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Die 30-Tage-Keto-Stoffwechselkur

Der Neustart für Ihren Körper mit 160 ketogenen Rezepten und Mahlzeitenplänen

AutorMaria Emmerich
Verlagriva Verlag
Erscheinungsjahr2018
Seitenanzahl432 Seiten
ISBN9783959719070
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis24,99 EUR
Die ersten 30 Tage einer ketogenen Ernährungsweise können an den Kräften zehren. Der Körper muss sich erst darauf einstellen, Fett anstatt Zucker zu verbrennen und daraus Energie zu gewinnen. Heißhunger und Schlappheit können die Folge sein. In dieser Phase fallen viele zurück in alte Muster, bevor sie überhaupt die Vorteile der ketogenen Lebensweise genießen können. Die 30-Tage-Keto-Stoffwechselkur leistet einen wichtigen Beitrag in dieser sensiblen Phase und unterstützt jeden, der sich dauerhaft gesund ernähren und Entzündungen vorbeugen möchte. Die Keto-Expertin Maria Emmerich erläutert, wie man mit Hilfe einer ausgewogenen ketogenen Ernährung den Stoffwechsel neu einstellen, Gesundheit wiedererlangen, Gewicht verlieren und ein höheres Energielevel erreichen kann. Sie stellt sättigende und leckere Vollwert-Rezepte vor, die Heißhungerattacken in Schach halten. Darüber hinaus gibt sie Tipps, wie mit der Ernährung der Hormonhaushalt in Einklang gebracht wird. Der Einstieg in die ketogene Ernährung ist der Start in ein gesundes, ausgeglichenes Leben.

Maria Emmerich ist Expertin auf den Gebieten Ernährung und Bewegungsphysiologie und betreibt mit mariamindbodyhealth.com einen der erfolgreichsten Blogs zum Thema ketogene Ernährung. Sie hat bereits diverse Kochbücher und Ernährungsratgeber verfasst, zuletzt Das Keto-Kochbuch mit Jimmy Moore.

