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E-Book

Die Bibel umarmen

Zehn Tipps für inspirierende Zeiten mit Gottes Wort

AutorKeith Ferrin
VerlagSCM R.Brockhaus im SCM-Verlag
Erscheinungsjahr2016
Seitenanzahl176 Seiten
ISBN9783417228687
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis9,99 EUR
Sie finden Bibellesen oft langweilig, frustrierend oder unverständlich? Das muss nicht sein! Bibellesen kann Spaß machen und gleichzeitig tiefgründig sein. Das ist die Botschaft dieses leicht geschriebenen Buches. Mit Leidenschaft zeigt Ferrin: Gott sucht den freundschaftlichen Kontakt zu uns. Wer die Bibel aufschlägt, tritt in das erfrischende Zwiegespräch mit Gott ein. Zehn praxiserprobte Schritte führen ins genussvolle Lesen hinein. Die Vorschläge sind herausfordernd und doch leicht umzusetzen. Der Autor hat selbst erlebt, wie sich sein Umgang mit der Bibel grundlegend positiv veränderte. Gesprächshinweise am Ende jedes Kapitels machen das Buch auch für Gruppen und Hauskreise tauglich.

Keith Ferrin ist Buchautor, Konferenzredner, Blogger und Gründer des Werkes 'That You May Know Ministries' (abgeleitet vom biblischen Ausdruck 'damit ihr erkennt ...'). Mit seiner Arbeit will Ferrin zeigen, dass die Bibel nicht nur Wahrheit enthält, sondern dass es begeisternd ist und Spaß machen kann, sie zu lesen. Er lebt mit seiner Familie in der Nähe von Seattle.

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Leseprobe

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TIPP 2
SCHRAUBEN SIE IHRE ERWARTUNGEN HOCH


Rufen Sie sich einmal die letzte Feier, die Sie besucht haben, in Erinnerung. Stellen Sie sich die Menschen vor Augen. Erinnern Sie sich an den Geschmack des Essens auf Ihrer Zunge. Hören Sie die Gespräche, das Lachen … oder die Diskussionen.

Wenn möglich, spulen Sie den Abend zurück zu dem Augenblick, als Sie ankamen. Wie waren Ihre Erwartungen? Gingen Sie davon aus, dass Sie Spaß haben würden? Befürchteten Sie, es würde langweilig werden? Wenn Sie glaubten, sich gut zu amüsieren, war es dann auch so? Wenn Sie eine langweilige Feier erwartet haben, sind Sie dann die meiste Zeit umhergeschlichen und haben sich gefragt, wann Sie endlich wieder gehen können? (Ich kenne das.)

Unsere Erwartungen sind entscheidend.


Natürlich gibt es Situationen, in denen unsere Erwartungen bei Weitem übertroffen (oder auch jämmerlich unterboten) werden. Aber das ist eher die Ausnahme. Normalerweise stimmen unsere Erwartungen ziemlich genau mit dem überein, was wir dann auch erleben.

Wenn wir ins Kino gehen und einen lustigen Film erwarten, wird er uns meist auch zum Lachen bringen. Wenn wir davon ausgehen, dass ein Treffen mit unserer Chefin in die Hose geht, ist die Wahrscheinlichkeit nicht sehr hoch, dass es gut läuft. Wenn wir schon erwarten, dass wir ein neues Gericht nicht mögen, dann … tja, fragen Sie meine drei Kinder, wie das endet.

Dasselbe gilt für die Bibel. Unsere Erwartungen sind entscheidend. Die meisten von uns erwarten, dass die Bibel wahr ist, aber nicht, dass wir sie besonders anregend finden werden.

Wie schon im letzten Kapitel erwähnt: Wenn wir in der Bibel lesen, erwarten wir möglicherweise, etwas zu lernen, herausgefordert oder korrigiert zu werden, vielleicht sogar Trost zu erfahren.

Aber dass wir erwarten würden, beim Bibellesen zu lachen oder zu weinen oder so in die Geschichte hineingezogen zu werden, dass wir anschließend auf die Uhr sehen und feststellen, dass wir viel länger gelesen haben, als wir wollten, ist nicht sonderlich wahrscheinlich.

