpfer oder KZ-Häftlinge in der Opferrolle befunden. Nach der Befreiung durch die Rote Armee hatte man sich in der DDR zudem vom Kapitalismus befreit, der aus der kommunistischen, sozialökonomischen Sicht die Grundlage für das Entstehen einer faschistischen Herrschaftsform bildet. Mit der Zuspitzung des Kalten Krieges versuchte die Führung der DDR unter Berufung auf die Tradition des antifaschistischen Widerstandes, diesen nicht zu unterschätzenden Legitimationskredit im innerdeutschen Systemantagonismus in besonderer Weise hervorzuheben, und ihn sowohl zur Sicherung der SED-Diktatur im Innern als auch zur politischen Agitation gegenüber der BRD zu nutzen. Auf welche Weise dies in den 50er und 60er Jahren die Erinnerungskultur der DDR beeinflusste, welche sich vornehmlich an den Gedächtnisorten der ehemaligen Konzentrationslager manifestierte, und in welchem Ausmaß die eigentliche Bestimmung dieser Orte als Erinnerungsstätten an die Opfer des nationalsozialistischen Terrors unter der Konfrontationsstellung der beiden Systeme litt, soll in der vorliegenden Arbeit exemplarisch am Beispiel der Nationalen Mahn- und Gedenkstätten Ravensbrück und Sachsenhausen ausgeführt werden. Dabei soll zunächst die Geschichte der beiden Orte als nationalsozialistische Konzentrationslager unter Berücksichtigung ihrer Besonderheiten innerhalb des KZ-Systems umrissen werden, bevor im folgenden Teil die Weiternutzung des Lagers in Sachsenhausen als sowjetisches Internierungslager thematisiert wird. [...]

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