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E-Book

Die Betriebsformen des Einzelhandels aus Konsumentenperspektive

AutorGuido Purper
VerlagDUV Deutscher Universitäts-Verlag
Erscheinungsjahr2008
Seitenanzahl265 Seiten
ISBN9783835091764
FormatPDF
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis54,99 EUR
Auf der Basis einer theoretischen und empirischen Analyse zeigt Guido Purper, dass die herkömmlichen Betriebsformeneinteilungen zur Abdeckung der Konsumentenperspektive wenig geeignet sind, und erarbeitet Klassifikationskriterien, die Konsumenten zur Einteilung der Handelsanbieter tatsächlich heranziehen. Darauf aufbauend entwickelt er seine Betriebsformen des Einzelhandels aus Konsumentenperspektive.



Dr. Guido Purper promovierte bei Prof. Dr. Peter Weinberg am Lehrstuhl für Marketing und am Institut für Konsum- und Verhaltensforschung der Universität des Saarlandes, Saarbrücken. Er ist als Manager Strategic Marketing im Marketing des Industrieunternehmens Voith in Heidenheim tätig.

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Leseprobe
3.3.3.1.4 Wirkungen des Einkaufsstättenimage (S. 100-101)

So vielschichtig wie die Einflussfaktoren des Einkaufsstättenimage sind auch die Variablen, die vom Einkaufsstättenimage beeinflusst werden. Einer der am intensivsten untersuchten Zusammenhänge ist der Einfluss des Einkaufsstättenimage auf konative Variablen. Es besteht weitgehende Einigkeit über die Relevanz des Einkaufsstättenimage für die Einkaufsstättenpräferenzen und die Einkaufsstättenwahl der Konsumenten. Diese beiden Effekte wurden bereits mehrfach belegt (vgl. z.B. Schiffman et al., 1977, Müller/Beeskow, 1982).141 Thang und Tan (2003) wiesen die Bedeutung einzelner Dimensionen des Einkaufsstättenimage (merchandising, accessibility, reputation, in-store-service, store atmosphere, promotion) für die Einkaufsstättenpräferenz mittels polychotomer Regressionsanalyse nach.

Ebenso konnten Marks (1976) regressionsanalytisch einen signifikanten Einfluss mehrerer Dimensionen (fashionability, salesmanship, outside attractiveness, advertising) des Einkaufsstättenimage auf die Einkaufsstättenpräferenz feststellen. Schiffman et al. (1977) zeigten (ebenfalls mittels Regressionsanalyse) den Zusammenhang zwischen Einkaufsstättenimage und Einkaufsstättenwahl für mehrere Elemente des Einkaufsstättenimage (salesmen expertise, convenience of store location, guarantee/warranty policy, variety of merchandise) auf. Hildebrandt (1988) belegte den Einfluss einzelner Dimensionen des Einkaufsstättenimages auf den Anteil des Haushaltsbudgets, der in der betreffenden Einkaufsstätte ausgegeben wird. Wheatley und Chiu (1977) wiesen einen signifikanten Einfluss des Einkaufsstättenimage (im Sinne eines Overall-Image) auf die wahrgenommene Qualität der in der Einkaufsstätte verkauften Produke nach. Hierzu konsistente Ergebnisse erhielten auch Andrews und Valenzi (1971) sowie Jacoby und Mazursky (1984).

Einen hingegen nur schwachen Effekt konnten Stafford und Enis (1969) bestätigen. Dodds et al. (1991) stellten einen Einfluss des Einkaufsstättennamens sowohl auf die wahrgenommene Qualität als auch auf den wahrgenommenen Wert der verkauften Produkte fest. Darüber hinaus identifizierten sie einen Effekt auf die Kaufabsicht. Sowohl Collins-Dodd und Lindley (2003) als auch Semeijn et al. (2004) konnten für das Segment des Lebensmitteleinzelhandels einen positiven Einfluss des Einkaufsstättenimage auf die Einstellung gegenüber Handelsmarken der betreffenden Einkaufsstätte belegen.