Deshalb will ich Ihnen eine Frage stellen …

Welche Erwartung haben Sie, wenn Sie die Bibel aufschlagen?


Sie haben Erwartungen, wenn Sie die Bibel aufschlagen. Die haben wir alle. Die Erwartungen können hoch sein. Oder wenn Sie so gestrickt sind wie viele, die mich nach meinen Veranstaltungen ansprechen oder mir mailen, sind diese Erwartungen eher niedrig. Wenn Sie aber gar nicht erwarten, dass Bibellesen ein Genuss ist, dann … na, jetzt raten Sie mal! Dann ist es eben auch kein Genuss.

Das klingt jetzt vielleicht etwas barsch. Aber vergessen Sie nicht, dass ich in den ersten zwanzig Jahren meines Christseins die Bibel für wahr hielt, nur keinen besonderen Spaß am Bibellesen hatte. Im Rückblick bin ich davon überzeugt, dass es auch an meinen Erwartungen lag.

Erst mit Mitte zwanzig – nachdem ich Bruce Kuhn mit seiner Darstellung des Lukasevangeliums gesehen hatte – haben sich meine Erwartungen geändert. Erst nach jenem Abend hatte ich die Erwartung, die Bibel könnte spannend sein. Sie könnte humorvoll, fesselnd und unterhaltsam sein. Und eins kann ich Ihnen versichern: Was meine Liebe zu Gottes Wort angeht, waren die letzten beiden Jahrzehnte weitaus besser als die ersten beiden!

Nehmen Sie sich ein paar Minuten Zeit, und überlegen Sie ehrlich, mit welchen Erwartungen Sie an die Bibel herangehen. Nehmen Sie sich Zeit, um mit Gott darüber zu reden. Wenn Sie niedrige Erwartungen haben, erzählen Sie ihm davon. Sie enttäuschen ihn nicht. Er weiß es längst.

Wenn Sie Ihre ehrlichen Erwartungen Gott anvertraut haben, will ich Sie an etwas erinnern …

Sie können Ihre Erwartungen ändern.


Es muss nicht alles bleiben, wie es ist. Die Bibel kann spannend und unterhaltsam für Sie werden. Es ist möglich, dass Sie Davids Worte unterschreiben können:

Das Gesetz des Herrn ist vollkommen,
es erfrischt die Seele.
Die Ratschlüsse des Herrn sind zuverlässig
und schenken den Unverständigen Weisheit.
Die Gebote des Herrn sind richtig
und erfreuen das Herz.
Die Vorschriften des Herrn sind klar
und schenken Einsicht.
Die Ehrfurcht vor dem Herrn ist echt
und hat für immer Bestand.
Die Gesetze des Herrn sind Wahrheit,
jedes einzelne ist gerecht.
Sie sind wertvoller als das feinste Gold
und süßer als der beste Honig.

(Psalm 19,8-11)

David hat Gottes Wort geliebt. Das können Sie auch.

Wenn Ihre Erwartungen sich ändern sollen, müssen Sie sich allerdings dafür entscheiden. Der Heilige Geist wird Sie sicherlich in diesem Prozess unterstützen. Aber er wird ihn nicht forcieren. Denn wenn die Zeit mit Gottes Wort eine Sache der Beziehung sein soll, müssen beide es wollen. Sie zu zwingen, Freude daran zu haben, ist wenig sinnvoll.

Wenn Sie das nächste Mal nach Ihrer Bibel greifen, überlegen Sie, welche Erwartungen Sie haben. Halten Sie einen Augenblick inne und sagen Sie (vielleicht sogar laut):

Gott, ich freue mich auf diese Zeit. Ich bin gerne mit dir zusammen, wenn ich in deinem Wort lese. Ich freue mich darauf, heute deine Stimme zu hören. Ich weiß nicht, was du heute vorhast, aber ich bin sehr offen für alle deine Vorhaben. Bitte nutze die Zeit, um mich näher an dein Herz zu ziehen, dass ich näher bin an deiner Freude, deinem Frieden, deiner Hoffnung und näher bei dir.