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Leseprobe

Wie unser Körper funktioniert


Bevor wir im Detail durchgehen, wie eine gut ausformulierte ketogene Ernährung aussieht und wie man sie umsetzen muss, um Erfolg zu haben, möchte ich Ihnen erklären, wie unser Körper funktioniert und warum die moderne Ernährung so desaströse Auswirkungen hat. Zunächst gebe ich Ihnen einen groben Überblick, anschließend gehen wir genauer auf die wichtigsten Einflussfaktoren für unsere Gesundheit ein: Cholesterin, Kohlenhydrate, Fett, Zucker und Insulin. Ich erkläre Ihnen, wie Fett gespeichert wird, und zeige Ihnen, wie das Risiko, an Diabetes, Herzerkrankungen und anderen ernsthaften Krankheiten zu leiden, entsteht.
Fangen wir mit den Ursachen für Gewichtszunahme und Entzündungen an.
Wenn Sie Kohlenhydrate und/oder Eiweiß essen, steigt anschließend Ihr Blutzucker (Glucose) an. Essen Sie zu viele Kohlenhydrate und/oder Eiweiß, sind Ihre Körperzellen schnell mit Glucose vollgefüllt, und die überschüssige Glucose verbleibt im Blutkreislauf. Diese Glucose verhält sich dort wie Teer und verstopft Arterien, verbindet sich mit Proteinen, bildet schädliche glykierte Reaktionsprodukte, sogenannte AGEs (Advanced Glycation End Products), und verursacht Entzündungen. Sie führt außerdem dazu, dass die Triglyceride (eine in Ihrem Blut vorhandene Fettart) ansteigen, was das Risiko für eine koronare Herzkrankheit erhöht.
Fast alle Kohlenhydrate, auch Stärke und Zucker, werden als Fett gespeichert. (Stärke besteht aus einer langen Kette miteinander verbundener Glucosemoleküle, die im Verdauungstrakt in Glucose aufgespalten werden – eine zuckerreiche und eine stärkehaltige Ernährung sind also im Grunde genommen das Gleiche, auch wenn Sie Vollkorn wahrscheinlich mit »gesund« in Verbindung bringen.) Jedes Kohlenhydrat, das nicht sofort vom Körper verwendet werden kann, wird in Form von Glykogen in der Leber und in den Muskeln gespeichert. Ist die Speicherkapazität für Glykogen in Leber und Muskeln erschöpft, muss die Glucose in Fett umgewandelt und in den Fettzellen gespeichert werden (deren Speicherkapazität keine Grenzen kennt).
Das die Glucose in die Zellen befördernde Hormon ist Insulin. Überschüssige Kohlenhydrate verursachen einen Anstieg des Insulins im Blutkreislauf, was nichts Gutes bedeutet. In großen Mengen ist Insulin toxisch und verursacht Zellschäden, Krebs und die Ansammlung von Ablagerungen (sogenannte Plaques) in den Arterien (weshalb die Wahrscheinlichkeit, an Herzerkrankungen zu leiden, für Diabetiker höher ist) sowie viele andere entzündliche Krankheiten, beispielsweise Nervenschäden und Schmerzen in den Extremitäten. Darüber hinaus zerstören Stärke und Zucker Nervengewebe und verursachen Missempfindungen wie Kribbeln und Retinopathie – was wiederum zu Grünem Star (Glaukom) und dem Verlust des Sehvermögens führen kann. Schlimmer noch ist, dass ein ständig hoher Insulinspiegel letztendlich darin resultieren kann, dass die Zellen gar nicht mehr auf das Insulin reagieren; wie ein Kind, das das Gemecker seiner Mutter einfach ausblendet. Das nennt sich dann Insulinresistenz, kann Diabetes Typ 2 zur Folge haben und wird mit Herzerkrankungen, Krebs, Alzheimer und mehr in Verbindung gebracht.
Ich habe noch weitere schlechte Nachrichten: Frühstücken Sie Ihr Leben lang Cerealien und Magermilch, schädigt das nicht nur die Zellen so stark, dass die Glucose durch die Insulinresistenz nicht mehr in die Zellen wandern kann, sondern die AGEs bilden zudem eine Kruste über den Zellen, die auch die Aminosäuren am Eindringen hindert. Aminosäuren sind die Eiweißbausteine und sorgen als solche für die Muskelbildung. Jetzt können Sie also nicht mal mehr Ihre Muskelmasse erhalten, und Ihre Muskeln werden zu Kannibalen! Aufgrund der Insulinresistenz denkt der Körper nämlich, es sei nicht ausreichend Glucose in den Zellen gespeichert, weshalb er Signale sendet, durch die wertvolle Muskelmasse zur Produktion von mehr Glucose abgebaut wird. Im Ergebnis verlieren Sie Muskeln und werden fetter. Anstatt sich nach dem Essen energiegeladen zu fühlen, sind Sie müde und haben ein Verlangen nach noch mehr Kohlenhydraten. Und da Sie nun über weniger Muskelmasse verfügen, wird Bewegung viel zu anstrengend – der traurige Kreislauf geht weiter.
Die schlechten Nachrichten sind immer noch nicht zu Ende: Aufgrund all dessen, was Ihr Körper durchmachen musste, kann es zu Fehlfunktionen der Schilddrüse kommen. Wird die Leber insulinresistent, ist sie nicht mehr dazu in der Lage, das Schilddrüsenhormon T4 in das Hormon T3 umzuwandeln, weshalb Sie unter unerklärlichen Schilddrüsenproblemen leiden können, die weniger Energie und einen langsamen Stoffwechsel zur Folge haben.
Falls Sie nicht möchten, dass Ihnen so etwas widerfährt, habe ich tolle Neuigkeiten für Sie! Mit einer Kombination aus einer gut ausformulierten ketogenen Ernährung (siehe Seite 25 bis 35) und der richtigen Menge und Art an Bewegung (Seite 36 bis 45) können Sie diesen Teufelskreis durchbrechen und auf den richtigen Weg zu einer besseren Gesundheit gelangen.