Bloemer und de Ruyter (1998) konnten einen indirekten Einfluss des Einkaufsstättenimage auf die Einkaufsstättentreue nachweisen. Die entsprechende Mediatorvariable war die Zufriedenheit der Kunden mit der Einkaufsstätte. Eine direkte Beziehung zwischen Einkaufsstättenimage und Einkaufsstättentreue konnten Bloemer und de Ruyter nicht feststellen (vgl. 1998, S. 508). Diese direkte Beziehung wurde hingegen von Korgaonkar et al. (1985), Lessig (1973) sowie Sirgy und Samli (1985) nachgewiesen.

Das Einkaufsstättenimage kann auch auf Aspekte der Standortwahl Einfluss nehmen. Darley und Lim (1999) zeigten einen regressionsanalytisch nachgewiesenen positiven Effekt des Einkaufsstättenimage (im Sinne des Overall-Image) auf die Einkaufshäufigkeit sowie den Anfahrtsweg (und somit die Bereitschaft, längere Anfahrtswege in Kauf zu nehmen). Stanley und Sewall (1976) haben den probabilistischen Potenzialansatz von Huff modifiziert und um die Einkaufsstättenimage-Komponente erweitert.144 Sie konnten empirisch nachweisen, dass das Einkaufsstättenimage einen signifikanten Erklärungsbeitrag zur Wahrscheinlichkeit leistet, dass ein Konsument eine bestimmte Einkaufsstätte aufsucht (vgl. 1976, S. 52).

In ähnlicher Weise haben Nevin und Houston (1980) den Huffschen Ansatz verändert und mittels mehrerer Imagevariablen, die zuvor faktorenanalytisch ermittelt wurden, ausgebaut. Ihre Untersuchung bezog sich nicht auf einzelne Einkaufsstätten, sondern auf Einkaufsstättenagglomerationen. Im Gegensatz zur Untersuchung von Stanley und Sewall hat sich die Prognosekraft des von Nevin und Houston erweiterten Ansatzes durch die Hinzunahme von Imagevariablen jedoch nur geringfügig verbessert (vgl. 1980, S. 88ff.).
Inhaltsverzeichnis
Geleitwort6
Vorwort7
Inhaltsübersicht9
Inhaltsverzeichnis10
Abbildungsverzeichnis15
Tabellenverzeichnis16
Abkürzungsverzeichnis19
1 Gegenstand und Vorgehensweise der Arbeit22
2 Begriffliche Grundlagen26
2.1 Grundlagen zum Handelsbegriff26
2.2 Grundlagen zu den Betriebsformen des Handels26
3 Theoretische Grundlagen32
3.1 Rahmenbedingungen des Einzelhandels32
3.2 Der Einzelhandel aus Anbietersicht – die Betriebsformen des Einzelhandels42
3.3 Der Einzelhandel aus Konsumentensicht89
4 Die Merkmale der Betriebsformen des Einzelhandels aus Konsumentensicht128
4.1 Vorbemerkungen und Zielsetzungen des Kapitels128
4.2 Theoretische Fundierung und Hypothesenbildung130
4.3 Empirische Untersuchung zur Wahrnehmung der Merkmale der Betriebsformen des Einzelhandels aus Konsumentensicht136
4.4 Zusammenfassung der Ergebnisse und Implikationen162
5 Eine konsumentenorientierte Einteilung der Anbieter des Einzelhandels166
5.1 Vorbemerkungen und Zielsetzungen des Kapitels166
5.2 Multidimensionale Skalierung (MDS) – Grundlagen und Besonderheiten für die Problemstellung168
5.3 Die Anwendung der MDS in der Handelsforschung – Diskussion und bisherige Anwendungen175
5.4 Empirische Untersuchung192
5.5 Zusammenfassung des Kapitels226
6 Zusammenfassung der empirischen Ergebnisse und Implikationen für Forschung und Praxis230
6.1 Zusammenfassung der empirischen Ergebnisse230
6.2 Implikationen für die Wissenschaft233
6.3 Implikationen für die Praxis235
Literaturverzeichnis238
Anhang284

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