Schrauben Sie Ihre Erwartungen hoch. Richtig hoch! Immerhin reden wir hier über das unfassbare Privileg, Worte lesen zu dürfen, die der Autor des Lebens geschrieben hat. Derjenige, der die Worte erst erfunden hat. Derjenige, der Ihr Herz erschaffen hat, der Sie durch und durch kennt und Sie zutiefst liebt. Und dann warten Sie ab, was passiert.

Wie bei jeder anderen Gewohnheit auch ist die Entscheidung zur Veränderung der schwierigste Schritt. Je mehr Zeit wir uns nehmen, unsere Erwartungen an das Bibellesen bewusst hochzuschrauben, desto weniger müssen wir es uns vornehmen. Sie werden feststellen, dass Sie sich dann schon auf das nächste Mal freuen, wenn Sie wieder in der Bibel lesen dürfen. Und wenn „Ich muss die Bibel lesen“ zu „Ich darf die Bibel lesen“ wird, dann brauchen Sie dieses Buch hier vermutlich gar nicht mehr!

Gesprächsimpulse zu Tipp 2


SCHRAUBEN SIE IHRE ERWARTUNGEN HOCH

Es ist ein Riesenthema. Und je älter ich werde, desto mehr glaube ich, dass es ein Riesenthema ist. Ich weiß nicht mehr, von wem dieses Zitat stammt, ich habe es schon vor Jahren gehört:

„Unser Problem ist nicht,
dass wir zu viel von Gott erwarten.
Unser Problem ist, dass wir zu wenig erwarten.“

Das kann ich voll unterschreiben.

Wir erwarten, dass die Bibel wahr ist. Aber wir erwarten nicht, dass wir gerne darin lesen. Wir erwarten, dass wir darin etwas lernen. Aber wir erwarten nicht, dass wir es gerne lernen. Wir erwarten, herausgefordert oder verändert zu werden. Aber wir erwarten nicht, gefeiert und umarmt zu werden. Wir erwarten, über den Text nachzudenken. Aber wir erwarten nicht, über den Text zu lachen.

Was wäre, wenn Sie all das erwarten – und erleben – würden?

Es ist nämlich möglich.

Für das Gruppengespräch


1. Welche Erwartungen haben Sie, wenn Sie die Bibel aufschlagen? (Eine ehrliche Antwort ist hier sehr hilfreich.)

 
 

 

2. Gab es eine Situation, in der ein Buch, eine Geschichte, ein Psalm oder ein Text aus der Bibel Ihre Erwartungen übertroffen hat? Was war anders als sonst?

 
 

 

3. Wenn Sie erwarten, dass die Bibel packend und spannend ist: War das schon immer so? Wenn nicht, was hat Ihnen geholfen?

 
 

 

4. Lesen Sie noch einmal Psalm 19,8-11. Gehen Sie mit einer „davidischen“ Einstellung an die Bibel heran? Markieren Sie diesen Abschnitt in Ihrer Bibel und lesen Sie ihn in den nächsten zwei Wochen jeden Tag als Appetitanreger für Ihre Bibellesezeiten.

 
 

 

5. Was denken Sie (im Hinblick auf sich selbst, Ihre Familie, Ihre Gemeinde und die Kirche insgesamt), wenn Sie diesen Satz lesen:

„Unser Problem ist nicht,
dass wir zu viel von Gott erwarten.
Unser Problem ist, dass wir zu wenig erwarten.“

 
 

 

6. Welchen Schritt (oder welche zwei … oder acht Schritte) können Sie gehen, um Ihre Erwartungen an Gott und sein Wort hochzuschrauben?

 
 

 

Bibeltexte zum Vertiefen


——Psalm 119,9-16.97

——Jesaja 40,8

——Lukas 8,4-15

——Epheser 3,20-21

——Hebräer 4,12

Und jetzt – ein Gebet:


Jesus, lebendiges Wort,
 
ich bekenne, dass ich oft nur sehr geringe Erwartungen an dich und dein Wort habe. Ich rede vom „lebendigen Wort“, aber denke gleichzeitig, dass es langweilig oder schwer verständlich ist.

Ich wünsche mir, dass du heute mein Herz und meine Gedanken veränderst. Bitte...

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