Essen und Trinken sind keine notwendigen Übel, sondern sollen pure Lebensfreude sein. Lassen Sie sich ja nicht einreden, dass diese sinnlichen Vergnügungen eine Sünde wären. Denn was gibt es Schöneres, als mit der Familie und Freunden gemeinsam die kulinarischen Köstlichkeiten zuzubereiten, anschließend miteinander am Tisch zu sitzen, alles nach Herzenslust zu genießen und das Leben zu feiern?! Und ein gutes Glas Wein gehört selbstverständlich auch dazu. Das alles ist Ausdruck von wundervollem Lebensgenuss und nicht etwa ein schlimmes Laster!
Eine Begleiterscheinung des fröhlichen Essens und Trinkens ist jedoch unübersehbar: Zu viel des Guten kann sich (sehr) negativ auf das Gewicht und die Gesundheit auswirken. Vor dieser Tatsache können wir unsere Augen auch gar nicht länger verschließen, denn die Gewichtsprobleme der Menschen in unseren modernen Industriegesellschaften sind unübersehbar. Übergewicht ist zu einem Massenphänomen geworden. Und so haben Diäten allmählich das »normale« Essen abgelöst. Bei vielen Menschen gehören Hungerkuren inzwischen zum Alltag, doch ihr Erfolg ist oft zweifelhaft.
Obwohl schon fast täglich eine neue Diät auf den Markt kommt, schaffen es die meisten Menschen nicht, ihre Gewichtsprobleme nachhaltig in den Griff zu bekommen. Im Gegenteil: Inzwischen ist in Deutschland jeder Zweite übergewichtig. Und dieses Phänomen lässt sich auch weltweit beobachten. Tendenz steigend. Außerdem ist mittlerweile bekannt, dass Diäten langfristig fast immer die gegenteilige Wirkung haben: Die meisten Menschen nehmen nach ihren Hungerkuren nicht nur schnell wieder zu, weil sie in ihre alten Ernährungsmuster zurückfallen, nein, sie wiegen nach kurzer Zeit sogar mehr als vor ihrer Diät! Das ist der berüchtigte Jo-Jo-Effekt. Diesem Teufelskreis entkommt nur, wer seine Ernährungsgewohnheiten komplett umstellt – und genau das fällt den meisten unendlich schwer. Doch wenn die altbekannten Methoden versagen, ist es höchste Zeit, einen ganz neuen Weg zur Gewichtsreduzierung und damit zu einem gesünderen Leben zu beschreiten: die »6:1-Diät«.
Intelligentes Abnehmen
»Fasten« heißt das Zauberwort, aber nicht tage- oder wochenlang, sondern für nur 24 Stunden! Nach dem Motto »6:1« essen Sie sechs Tage lang wie gewohnt, verzichten jedoch am siebten Tag komplett auf feste Nahrung. Geht denn das? Ja und ob, es ist sogar leichter, als Sie denken, denn Ihr Körper spielt mit!
Um ein Kilogramm Fett zu verlieren, müssen wir rund 7000 Kalorien verbrennen bzw. sollten sie gar nicht erst zu uns nehmen. Das heißt, bereits nach zwei Wochen sollten bei Ihnen ein bis zwei Pfund einfach so verschwunden sein. Das Überraschende dabei: Diese eintägige Essenspause stellt für den Körper fast nie ein Problem dar. Im Gegenteil: Er reagiert äußerst positiv auf diese Auszeit. Welche zusätzlichen gesundheitlichen Vorteile – außer dem erwähnten Gewichtsverlust – Sie dadurch gewinnen, lesen Sie ausführlich in Kapitel 4.
Wer noch nie gefastet hat, kann sich vielleicht gar nicht vorstellen, wie er es schaffen soll, einen ganzen Tag lang aufs Essen zu verzichten. Viele fürchten sich vor quälenden Hungergefühlen, Energieverlusten und haben regelrecht Angst vor diesem Fastenerlebnis. Der Gedanke, einen vollen Tag ohne jegliche feste Nahrung auskommen zu müssen, erscheint vielen Menschen auf den ersten Blick unmöglich und beängstigend. Doch diese Sorgen sind völlig unbegründet! Auch wenn man es vorher kaum glauben kann, so ist es doch eine Tatsache, dass sich der Hunger an diesem einen Fastentag normalerweise überhaupt nicht meldet, weil Magen und Darm gleichsam eine »Auszeit« nehmen und von den vorhandenen Reserven zehren. Es fällt dem Körper ungleich schwerer, mit einer Diät von 500 bis 800 Kalorien pro Tag auszukommen, als einmal für einen kurzen Zeitraum komplett auf Kalorien zu verzichten.
Das 24-Stunden-Fasten klappt deshalb problemlos, weil der Insulinspiegel während dieser Auszeit ständig auf einem niedrigen Niveau bleibt und die Verdauung pausiert – beides sind die ausschlaggebenden »Loch-im-Magen-Verhinderer«. An Ihrem Fastentag werden Sie keinen Hunger verspüren, denn Sie haben ihn einfach ausgeschaltet.
Anders steht es mit den »drei Gs«: Gier, Gelüste und Gewohnheiten. So könnte sich etwa der berühmte innere Schweinhund anfänglich gegen das 24-Stunden-Fasten zur Wehr setzen. Denn wer es gewohnt ist, fast ununterbrochen zu essen, dem könnte das Wegfallen dieser Gewohnheit als Sturz in eine »gähnende Leere« erscheinen. Aber keine Angst! Auch der innere Schweinhund lässt sich für das 24-Stunden-Fasten ohne Weiteres an die Kette legen, denn das ist ein überschaubarer Zeitraum und sein Ende absehbar. Um Ihren eigenen Schweinhund geschickt überlisten zu können, bekommen Sie in diesem Buch wirkungsvolle Strategien an die Hand, mit denen Sie nicht nur Ihre Selbstdisziplin trainieren. Und dank der vielen praktischen Tipps, die wir Ihnen geben, wird es Ihnen garantiert gelingen, Ihren Fastentag locker zu überstehen – ohne irgendwelche Durchhänger!
