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Die FDJ - Von der Überparteilichkeit zur 'Kampfreserve der Partei'

AutorStephan Lembke
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2009
Seitenanzahl68 Seiten
ISBN9783640267873
FormatPDF
Kopierschutzkein Kopierschutz
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis29,99 EUR
Examensarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Geschichte Europas - Neueste Geschichte, Europäische Einigung, Note: 1,5, Universität Rostock (Philosophische Fakultät), Sprache: Deutsch, Abstract: Die Geschichte der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) und der Freien Deutschen Jugend (FDJ) nach Kriegsende 1945 ist alles andere als ein unbekanntes Forschungsgebiet. Besonders die Vorgeschichte und Gründungsphase von 1945 bis in die Mitte der 50er Jahre wurde von den Historikern betrachtet, dargestellt, kontrovers diskutiert und auf Grund des Betrachtungsstandpunktes sehr unterschiedlich bewertet. Während die einen die Zeit als 'antifaschistisch-demokratische Umwälzung'1 bezeichneten, setzten die anderen diese Beschreibung der Entwicklungsphase lieber in Anführungszeichen. Auch die Bewertung der Bedeutung dieser Phase für den weiteren Werdegang der DDR und der FDJ, ja selbst die Ergebnisse des bis 1989 entstandenen Staates, hätten nicht unterschiedlicher ausfallen können. Die großen Unterschiede in der Darstellung und Bewertung erklären sich aus den Vorgaben und Zielen für die Historiker in Ost und West. Besonders der politische Auftrag der DDR-Geschichtsschreibung, den deutschen und auch internationalen Kommunismus historiographisch darzustellen, um die SED-Herrschaft zu legitimieren, beeinflusste die Ergebnisse der Historiker stark. Sahen die DDR-Historiker die DDR und ihre Organisationen als Krönung eines Kampfes der Besten des deutschen Volkes an2, so war die DDR und ihre Strukturen für die West-Historiker nichts anderes als eine Diktatur nach dem Vorbild der stalinistischen UdSSR.3 Auch die West-Historiker waren nicht frei von Vorurteilen und subjektiven Empfindungen. Die vorherrschende Abneigung des Westens gegen den Kommunismus, die unterschiedlichen ideologischen Prägungen und die ständige verbale Auseinandersetzung zwischen Ost und West beeinflussten auch die Geschichtsschreibung der West-Historiker über die DDR und ihre Organisationen. Weiterhin kommt erschwerend hinzu, dass der Zugang zu DDR-Archiven den Geschichtsschreibern aus dem Westen fast immer verwehrt blieb und sie sich somit auf die wenigen zur Verfügung stehenden Materialien stützen mussten. Auch dieser Umstand machte eine objektive Geschichtsschreibung schwer realisierbar und den Weg für Mutmaßungen der Historiker frei.

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