Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Theologie - Historische Theologie, Kirchengeschichte, Note: 1,7, Johannes Gutenberg-Universität Mainz (Katholische Fakultät), Veranstaltung: Proseminar, 10 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: In Frankreich gab es 1789 eine in drei Stände geteilte Gesellschaft, bestehend aus Klerus, Adel und Dritten Stand. (Auf dieses Thema wird im folgenden noch näher eingegangen) An der Spitze des Staates stand ein König, Ludwig XVI, der von Gottes Gnaden berufen war. Dies bedeutete, dass er in der Ausübung seiner Herrschaft nur Gott unterstand. Was er anordnete war damit von Gott gegeben und hatte allgemeine Gültigkeit für jeden Franzosen. Ausgangspunkt für alles Folgende war die Finanzkrise des Staates. Was die Übel dieses Finanznotstandes wirklich waren, ist nicht eindeutig feststellbar. Einige Historiker sprechen von einer Geldverschwendung des königlichen Hofes, andere sind der Meinung, es würde an unterschiedlichen Faktoren liegen. Tatsache ist nur, dass Frankreich in extremen Geldnöten steckte und der König nun eine Lösung finden musste. Aus diesem Grund berief Ludwig im Mai 1789 die Generalstände. Bei dieser Versammlung waren sowohl Klerus, Adel, als auch der Dritte Stand vertreten. Letzterer erhoffte sich dadurch endlich die Gleichberechtigung von allen drei Ständen durchzusetzen. Man muss hinzufügen, dass nach alter Regelung alle drei Stände die gleiche Anzahl von Abgeordneten inne hatten und die Abstimmung nach Ständen erfolgte. Diese Regelung war für den Dritten stand äußerst ungünstig, denn gerechterweise müsste er doppelt so viele Abgeordnete wie Klerus und Adel stellen. Die Regelung über die Zahl der Abgeordneten wurde bereits Ende 1788 geändert, so dass dem Dritten Stand etwa 600 Abgeordnete zustanden. Doch die Entscheidung wie abgestimmt werden sollte, wurde den Generalständen überlassen. Es kam zu heftigen Konflikten zwischen den einzelnen Ständen, doch der Dritte Stand erreichte schlussendlich sein Ziel: Es wurde nach Köpfen abgestimmt. Somit war nun der Weg für den Dritten Stand frei, um Missstände und Benachteiligungen abzuschaffen und die Gleichheit der Stände durchzusetzen. Wohin dieser Weg führte und wie es schließlich zu der ersten eigentlichen Revolution, der Nacht des 04. August 1789, kam, soll diese Hausarbeit näher erläutern. Für diese Hausarbeit habe ich mich nicht auf ein bestimmtes Werk gestützt, sondern versucht, die unterschiedlichen Strömungen, vom kommunistischen Historiker Albert Soboul, über Francois Furet, Ernst Schulin und Martin Göhring, u.a. einfließen zu lassen, um eine möglichst ausgewogene Hausarbeit darlegen zu können.
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