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Die Bestimmtheit des Beteiligungsvorsatzes.

AutorNikolai Warneke
VerlagDuncker & Humblot GmbH
Erscheinungsjahr2010
ReiheSchriften zum Strafrecht 183
Seitenanzahl188 Seiten
ISBN9783428522385
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis74,90 EUR
Nikolai Warneke untersucht das von Rechtsprechung und Rechtslehre aufgestellte Postulat der Bestimmtheit des Teilnehmervorsatzes auf seine Berechtigung. Im Anschluß an die jüngsten Entscheidungen des Bundesgerichtshofes in Strafsachen (BGHSt 34, 63 zum Anstiftervorsatz und BGHSt 42, 135 zum Gehilfenvorsatz) werden Widersprüche der höchstrichterlichen Rechtsprechung dargestellt. Zur Vermeidung dieser Widersprüche und zur Vereinheitlichung des Beteiligungsvorsatzes leitet der Autor den Mindestinhalt des Vorsatzes für die verschiedenen Beteiligungsformen aus teleologischen und normtheoretischen Erwägungen ab. Hierzu wird nach einem Rückgriff auf allgemeine Vorsatzlehren und den Strafgrund der Vorsatzstrafe zunächst der Bezugspunkt des Vorsatzes entwickelt. Unter Berücksichtigung des Bezugspunktes des Vorsatzes wird sodann für die verschiedenen Beteiligungsformen - die Teilnahme und insbesondere entfernte täterschaftliche Begehungsformen - der notwendige Mindestinhalt des Vorsatzes entwickelt. Warneke gelangt zu dem Ergebnis, daß es der in den genannten Entscheidungen und von der herrschenden Lehre postulierten 'Bestimmtheit des Vorsatzes' überhaupt nicht bedarf. Erforderlich, aber ausreichend ist für alle Beteiligungsformen das Vorliegen der im einzelnen herausgearbeiteten Mindestvoraussetzungen des Vorsatzes.