Dieses Buch wird Sie durch Ihren Fastentag geleiten, und Sie werden am Ende erstaunt sein, wie leicht Ihnen diese 16-Stunden-Auszeit gefallen ist. Denn genau genommen sind es ja nur 16 Stunden und kein ganzer Tag, weil Sie acht Stunden davon ja sowieso verschlafen. Und 16 Stunden schaffen Sie doch mit links!
Das Beste an der »6:1-Diät« jedoch ist, dass niemand dafür seinen Lebensstil dramatisch verändern oder sich mit irgendwelchen Ernährungsideologien und komplizierten Rezepten herumschlagen muss. Denn nach Ihrem einen Fastentag essen Sie für den Rest der Woche wie gewohnt – nicht mehr, aber auch nicht weniger. Nach nur einem Tag Auszeit gilt für den Rest der Woche: essen nach Lust und Laune und trotzdem abnehmen.
5 Gründe, weshalb Sie die »6:1-Diät« ausprobieren sollten
- Die Zahl der Menschen mit Gewichtsproblemen wächst ständig. Und Sie möchten nicht auf Dauer dazugehören.
- Diäten zeigen beim Abnehmen – mindestens langfristig – so gut wie keinen Erfolg. Das wissen Sie ja bestimmt längst aus leidvoller Erfahrung.
- Viele tun sich schwer, ihre Ernährungsgewohnheiten komplett umzustellen. Sie wollen ja auch nur abnehmen und nicht Ihr ganzes Leben umkrempeln!
- Menschen mit Übergewicht besitzen nicht nur viel Erfahrung mit Diäten, sondern mussten dabei auch viel Disziplin aufbringen. Mit diesem Durchhaltevermögen sollte es ein Leichtes für Sie sein, an einem einzigen Tag pro Woche zu fasten, wenn Sie danach »normal« weiteressen dürfen. Erinnern Sie sich daran, wie tapfer Sie tage- und wochenlang Ihre jeweilige Diät durchgezogen haben. Auf diese Disziplin können Sie nun bauen.
- Mit der »6:1-Diät« nehmen Sie nicht nur ab, Sie profitieren auch von den gesundheitlichen Wirkungen des Kurzfastens. Damit gewinnen Sie doppelt: Sie nehmen ab und fühlen sich auch gesundheitlich insgesamt deutlich besser.
Die Vorteile der »6:1«-Methode liegen also auf der Hand. Und jeder Mensch kann grundsätzlich problemlos einen Tag ohne Essen auskommen, ob innerhalb der Familie oder als Single, zu Hause oder im Job. Wie das im Einzelnen funktioniert, erfahren Sie in Kapitel 3.
Vielen Menschen fällt es leichter, einen Tag lang gar nichts zu essen, als sich selbst über lange Zeit hinweg mit Miniportionen »abzuspeisen«, die nie satt und glücklich machen. Und wer gar nichts isst, braucht sich auch nicht mit komplizierten Diäten, langweiligen Rezepten und dem mühsamen Kalorienzählen herumzuschlagen. Leichter geht’s nicht – im doppelten Wortsinn!
Hand aufs Herz: Niemand hat wirklich Zeit und Lust, sich mit dem komplexen Thema »gesunde Ernährung« und anspruchsvollen Diäten zu beschäftigen. Deswegen ist Die 6:1-Diät auch kein Diät-Buch, sondern eine Einladung zum genussvollen Essen. Mithilfe dieser Methode werden Sie nicht nur schnell und effizient das für Sie gesunde und normale Gewicht wiedererlangen, sondern gleichzeitig auch Ihre Freude am Essen neu entdecken.
Das Buch trägt den Titel Die 6:1-Diät, doch wird »Diät« hier nicht in der bei uns heute üblichen, sondern in der ursprünglichen Bedeutung dieses Begriffs verwendet: »Diät« leitet sich vom griechischen Wort δίαιτα (díaita) ab und steht für »Lebensführung« oder »Lebensweise«, also für eine im Sinn der Gesundheit »richtigen« Ernährungs- und Lebensweise und nicht für Hungerkuren auf Zeit. Und nur so ergibt »Diät halten« auch Sinn.
Mit der »6:1-Diät« können Sie aber nicht nur Ihr Gewicht reduzieren – ganz allmählich werden sich dadurch auch Ihre Essgewohnheiten auf »gesund« einpendeln. Denn das ist ein weiterer überraschender Nebeneffekt des kurzen Fastens: Das Bewusstsein dafür, was wir Tag für Tag zu uns nehmen, wächst dabei ganz von selbst. Durch den Verzicht lernen wir ganz allmählich, das Essen wieder zu schätzen und jeden Bissen zu genießen. Damit erhält das Essen den Stellenwert zurück, den es verdient.
Die »6:1-Diät« auf einen Blick
Die Regeln sind denkbar einfach: Sie fasten an nur einem Tag in der Woche, an den folgenden sechs Tagen dürfen Sie essen und trinken wie gewohnt. An Ihrem wöchentlichen Fastentag – den legen Sie selbst fest, damit er sich perfekt in Ihren Alltag einpasst – verzichten Sie ausschließlich auf feste Nahrung. Erlaubt und notwendig ist Flüssigkeit in Form von Wasser, unterschiedlichen Tees und Gemüsebrühen, bei Bedarf können Sie auch ein Glas (200 ml) frisch gepressten Gemüse- bzw....