Studienarbeit aus dem Jahr 1999 im Fachbereich Geschichte Deutschlands - Nachkriegszeit, Kalter Krieg, Note: 2+, Ruhr-Universität Bochum (Fakultät für Sozialwissenschaften - Politische Wissenschaft), Veranstaltung: Hauptseminar 'Der Parlamentarische Rat', Sprache: Deutsch, Abstract: Über die Biographie des Zentrumspolitikers Johannes Brockmann geben nur wenige Quellen Auskunft.1 Die Abgeordneten der zweiköpfigen Zentrumsfraktion im Parlamentarischen Rat (neben Brockmann noch Helene Wessel) haben bislang nicht das Interesse erfahren, das die Forschung anderen Abgeordneten des Parlamentarischen Rates hat zuteil werden lassen. Dies hängt sicherlich nicht zuletzt damit zusammen, das das Zentrum in der deutschen Nachkriegsgeschichte schnell seine Bedeutung verloren hat und die Bundespolitik schon mit seiner Wiedergründung 1945 nicht mehr entscheidend mitprägen konnte. Der Katholik Johannes Brockmann wurde am 17. Juli 1888 als Sohn eines Eisenbahnschlossers und als viertes von zehn Kindern in Paderborn geboren. Nach dem Besuch der Volksschule bildete er sich mit Hilfe privater Gymnasialstunden bis zur Primarreife weiter und besuchte anschließend das Lehrerseminar in Paderborn. Von 1911 bis 1913 war Brockmann als Lehrer in Stenern bei Bocholt tätig, von 1913 bis 1930 in Rinkerode bei Münster (heute Ortsteil von Drensteinfurt, Kreis Warendorf). 1930 wurde er Schulleiter in Rinkerode, wo er bis zu seinem Tode auch lebte. Brockmanns politische Karriere begann 1919 mit seinem Eintritt in die Zentrumspartei. Über berufsständische, parteipolitische und kommunalpolitische Organisationen wurde er Vorsitzender der westfälischen Windthorstbünde und gründete einen katholischen Junglehrerverband, dem er auch auf Reichsebene vorstand. 1933 saß Brockmann im Reichsausschuß der Deutschen Zentrumspartei und war Vorstandsmitglied des Landgemeindetages West, zudem engagierte er sich als Kreis- und Gemeinderat im Münsterland. Von 1926 bis 1933 war er Mitglied des preußischen Landtages, wo er vor allem die Interessen der Junglehrer vertrat und zu Fragen der Lehrerbildung sprach, ansonsten jedoch eher unauffällig blieb. [...] 1 Der nachfolgende biographische Abriß orientiert sich an der Darstellung im Munzinger- Archiv/Internationalen Biographischen Archiv, Lieferung 7/76 vom 14.02.1976, sowie an dem biographischen Essay 'Johannes Brockmann' von Paul Ludwig in Walter Först (Hrsg.), Aus dreißig Jahren: Rheinisch-Westfälische Politiker-Porträts (Köln und Berlin: Grote, 1979), S. 152-171, im folgenden zitiert als Ludwig, 'Brockmann'.
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