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Inhaltsverzeichnis
Vorwort6
Inhaltsverzeichnis8
§ 1 Einleitung14
I. Gegenstand der Untersuchung: Der Beteiligungsvorsatz14
II. Aufgabe dieser Arbeit15
1. Aktuelle Rechtsprechung16
a) Zum Anstiftervorsatz16
b) Zum Gehilfenvorsatz17
aa) BGHSt 42, 13517
bb) BayObLG NJW 1991, 258217
2. Der bisherige Meinungsstand in der Literatur18
a) Zum Anstiftervorsatz18
aa) Die Auffassung Roxins18
bb) Kritik an den Thesen Roxins20
cc) Die Auffassung Herzbergs25
dd) Kritik an den Thesen Herzbergs26
ee) Die Auffassung Ingelfingers28
ff) Kritik an den Thesen Ingelfingers30
gg) Allgemeine Lehrbuch- und Kommentarliteratur32
b) Zum Gehilfenvorsatz33
aa) Die Ansicht Roxins33
bb) Die Ansicht Kindhäusers34
cc) Die Ansicht von Loos34
dd) Die Ansicht von Scheffler35
ee) Die Ansicht von Fahl35
ff) Die Ansicht von Wild36
gg) Die Ansicht von Wolf36
hh) Die Ansicht von Theile36
c) Zusammenfassung des Meinungsstandes der Literatur zum Anstifter- und Gehilfenvorsatz37
3. Auseinandersetzung mit der bisherigen Rechtsprechung und Lehre zum Teilnahmevorsatz38
4. Zusammenfassung41
§ 2 Rückgriff auf die Vorsatzlehren47
I. Der Vorsatz des Alleintäters47
II. Der Bezugspunkt des Vorsatzes50
1. Engischs Untersuchungen über Vorsatz und Fahrlässigkeit (1930)50
2. Köhlers Lehre vom Vorsatz als unmittelbare Selbstverfehlung (1981)51
3. Frischs Lehre vom tatbestandsmäßigen Verhalten (1983)52
a) Ratio der Vorsatzstrafe52
aa) Zweckrationale Aspekte der Vorsatzstrafe53
bb) Wertrationale Aspekte der Vorsatzstrafe53
b) Der Bezugspunkt des Vorsatzes53
aa) Der Tatbestand i. S. d. § 16 StGB53
bb) Teilstücke des Tatbestandes54
cc) Das tatbestandsmäßige Verhalten55
(1) Das relevante Risiko56
(2) Kenntnis des tatbestandsmäßigen Verhaltens56
c) Zusammenfassung57
4. Herzbergs Theorie der unabgeschirmten Gefahr (1986)58
5. Puppes Normativierung des Vorsatzes (1992)59
6. Jakobs Theorie des nicht unwahrscheinlichen Erfolgseintritts60
7. Schroths Aneignung der unrechtskonstitutiven Bedingungen (1994)62
III. Synthese der Betrachtungsansätze zum Vorsatz63
IV. Erkenntnisgewinn zum Vorsatzbezugspunkt65
§ 3 Vorsatzstrafe und Strafgrund69
I. Die hervorgehobene Vorsatzbestrafung69
II. Ratio der Vorsatzstrafe70
1. Bisherige Betrachtungsansätze70
a) Erhöhte Schuld70
b) Die finale Handlungslehre71
c) Entscheidung gegen das Rechtsgut72
d) Kombinierte Begründungsansätze72
2. Synthese74
III. Grundgedanken staatlichen Strafeinsatzes75
1. Legitimes Ziel staatlichen Strafeinsatzes76
2. Eignung des Mittels78
a) Absolute Straftheorien78
b) Relative Straftheorien79
aa) Spezialprävention79
bb) Generalprävention80
3. Erforderlichkeit des erhöhten Strafeinsatzes80
IV. Erkenntnisgewinn83
§ 4 Der Mindestinhalt des Tätervorsatzes85
I. Der Bezugspunkt des Tätervorsatzes85
1. Der notwendige Tatbestandsbezug85
2. Kenntnis der Tatumstände, § 16 StGB, und des tatbestandsmäßigen Verhaltens85
II. Konsequenzen für den Vorsatzinhalt aus dem Strafgrund der Vorsatzstrafe88
1. Rückgriff auf den Strafgrund der Vorsatzstrafe90
2. Die Distinktion zwischen Sanktionsnorm und Verhaltensnorm92
3. Der Inhalt der Verhaltensnorm95
4. Zusammenfassung96
III. Der Inhalt des Tätervorsatzes96
1. Wissen um objektiv relevante Gefahrschaffung96
2. Subjektive Kenntnis des tatbestandsmäßigen Verhaltens100
3. Keine Normativierung des Vorsatzes100
4. Kritik an der Normativierung des Vorsatzes101
IV. Vorsatzinhalt bei entfernten täterschaftlichen Begehungsformen102
1. Extensiver und restriktiver Täterbegriff103
2. Mittelbar täterschaftliche Tatbegehung104
3. Mittäterschaftliche Tatbegehung106
V. Der Mauerschützenfall, BGHSt 40, 218107
VI. Der Mindestinhalt des Tätervorsatzes108
§ 5 Der Mindestinhalt des Teilnehmervorsatzes110
I. Der Teilnehmervorsatz110
1. Konsequenzen aus dem Strafgrund der Vorsatzstrafe für die bisherigen Lösungsansätze110
a) BGH: Das Kriterium des entscheidenden Tatmittels111
b) Roxin: Die wesentlichen Dimensionen des Unrechts112
c) Ingelfinger: Intellektuelle oder voluntative Dominanz des Anstifters115
2. Zwischenergebnis zu den bisher vertretenen Ansichten118
II. Der Tatbestandsbezug des Teilnehmervorsatzes119
1. Der erforderliche Tatbestandsbezug119
a) Lösung über den außergesetzlichen Grundtatbestand121
b) Vorgehen beim tatbestandsunscharfen Vorsatz123
c) Lösung durch die Übertragung der Grundsätze der Wahlfeststellung127
2. Zusammenfassung130
III. Der Bezugspunkt des Teilnehmervorsatzes131
1. Die Distinktion zwischen Sanktionsnorm und Verhaltensnorm131
a) Der Unrechtsgrund der Teilnahme132
aa) Teilnahme als abgeleitetes Unrecht132
bb) Teilnahme als eigenständiges Unrecht134
b) Zusammenfassung135
2. Der Inhalt der Verhaltensnorm136
IV. Der Mindestinhalt des Teilnehmervorsatzes141
§ 6 Der Beteiligungsvorsatz143
I. Konsolidierung der eigenen Lösung143
1. Vereinheitlichung des Vorsatzbegriffes143
a) Bei Täter und Teilnehmer143
b) Für den Besonderen Teil144
2. Vereinbarkeit mit der gesetzlichen Systematik145
3. Vereinbarkeit mit § 111 StGB146
II. Straftheoretische Zulässigkeit eines abstrahierten Vorstellungsinhaltes147
1. Ausgangspunkt § 16 StGB147
2. Grundgedanke der Vorsatzstrafe151
a) Strafrecht als Rechtsgüterschutz151
b) Normentheoretische Einwände152
3. Die Beteiligungsformenlehre157
III. Praktische Konsequenzen eines abstrahierten Vorstellungsinhaltes160
1. Ausdehnung der Strafbarkeit?160
2. Vereinbarkeit mit der früheren Rechtsprechung160
a) Zur entfernten täterschaftlichen Beteiligung161
aa) RGSt 57, 307161
bb) BGHSt 16, 12161
b) Zur Anstiftung162
aa) RGSt 1, 100 – Dienstmagd162
bb) RGSt 34, 327 – Hilfe bei Frauenleiden162
cc) OGHSt 2, 23 – Verleitung zur Rechtsbeugung163
dd) BGHSt 6, 359 – Kettenanstiftung164
ee) BGHSt 15, 276 – „Kindesmißbrauch“164
ff) BGH 2 StR 229/04 – Kettenanstiftung II165
b) Zur Beihilfe166
aa) BGH MDR 1955, 143 – Raubüberfall166
bb) BGH GA 1959, 185 – Schmuggel166
cc) BGH NStZ 1990, 501 – Zeitzünder167
IV. Zusammenfassung167
§ 7 Die „Bestimmtheit“ des Beteiligungsvorsatzes169
I. Die Nichtexistenz eines unbestimmten Vorsatzes169
II. Begrenzungsfunktion des objektiven Tatbestandes170
III. Exkurs: Irrtumskonstellationen171
IV. Lösung problematischer Fälle172
1. BGHSt 34, 63 – Tankstellen-Fall173
2. BGHSt 42, 135 – falsches Wertgutachten175
V. Zusammenfassung der Ergebnisse177
Literaturverzeichnis180
Sachregister188

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