Fakten über Cholesterin


Entgegen der allgemeinen Ansicht ist Cholesterin nicht so schlecht wie sein Ruf. Es ist im Gegenteil für jede Zelle im menschlichen Körper lebenswichtig – Sie könnten ohne es nicht leben! Cholesterin gehört zu den Reparatursubstanzen des Körpers und ist insbesondere in stressigen Zeiten unentbehrlich für die Hormonproduktion. Ist eine erhöhte Menge davon in Ihrem System vorhanden, versucht Ihr Körper, etwas zu heilen, beispielsweise Entzündungen.
Ich bezeichne Cholesterin gern als den Feuerwehrmann des Körpers: der Feuerwehrmann das Feuer bekämpft, so bekämpft das Cholesterin die Entzündungen. Wird das Feuer (die Entzündung) also gelöscht, wenn man den Feuerwehrmann (das Cholesterin) bei seiner Arbeit behindert? Natürlich nicht. Statine zur Senkung des Cholesterins einzunehmen, anstatt die Nahrungsmittel wegzulassen (beispielsweise Zucker und Kohlenhydrate), die die Entzündungen verursachen, ist das falsche Vorgehen und sorgt nur für einen Verfall der Muskeln, was den Stoffwechsel verlangsamt.
Für den menschlichen Körper ist Cholesterin derart wichtig, dass die Natur einen Notfallplan erstellt hat, falls die Ernährung nicht ausreichend Cholesterin zur Verfügung stellt: Die Leber stellt Cholesterin her. Im natürlichen, unbelasteten Zustand produziert die Leber 75 Prozent des vom Körper benötigten Cholesterins. Der Rest muss in Form von Fleisch, Schalen- und Krustentieren und Eiern gegessen werden – meinen absoluten Lieblingen unter den Nahrungsmitteln!
Liefern Sie Ihrem Körper jedoch durch die Ernährung nicht ausreichend Cholesterin, produziert die Leber zu viel davon, um die Fehlmenge auszugleichen und einen Vorrat zu haben. Diese hochtourige Produktion endet erst dann, wenn Sie wieder Cholesterin essen. Eine fettarme, kohlenhydratreiche Ernährung kann also tatsächlich Herzerkrankungen verursachen!
Und so kommt es dazu: Bleibt ein kleines, dichtes Teilchen LDL-Cholesterin in einer Läsion an einer Arterienwand hängen, kommt es zu einer koronaren Herzerkrankung. (Läsionen werden durch Entzündungen verursacht und die wiederum durch Zucker und Kohlenhydrate.) Das Teilchen gibt sein Cholesterin anschließend an die Arterienwand ab und löst so die Bildung von Ablagerungen aus. Sind Ihre Entzündungswerte also sehr niedrig und haben Sie deshalb auch keine arteriellen Läsionen, in denen LDL-Teilchen hängen bleiben können, sind Ihre Cholesterinwerte nicht wirklich von Bedeutung.
Wenn Sie wissen möchten, wie hoch Ihr Herzerkrankungsrisiko ist, lassen Sie Ihren Kalzium-Score (Agatston-Score) untersuchen. Dadurch erfahren Sie, wie viel Kalzium (oder Ablagerungen) sich in den Arterien Ihres Herzens angesammelt hat. Diese Untersuchung kann schnell durchgeführt werden und ist günstig. Ein Score von über 100 bedeutet ein um 800 Prozent höheres Risiko für Herzerkrankungen gegenüber einem Score von 0. Bei einem Score von über 1.000 ist das Risiko um 1.600 Prozent erhöht. Der Kalzium-Score wird darüber hinaus auch eng mit allen anderen Ursachen der Sterblichkeit in Verbindung gebracht und ist daher eine wirklich gute Untersuchung, um den Gesundheitszustand bewerten zu können.

Fakten über Kohlenhydrate


Eine Frage beziehungsweise Beschwerde, die ich häufig von meinen Klienten höre, ist: »Warum kann ich nicht ›normal‹ essen?« Natürlich gibt es Menschen, die Kartoffeln, Reis und Nudeln essen können und die nicht übergewichtig sind – aber das bedeutet nicht unbedingt, dass sie gesund sind. Ich hatte mehrere Klientinnen, die um die 52 Kilogramm wogen, aber einen sehr hohen Blutzucker hatten und Insulin bekommen mussten. Nicht nur Diabetiker und Menschen, die abnehmen wollen, sollten ihre Kohlenhydratzufuhr einschränken – jeder sollte das tun. Aus evolutionärer Sicht haben wir alle eine Veranlagung dafür, bei zu großem Kohlenhydratverzehr zu Diabetikern zu werden. Nach einer Mahlzeit mit zu viel Kohlenhydraten steigt der Blutzucker und bleibt erhöht, weil er nicht schnell genug in die Zellen gelangen kann. Dieser schädlich hohe Blutzuckerspiegel verstopft schließlich die Arterien und verursacht Entzündungen.
Diabetes ist jedoch nicht das einzige Risiko beim Verzehr von zu viel Kohlenhydraten: Auch Herzerkrankungen und Fettleibigkeit sind mögliche Folgen. Immer wieder wird uns erzählt, dass Kohlenhydrate ernährungstechnisch gut...
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