Studienarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 1,0, FernUniversität Hagen (Historisches Institut - Lehrgebiet Geschichte und Gegenwart Alteuropas), Sprache: Deutsch, Abstract: Mehrere Hinweise im überlieferten Briefwechsel des spätmittelalterlichen Hanse-Kaufmanns Hildebrand Veckinchusen deuten daraufhin, dass nicht nur seine Söhne und Neffen, sondern auch seine Töchter lesen und schreiben konnten bzw. es lernen sollten. Auffallend ist, dass dies offenbar noch nicht für die weiblichen Mitglieder der Eltern-Generation galt. Weder seine Ehefrau Margarete noch seine Schwägerin Elisabeth konnten schreiben. Es stellt sich nun zum Einen die Frage, welche Faktoren zu diesem Wandel in der Ausbildung - hier insbesondere die Lese- und Schreibfertigkeit - der Frauen in der Lübecker Kaufmannsfamilie Veckinchusen zu Beginn des 15. Jahrhunderts führten und welche Unterschiede im Vergleich mit der Ausbildung der männlichen Mitglieder bestanden. War es ein Qualitätsmerkmal, Privileg oder vielmehr Notwendigkeit, lesen und schreiben zu können in Kaufmanns-Familien? Zum Anderen, fragt sich, wo diese Ausbildung stattgefunden haben könnte und wer dafür zuständig war. Hinweise über ein Kloster und eine Schwester (?) der Gebrüder Veckinchusen, die Klosterfrau Rixe Veckinchusen, finden sich sowohl in den von Stieda edierten Briefen, als auch in den von Lesnikov herausgegebenen Handelsbüchern Hildebrands. Hierbei könnte es sich um das ehemalige Zisterzienserinnenkloster Zarrentin im heutigen Mecklenburg handeln, das von Mitte des 13. bis Mitte des 16. Jahrhundert als sog. 'Jungfrauenkloster' als Erziehungs- und Bildungsstätte u.a. für die Töchter der Lübecker Patrizierfamilien gedient haben soll, wie auf der Internetseite des Klosters hervorgeht. Diesen Fragen bin ich in meiner Hausarbeit in den Quelleneditionen und in Auseinandersetzung mit der einschlägigen Forschungsliteratur nachgegangen.
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